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Original-Beiträge
DOI Artikel:Vaubel, Wilhelm: Die Eigenschaften des Pyrogallolentwicklers und eine Ursache der Schleierbildung durch diesen
DOI Artikel:Freund, Leopold: Strahlungen als Heilmittel
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0187
Strahlungen als Heilmittel.
x'75
3. Je nach der Art und Konzentration der verwendeten
Alkalien entstehen verschiedene Oxydationsprodukte. Als
erstes ist das Hexaoxydiphenyl von Harries anzusehen, als
nächstfolgendes faßbares die vom Verfasser untersuchte Ver-
bindung (Jo U\5 0- (OJl),, und weiterhin die von Berthelot
isolierten Körper (C4/74 Ö3)2 und C20 //20 O16.
4. Die Schleierbildung, welche bei Verwendung von
Pyrogallolentwicklern häufiger auftritt, kann in den meisten
Fällen auf die Bildung größerer oder geringerer Mengen von
in Alkalien unlöslichen Oxydationsprodukten zurückgeführt
werden.
5. Diese Art der Schleierbildung kann durch Zusatz von
Natriumsulfit vollständig oder fast vollständig vermieden
werden; es ist deshalb in allen brauchbaren Vorschriften ein
solcher Zusatz anempfohlen. Das Sulfit verhindert die Bildung
unlöslicher Produkte, und die Oxydation verläuft anscheinend
in anderer Weise als ohne die Anwesenheit desselben.
6. Die von Valenta empfohlene Zusammensetzung eines
Pyrogallol-Entwicklungsbades kann als den Verhältnissen
durchaus angepaßte Vorschrift gelten. Ein bedeutend höherer
Alkaligehalt würde eine Verringerung der Oxydationswirkung
des Pyrogallols hervorrufen und auch wahrscheinlich die
Gelatine als solche ungünstig beeinflussen.
Strahlungen als Heilmittel.
Von Dr. Leopold Freund,
Privatdozent an der k. k. Universität in Wien.
Welchen Wert und welche Bedeutung, welch gewaltig
fördernde Wirkung die neuen radiologischen, diagnostischen
und therapeutischen, Methoden für die praktische Medizin
sowie für deren wissenschaftlichen Fortschritt erlangt haben,
ist aus der Tatsache ersichtlich, daß die Lehrkörper zahl-
reicher medizinischer Fakultäten für einen sachgemäßen
Unterricht in dieser Disziplin Vorsorge getroffen haben. Auch
in Wien, wo die ersten grundlegenden radiotherapeutischen
Arbeiten gemacht wurden1), habilitierten sich auf Vorschlag
des medizinischen Professoren-Kollegiums an das k. k. Unter-
richtsministerium drei Privatdozenten für medizinische Radio-
logie. Diese Neuerung ward sich ohne Zweifel in verschiedener
Hinsicht als zweckmäßig erweisen. Insbesondere dürfte sie
x) Vergl. Eders „ Jahrbuch ", 1897.
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3. Je nach der Art und Konzentration der verwendeten
Alkalien entstehen verschiedene Oxydationsprodukte. Als
erstes ist das Hexaoxydiphenyl von Harries anzusehen, als
nächstfolgendes faßbares die vom Verfasser untersuchte Ver-
bindung (Jo U\5 0- (OJl),, und weiterhin die von Berthelot
isolierten Körper (C4/74 Ö3)2 und C20 //20 O16.
4. Die Schleierbildung, welche bei Verwendung von
Pyrogallolentwicklern häufiger auftritt, kann in den meisten
Fällen auf die Bildung größerer oder geringerer Mengen von
in Alkalien unlöslichen Oxydationsprodukten zurückgeführt
werden.
5. Diese Art der Schleierbildung kann durch Zusatz von
Natriumsulfit vollständig oder fast vollständig vermieden
werden; es ist deshalb in allen brauchbaren Vorschriften ein
solcher Zusatz anempfohlen. Das Sulfit verhindert die Bildung
unlöslicher Produkte, und die Oxydation verläuft anscheinend
in anderer Weise als ohne die Anwesenheit desselben.
6. Die von Valenta empfohlene Zusammensetzung eines
Pyrogallol-Entwicklungsbades kann als den Verhältnissen
durchaus angepaßte Vorschrift gelten. Ein bedeutend höherer
Alkaligehalt würde eine Verringerung der Oxydationswirkung
des Pyrogallols hervorrufen und auch wahrscheinlich die
Gelatine als solche ungünstig beeinflussen.
Strahlungen als Heilmittel.
Von Dr. Leopold Freund,
Privatdozent an der k. k. Universität in Wien.
Welchen Wert und welche Bedeutung, welch gewaltig
fördernde Wirkung die neuen radiologischen, diagnostischen
und therapeutischen, Methoden für die praktische Medizin
sowie für deren wissenschaftlichen Fortschritt erlangt haben,
ist aus der Tatsache ersichtlich, daß die Lehrkörper zahl-
reicher medizinischer Fakultäten für einen sachgemäßen
Unterricht in dieser Disziplin Vorsorge getroffen haben. Auch
in Wien, wo die ersten grundlegenden radiotherapeutischen
Arbeiten gemacht wurden1), habilitierten sich auf Vorschlag
des medizinischen Professoren-Kollegiums an das k. k. Unter-
richtsministerium drei Privatdozenten für medizinische Radio-
logie. Diese Neuerung ward sich ohne Zweifel in verschiedener
Hinsicht als zweckmäßig erweisen. Insbesondere dürfte sie
x) Vergl. Eders „ Jahrbuch ", 1897.