Haltbarkeit von Silberkopieen.
73
bei den beiden anderen erst nach zwei Monaten eine geringe
Fleckenbildung begann, welche bei dem Bilde, das getrennt
getont und fixiert worden war, selbst nach vier Monaten
trotz der großen Menge von Fixiernatron (die sich nie —
selbst in einem schlecht gewässerten Bilde — vorfindet, noch
ziemlich gering war. Es ist dies ein deutlicher Beweis dafür,
daß Fixiernatron auf Schwefelbilder rascher und stärker ein-
wirkt, als auf reines Silber oder gar auf Gold.
Auch ein vor fast fünf Jahren angestellter Versuch stimmt
damit überein. Eine Kopie auf Soliopapier wurde halbiert,
die eine Hälfte in Rhodangoldbad getont und dann fixiert,
die andere Hälfte dagegen im Tonfixierbad ohne Gold, so
daß im letzteren Falle eine reine Schwefeltonung stattfand;,
beide Hälften wurden gleich lange (wahrscheinlich ungenügend)
gewässert, getrocknet und nebeneinander auf Karton geklebt.
Die beiden Hälften besaßen ursprünglich fast den gleichen
Ton; heute, nach fast fünf Jahren, ist der getrennt getonte
Teil unverändert; beim anderen Teil ist das Bild schwach
gelblich und kaum sichtbar.
Die geschilderten Versuche zeigen deutlich, daß trotz der
Richtigkeit der Versuche von Lumiere und Seyewetz die
getrennt getonten und getrennt fixierten Bilder die meiste
Garantie für die Haltbarkeit der Silberbilder gewähren, denn
die vollständige Entfernung der letzten Spuren von Fixier-
natron durch Auswässern ist schwierig, wie sich aus folgendem
Versuche ergibt. Eine Kopie auf Soliopapier wurde nach
dem Tonen im Tonfixierbade drei Stunden gut gewässert
(indem alle 15 Minuten das Waschwasser erneuert wurde)
und dann teilweise mit einem in konzentrierte Merkuronitrat-
lösung getauchten Pinsel bestrichen; die betreffenden Stellen
färbten sich infolge vorhandener Spuren von Fixiernatron
sofort schwach bräunlich; selbst nachdem noch weitere zwei
Stunden gewässert worden war, trat diese Reaktion noch auf,
wie man namentlich an den weißen Stellen des Bildes beob-
achten konnte.
Es ist nun naheliegend, die letzten Spuren von Fixier-
natron durch chemische Mittel zu zerstören. Es existieren
verschiedene Mittel, um das Fixiernatron zu zerstören,
deren Wirkung darin besteht, Fixiernatron zu Natriumtetra-
thionat zu oxydieren. Eine solche Verwendung von Fixier-
salzzerstörern kann aber nur gut geheißen werden, wenn das-
entstehende Natriumtetrathionat die Haltbarkeit des Bildes
nicht beeinflußt. Um letzteres festzustellen, wurden Kopieen,.
die teils im Tonfixierbad behandelt, teils nur fixiert worden
waren, nach gründlichem Wässern zur Hälfte mit vierpro-
73
bei den beiden anderen erst nach zwei Monaten eine geringe
Fleckenbildung begann, welche bei dem Bilde, das getrennt
getont und fixiert worden war, selbst nach vier Monaten
trotz der großen Menge von Fixiernatron (die sich nie —
selbst in einem schlecht gewässerten Bilde — vorfindet, noch
ziemlich gering war. Es ist dies ein deutlicher Beweis dafür,
daß Fixiernatron auf Schwefelbilder rascher und stärker ein-
wirkt, als auf reines Silber oder gar auf Gold.
Auch ein vor fast fünf Jahren angestellter Versuch stimmt
damit überein. Eine Kopie auf Soliopapier wurde halbiert,
die eine Hälfte in Rhodangoldbad getont und dann fixiert,
die andere Hälfte dagegen im Tonfixierbad ohne Gold, so
daß im letzteren Falle eine reine Schwefeltonung stattfand;,
beide Hälften wurden gleich lange (wahrscheinlich ungenügend)
gewässert, getrocknet und nebeneinander auf Karton geklebt.
Die beiden Hälften besaßen ursprünglich fast den gleichen
Ton; heute, nach fast fünf Jahren, ist der getrennt getonte
Teil unverändert; beim anderen Teil ist das Bild schwach
gelblich und kaum sichtbar.
Die geschilderten Versuche zeigen deutlich, daß trotz der
Richtigkeit der Versuche von Lumiere und Seyewetz die
getrennt getonten und getrennt fixierten Bilder die meiste
Garantie für die Haltbarkeit der Silberbilder gewähren, denn
die vollständige Entfernung der letzten Spuren von Fixier-
natron durch Auswässern ist schwierig, wie sich aus folgendem
Versuche ergibt. Eine Kopie auf Soliopapier wurde nach
dem Tonen im Tonfixierbade drei Stunden gut gewässert
(indem alle 15 Minuten das Waschwasser erneuert wurde)
und dann teilweise mit einem in konzentrierte Merkuronitrat-
lösung getauchten Pinsel bestrichen; die betreffenden Stellen
färbten sich infolge vorhandener Spuren von Fixiernatron
sofort schwach bräunlich; selbst nachdem noch weitere zwei
Stunden gewässert worden war, trat diese Reaktion noch auf,
wie man namentlich an den weißen Stellen des Bildes beob-
achten konnte.
Es ist nun naheliegend, die letzten Spuren von Fixier-
natron durch chemische Mittel zu zerstören. Es existieren
verschiedene Mittel, um das Fixiernatron zu zerstören,
deren Wirkung darin besteht, Fixiernatron zu Natriumtetra-
thionat zu oxydieren. Eine solche Verwendung von Fixier-
salzzerstörern kann aber nur gut geheißen werden, wenn das-
entstehende Natriumtetrathionat die Haltbarkeit des Bildes
nicht beeinflußt. Um letzteres festzustellen, wurden Kopieen,.
die teils im Tonfixierbad behandelt, teils nur fixiert worden
waren, nach gründlichem Wässern zur Hälfte mit vierpro-