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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0489

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Lithographie und Photolithographie u. s. w.

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haften, während die übrigen feucht gehaltenen Stellen des
Steines die fette Farbe abstoßen. Von einer solchen Zeichnung
lassen sich dann tausende Abdrücke anfertigen.
Auf ein Verfahren zur Herstellung eines gekörnten
Ghromatgelatine - Umdruckpapieres erhielt Ignaz
Sandtner, Neratowitz (Böhmen), ein D. R.-P. Nr. 149995
vom 27. Februar 1900. In der Patentschrift 70697 findet sich
ein Verfahren zur Herstellung eines photographischen Chrom-
gelatine -Umdruckpapieres beschrieben, bei dem in das fertig
sensibilisierte Papier mechanisch ein Korn eingepreßt wird.
Der erstrebte Zweck, die Zerlegung eines einzukopierenden
Halbtonbildes in druckfähiges Korn wird hierdurch insofern
nicht ganz erreicht, als das Bichromat in den eingepreßten
Vertiefungen, ebenso wie in den Erhöhungen vorhanden ist.
Die Vertiefungen können daher da, wo sie belichtet sind,
ebenfalls Druckfarbe annehmen, namentlich bei seichten
Reliefs, so daß leicht ein Verschmieren des Kornes eintritt.
Nach vorliegender Erfindung soll daher das Sensibilisieren
mit Bichromat erst nach dem Einpressen des Kornes vor-
genommen werden. Hierdurch wird bei richtiger Ausführung
erreicht, daß sich das Bichromat nur oder doch wenigstens
hauptsächlich in die Erhöhungen einzieht und in die Ver-
tiefungen nur in geringem Maße eindringt. Das Sensibilisieren
gekörnter Papiere auf diese Weise ist bereits vorgeschlagen
worden (vergl. „Jahrbuch d. Phot.“, #896, S. 297), die Körnung
wurde aber hier durch Zusatz gekörnter Füllstoffe (Schmirgel,
Glaspulver u. s. w.) zur Gelatine erzielt. Abgesehen davon,
daß derartige Gelatinemischungen sich nur schwer gleich-
mäßig und blasenfrei streichen lassen, erhalten sie gerade in
den Erhöhungen besonders das Material der Füllstoffe, das
die Bichromatlösung an sich annimmt, geben also keine
Gewähr dafür, daß die Erhöhungen stärker sensibilisiert werden
als die Vertiefungen, was man bei dem vorliegenden Ver-
fahren unter Anwendung der nötigen Vorsichtsmaßregeln,
z. B. Schwimmenlassen auf der Bichromatlösung, immer er-
reichen kann. Zur Ausführung des Verfahrens benutzt man
am besten weiche Gelatine, weil diese ein höheres Relief gibt.
Das Papier wird zuerst in warmes Wasser von mindestens
30 Grad C. getaucht und mit einer Lösung von 100 g weicher
Gelatine in 600 g Wasser, 5 g Glyzerin, 10 g Spiritus über-
gossen und getrocknet. Zum Zwecke der Körnung wird es
dann mit Wasser leicht aufgequellt und gegen eine mit
Karborundum geschliffene Glasplatte gequetscht oder auf
andere Weise mit eingepreßtem Korn versehen. Sensibilisiert
wird am besten mit einer Lösung von 26 g doppeltchromsaurem
 
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