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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Hofmann, A.: Apochromat und Achromat in der Technik der Farbenphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0244

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232 Apochromat u. Achromat in der Technik der Farbenphotographie.

Wie man sieht, sind die Größenabweichungen der Bilder
für verschiedene Farben beim apochromatisch korrigierten
Tessar äußerst kleine, mit freiem Auge wenig wahrnehmbare
Werte, die sich kaum schädlich äußern können und jedenfalls
von kleinerer Größenordnung sind als die Differenzen, welche
beim betriebsmäßigen Arbeiten als unvermeidliche Begleit-
erscheinung aufzutreten pflegen. Beim Achromaten hingegen
findet man Beträge, welche zweifellos zu Mißerfolgen führen
müßten, falls er etwa zu farbenphotographischen Arbeiten
herangezogen werden sollte.
Messungen1) im Komparator ergaben nachstehende Werte.

Abweichungen von der Größe des Blaufilterbildes,
a) Apochromat-Tessar 1 : io, f — 460 mm.

Felderabstand von der
Mitte.
Blaufilterbild ....
Rotfilterbild ....
Grünfilterbild ....

10 20
100 200
— 0,02 0,03
— 0,005 —0,015

30 cm
300 mm
— 0,04 mm
— 0,02 mm

b) Achromat-Anastigmat 1:8, /= 440 mm.
Blaufilterbild .... ]oo 200 300 mm
Rotfilterbild . . —0,06 —0,14 —0,22 mm
Grünfilterbild .... -—0,04 —0,1 —0,15 mm
Für den betrachteten Achromaten besteht also bei einer
Bildgröße von 60 cm und einer Reduktion =1:1 eine Ver-
größerungsdifferenz von rund 0,45 mm2) zwischen dem blauen
und dem roten Teilbilde, während der Apochromat im gleichen
Falle nur einen Fehlbetrag von o,o3 mm — einen fast sechsmal
kleineren Wert — aufweist.
Vergleicht man jetzt auf der Beilage die Schärfe der
einzelnen Linienreihen, so stellt sich auch hierin die bedeutende
Superiorität des Apochromaten heraus. Ersichtlich ist die
Gleichmäßigkeit der Schärfe bei ihm eine bemerkenswert gute,
sowmhl jene der Reihen unter sich auf einem Felde (also für
verschiedene Farben) als auch der ganzen Felder fortschreitend
von der Mitte nach dem Rande.
Die unterschiedliche Wirkung beider Objektive in dieser
Hinsicht fällt ganz besonders auf, wenn man die hinter der
wassergefüllten Cüvette exponierten Linien prüft. Das Apo-
chromat-Tessar läßt die Linienbreite als gewahrt (mit freiem

1) Es sind die Mittelwerte angegeben.
2) Es sei bemerkt, daß man bei den Achromaten derartig hohe Diffe-
renzen nicht etwa allgemein erwarten darf.
 
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