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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Hofmann, A.: Apochromat und Achromat in der Technik der Farbenphotographie
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Apochromat u. Achromat in der Technik der Farbenphotographie. 233
Auge!) erscheinen, nicht so der Achromat, welcher merkliche
Verdickungen, ja sogar scheinbare Verdoppelungen der Linien
herbeiführt, bezw. je nach der Größe der spektralen Empfind-
lichkeitszone des angewendeten Verfahrens herbeiführen kann.
Behufs besserer Beurteilung dieser Erscheinung sind noch
ein paar zweifach vergrößerte Ausschnitte des hinter dem
Wasserfilter mit dem Achromaten aufgenommenen und im
Mittenabstande von 30 cm befindlichen Feldes beigefügt. Der
eine wurde auf einer gewöhnlichen Trockenplatte photo-
graphiert, der andere unter Verwendung einer orthochromati-
schen bei gleicher Expositionszeit. Der Unterschied ist augen-
fällig und beweist, daß farbenempfindliches Aufnahmematerial
das optische System ungleich stärker beansprucht als die ge-
wöhnlichen Verfahren. Außerdem sind bei diesem Objektiv
infolge der weniger vollkommenen Strahlenvereinigung die
den einzelnen Spektralzonen zuzuweisenden Linienreihen in
der Schärfe und damit auch die Linienabschnitte in ihrer
Stärke verschieden.
Das Ergebnis1) der Untersuchungen ist somit:
1. Die von der Dreifarbenphotographie geforderte Kon-
stanz der Größe und Schärfe der (drei) Teilbilder wird von
den Apochromaten, insbesondere dem Apochromat-Tessar, in
praktisch völlig ausreichender Weise gewährleistet.
2. Die Anwendung farbenempfindlicher Platten bedingt
für sich allein eine höhere Beanspruchung des chromatischen
Korrektionszustandes der Objektive und verlangt möglichste
Vollkommenheit in dieser Hinsicht, die im allgemeinen nur
von Apochromaten geboten werden kann.

1) Vorliegende Ausführung möge nur als eine kurze Uebersicht be-
trachtet werden. Eine umfassendere Darstellung ist vorgesehen. Heute
konnte nur die wesentlich verschiedene Brauchbarkeit der qu. Instrumente
für sich beleuchtet werden; die Abhängigkeit ihrer Leistungsfähigkeit vom
Arbeitsmodus mußte Zeitmangels wegen zunächst ganz vernachlässigt
bleiben.
 
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