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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0405

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Lichthöfe. — Solarisation. — Direkte Positive.

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sein, falls nötig, läßt man es kochen. Dann setzt man 2 g
kohlensaures Natron und 2 ccm Glyzerin zu und filtriert. Man
erhält auf diese Weise einen ausgezeichneten Negativlack.
Um denselben in ein Lichthofschutzmittel umzuwandeln, ver-
dünnt man ihn zur Hälfte mit Wasser und verwendet ihn zur
Herstellung einer nicht zu dünnflüssigen Paste mit gleichen
Teilen von Dextrin und gebrannter Terra Siena. Hat diese
Mischung die gewünschte Konsistenz durch Zusatz von mehr
oder weniger Lack erhalten, so trägt man sie mit einem
Pinsel auf die Rückseite der Platte auf, ohne sich um die
Streifen zu kümmern, die während dieser Operation ent-
stehen können. Dank der Anwesenheit des Gummilacks ist
der Kontakt auf der ganzen Glasfläche ein vollkommener.
Das Trocknen der Schicht nimmt nur etwa 45 Minuten in
Anspruch. Vor dem Entwickeln wird die Hinterkleidung mit
einem mit Wasser befeuchteten Schwamm entfernt, was ohne
Schwierigkeit gelingt. Bei Anwendung dieser Vorschrift wird
man niemals bemerken, daß die Schicht abbröckelt und Staub
bildet, so daß man die hinterkleideten, zu Paketen vereinigten
Platten getrost transportieren kann („Die phot. Industrie“
1904, S. 902).
Monpillard untersuchte eine „lichthoffreie “ Brom-
silbergelatine-Trockenplatte („Antihalo“) mit roter
Unterschicht und beobachtete, daß das Sonnenspektrum auf
solchen Platten ein Sensibilisierungsband zum Vorschein
bringt: es war offenbar etwas Farbstoff aus der unteren
Schicht in die Emulsion gelangt und hatte sensibilisierend
gewirkt. Monpillard versuchte Congorot als Grünsensi-
bilisator und konstatierte seine sensibilisierende Wirkung
(„Bull. Soc. Franc.“ 1905 S. 89); er glaubt hiermit eine neue
Beobachtung gemacht zu haben, während die sensibilisierende
Wirkung der Azofarbstoffe von der Gruppe des Congorot
von Eder seit vielen Jahren festgestellt ist (siehe Eder und
Valenta, „Beiträge zur photochemischen Spektralanalyse“
1904).
E. Cousin bespricht die bekannten Ursachen der Licht-
höfe, welche mitunter durch mangelhafte Objektive, in der
Regel aber durch Reflexion von der Plattenrückwand ver-
ursacht werden; er empfiehlt einen ,, Antihalo- Firnis“, welcher
zur Plattenhinterkleidung dient („Bull. Soc. Franc;.“ 1904,
S. 484).
 
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