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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Dokulil, Theodor: Die Stereoskopie im Jahre 1904
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208

Die Stereoskopie im Jahre 1904.

Bellieni bespricht gelegentlich der Beschreibung dieses
Apparates die hervorragende Bedeutung, welche die Stereo-
skopie für den Forsttechniker, namentlich zur Festlegung der
periodischen Veränderungen im Walde und zur Messung der
Baumhöhen, ihrer Durchmesser in verschiedenen Höhen, ihres
jährlichen Wachstumes u. s. w. hat.
Zur stereoskopischen Abbildung mikroskopischer und
makroskopischer Objekte wurde in der Werkstätte von R. Fueß
in Steglitz eine nach den Angaben von C. Le iß konstruierte
Kamera hergestellt, deren genaue Beschreibung in der „Zeit-
schrift für Krystallographie und Mine-
ralogie“ (1903, Nr. 38, S. 99) gegeben
ist. Die über dem Objekt angebrachte,
mit einem schwachen Mikroskopobjektiv
versehene Kamera wird zwischen den
beiden Aufnahmen um einen Winkel
von g1/^ Grad um eine durch das Objekt
gehende horizontale Achse gedreht.
Die Grundsätze für die Konstruk-
tion einer stereoskopischen Kamera
der Zukunft stellt M. Donnadieu auf, welcher an einen
richtig konstruierten stereoskopischen Aufnahme - Apparat
die Bedingung stellt, daß durch denselben die bei der
Betrachtung eines Gegenstandes stattfindende Drehung des
Augapfels in der Augenhöhle nachgeahmt werde. Um dies
zu erreichen, machte er folgenden Vorschlag: Die beiden
Linsen des Apparates sollen bei der Aufnahme durch zwei
Moessardsche Cylindrographen um eine durch ihren vorderen
Hauptpunkt gehende vertikale Achse gedreht w7erden und ein
lichtempfindliches Band soll so geführt werden, daß dasselbe
zwei cylinderförmige Höhlungen bildet, deren Achsen mit den
Drehungsachsen der Objektive zusammenfallen. Dadurch er-
hält man eine cylindrische Projektion des aufzunehmenden
Gegenstandes. Die Betrachtung der so erhaltenen Bilder hat
dann durch zwei Cylindroskope nach der Konstruktion des
Obersten Moessard zu erfolgen. Die Beschreibung dieser
Cylindrographe und Cylindroskope findet sich in ,, Dictionary
of Photography“ (S. 171 u. 172).
Was die Herstellung stereoskopischer Positive betrifft, so
muß man mit Bedauern den gänzlichen Mangel an Neue-
rungen und an Ausgestaltung der dazu dienenden Apparate
feststellen. Gerade was diese Kopierapparate anbelangt, ist
das Feld der Konstruktion noch ein sehr wenig gepflegtes
und die richtige Zusammenstellung und Vertauschung der
 
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