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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0362

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348

Dreifarbenphotographie.
lichtfiltern hergestellt wurde („The Phot. Journ.“ 1905, Bd. 45,
Max Skladanowsky in Berlin erhielt ein D. R.-P.
Nr. 145284 vom 28. Januar 1903 auf ein Verfahren zur Her-
stellung farbiger Chromatgelatinebilder nach dem
Imbibitionsverfahren. Die Chromatschicht wird mit säure-
echten Farbstoffen gefärbt, worauf nach Belichtung das chrom-
saure Chromoxyd mittels Schwefelsäure entfernt wird („Phot.
Chronik“ 1904, S. 521 u. 655).
Ein neues Photochromie-Verfahren von Lumiere.
Während Joly zur Aufnahme eine Platte benutzt, die rote,
grüne und blaue Linien in großer Anzahl nebeneinander
zeigt, verwenden die Gebrüder Lumiere statt der Linien ein
feines Korn aus Kartoffelstärke. Die Körnchen, deren jedes
einen Durchmesser von etwa 0,015 bis 0,020 mm hat, werden
mittels besonderer Einrichtungen und Farbstoffe in drei Teilen
rot, grün und violett gefärbt und die auf diese Weise er-
haltenen Pulver in solchen Verhältnissen gemischt, daß die
Mischung keine vorherrschende Farbe zeigt. Das Pulver wird
mittels eines Dachshaarpinsels auf einer dünnen, mit einem
klebrigen Ueberzug versehenen Glasplatte ausgebreitet. Hat
man dann die Zwischenräume mit Holzkohlepulver ausgefüllt
und die Oberfläche durch einen dünnen Firnis isoliert, so wird
eine panchromatische Bromsilberemulsion aufgegossen. Bei
der Exposition wird die Platte umgedreht, so daß zuerst die
gefärbten Partikel, dann die lichtempiindliche Schicht ge-
troffen wird. Mit Natriumthiosulfat fixiert, erhält man ein
Negativ, das in der Durchsicht die Komplementärfarben des
photographischen Gegenstandes aufweist. Will man die
richtige Ordnung der Farben wieder hersteilen, so muß man
nach der Entwicklung, aber ohne zu fixieren, zunächst das
Bild umkehren, indem man das reduzierte Silber auflöst, und
dann durch eine zweite Entwicklung dasjenige Silber redu-
zieren, das zuerst nicht durch das Licht beeinflußt war. Durch
Kontaktdrucke können alsdann von diesen Negativen Abzüge
in den richtigen Farben hergestellt werden („Phot. Chronik“
1904, S. 554). [Ob das Verfahren praktisch mit Erfolg aus-
führbar ist, erscheint bis jetzt fraglich. E.j
Ueber photographischen Dreifarbendruck durch
Uebereinanderlegen dreier farbiger Pigmentbilder siehe
E. Trutat, ,, Les procedes pigmentaires“, S. 65, und Vidal,
„Photographie des Couleurs par impressions pigmentaires
superposees“ (beide Werke bei Ch. Mendel, Paris1.
Dreifarben-Laternbilder. F. E. Ives teilt seine
neuesten Erfahrungen über Herstellung von Dreifarben - Dia-
 
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