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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0403

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Lichthöfe. — Solarisation. — Direkte Positive.

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durch seine Versuche zu folgenden Resultaten: 1. Die Um-
kehrung beginnt bei der langsamen Entwicklung unter-
exponierter Platten stets an denjenigen Teilen, welche am
kürzesten belichtet waren. 2. Von zwei unterbelichteten
Platten, von denen jedoch die eine doppelt so lange als die
andere exponiert war, erfolgte die Umkehrung bei der kürzer
belichteten weit schneller als bei der anderen. 3. In einem
normalen Entwickler w7ar die Umkehrung einer Platte, welche
sonst nach zwei Stunden ein gutes Negativ gab, erst nach
sechs Stunden zur Hälfte erfolgt, und zwar unter Bildung
eines dichten Schleiers. 4. Durch eine Ueberbelichtung —
vorausgesetzt, daß diese den Grad der gewöhnlichen Um-
kehrung nicht erreicht hat — wird das neue Umkehrungs-
verfahren nicht begünstigt, sondern vielmehr ganz bedeutend
erschwert („Bull, de la Soc. Franc;, de Phot.“ 1904, Bd. 2, Nr. 2;
„Deutsche Phot.-Ztg. 1904, S. 679).
Walter D. Welford versuchte zunächst die bekannte
Methode des Tränkens von Bromsilbergelatineschichten mit
Kaliumbichromat, Trocknen, Belichten unter einem Negativ
im Kopierrahmen, bis deutliche Bräunung der Bildstellen
erfolgt, Waschen und Entwickeln. Es entsteht ein seiten-
verkehrtes Negativ (vergl. Eders „Ausf. Handb. d. Phot.“,
Bd. 3, 5. Aufl., S. 115). Dann schlug Welford einen neuen
Weg ein, den er besonders empfiehlt: Er tränkt eine Brom-
silbergelatineplatte oder Film mit einer Lösung von 1 Teil
Kaliummetabisulfit in 20 Teilen Wasser, spülte mit Wasser ab
und trocknete; dann wird unter einem Negativ im Kopier-
rahmen kopiert, bis ein schwaches Bild sichtbar ist und in
gewöhnlichem Hydrochinonentwickler entwickelt. Es entsteht
ein negatives Bild („The Amateur-Photographer “ 1904, S. 349).
H. Farmer und G. Symmons untersuchten die Irra-
diation beim Photographieren (Lichthöfe) von scharfen
Strichen mittels verschiedener photographischer Prozesse und
machen auf den Zusammenhang dieser Erscheinung mit
Strichverbreiterungen beim direkten Autotypieverfahren (Photo-
graphie hinter Rastern) aufmerksam. Bei ihren Versuchen
gab die gewöhnliche nasse Kollodiumplatte weniger Irra-
diation (siehe Fig. 188) als eine Bromsilberkollodium- Emul-
sionsplatte, wie Fig. 189 andeutet. Bromsilbergelatineplatten
gaben nicht so starke Irradiationsverbreiterungen der Striche
bei entsprechend reichlicher Exposition wie letztere, aber mehr
als erstere („The Phot. Journal“ 1904, S. 243).
Die Photochemische Fabrik „Helios“ Dr. G. Krebs in
Offenbach a. M. meldete einen nichtaktinisch gefärbten
matten Lichthof-Schutzanstrich unter Nr. 148166 vom
 
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