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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst - Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0480

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personal- und Atelier-Nachrichten. — Ausstellungen und Sammlungen.

Goedecke, Museumsdirektor vr. Volbehr (sämtlich aus Magde-
burg), sowie den Herren Geh. Baurat Prof. vr. Wallot-Dresden,
Prof, von Thiersch-München und Stadtbaudirektor Prof. Licht-
Leipzig. Unter den eingegangenen 79 Entwürfen erhielten die
Arbeiten der folgenden Architekten die ncbengenannten Preise:
Den ersten Preis (4500 M.) die Architekten Kuder und Müller-
Straßburg i. E.; einen zweiten Preis (2000 M.) stad. srcbitecr.
Georg Risse-Dresden-Radebeul; einen zweiten Preis (2000 M.)
die Architekten Joh. Schmidt und Fritz Hessemer-München: einen
dritten Preis (1000 M.) die Architekten Meier und Werte-Berlin;
einen dritten Preis (1000 M.) Architekt Franz Thyriot-Südende
bei Berlin. Zum Ankauf für je 600 M. wurden empfohlen die
Entwürfe von: 1. Architekt Paul Burghardt-Leipzig; 2. Reg-
Bausührer Hans Riese und Franz Scheint - Frankfurt a. M.;
3. Architekt L. Pfafsendorf-Köln. 18364)

— München. Die Kunsthandlung von I. Littauer hat
in der kgl. Münze Hierselbst eine Anzahl Exemplare der von uns
auf S. 219 des X. Jahrg. abgebildeten Bismarck-Medaille
von Adolf Hildebrand prägen lassen, die zum Preise von
5 M. per Stück zu beziehen sind. Die Medaille ist unstreitig
eines der künstlerisch wertvollsten bildhauerischen Erinnerungs-
zeichen an den Fürsten. Den Gesamt-Eindruck des Geschiedenen
malerisch sestzuhalten, diese Ausgabe hat, man kann wohl sagen
für alle Zeiten, Franz von Lenbach gelöst, von dessen zahl-
losen Bismarck-Porträts wir in Heft 23 eines aus den letzten
Jahren brachten. l836»)

— Halle a. S. Die Cacao-Compagnie Theodor
Neichardt eröffnet einen Wettbewerb für ein Geschäftsplakat
in möglichst einfacher Farbengebung. Preise 1000, 500 und
200 M- l»N2I

— München. Der Bildhauer Professor Heinrich
Wadere hat einen Ruf als Lehrer an die Kunst- und Kuust-
gewerbeschule in Breslau erhalten, denselben jedoch abgelehnt.

— Dresden. Das Treppenhaus des „Albertinum"
soll eine neue künstlerische Ausschmückung erhalten, mit der Pro-
fessor Hermann Prell beauftragt worden ist. An der Decke
wird der Künstler dem Vernehmen nach einen Titanensturz malen.

— Einsiedeln. Im Wettbewerb der Firma Benziger
L Co. für ein Titelblatt ihrer Zeitschrift „Alte und neue Welt"
konnte bei 42 Einsendungen der erste Preis nicht verteilt werden,
auch der zweite mußte geteilt werden und zwar zwischen
I. A. Seiler (München) und Loose (Leipzig). Den dritten
Preis erhielt H. Bek-Gran (München). 1837»)

— München. Der Professor Ritter von Kn oll, der
Schöpfer der Walhallabüste Kaiser Wilhelms I, ist vom Kaiser
durch die Verleihung des roten Adlerordens 3. Klasse ausge-
zeichnet worden. l^Aei

— Gestorben: In München der Bildhauer Theodor
Haf. 18367)

Ur. Krefeld. Die Ausstellung vlämischer Künstler.
Das Kaiser Wilhelm-Museum in Krefeld hat in kurzer Zeit in
der Reihe der Provinzialmuseen eine sehr beachtete Stellung er-
langt. Die im Juli eröffnete Ausstellung vlämischer Künstler
bedeutet abermals einen zweifellosen Erfolg. In der Geschlossen-
heit wie hier sind Künstler des Nachbarlandes bei uns über-
haupt noch nicht aufgetreten, wir sehen hier den Charakter ihrer
Kunst — einer ernsten ehrlichen Kunst, voll ge-
sunder Kraft und warmen, echten Gefühls — zu
ungetrübtem klaren Ausdruck kommen. Aber nicht
nur wegen ihres Wertes für unser Knnstleben darf
die Ausstellung Interesse beanspruchen, sie hat auch
eine nicht zu unterschätzende nationale Bedeutung,
denn die uns hier gebotene Kunst spricht zu uns
mit traut verwandtem Laut, der uns von neuem
wieder empfinden läßt, daß es ein stammverwandtes,
ein niederdeutsches Volk ist, dessen Kunstschöpfungen
wir vor uns sehen. Der mir zur Verfügung
stehende Raum gestattet leider nicht, ein aus-
führliches Bild der Ausstellung zu geben. Ich
muß mich auf weniges von dem vielen Beachtens-
werten beschränken. Dennoch will ich nicht unter-
lassen, zunächst auf den vlämisch abgefaßten, aber
für jeden Deutschen leicht verständlichen, künstlerisch
vornehmen Katalog von Juul de Praetere auf-
merksam zu machen. — Die Ausstellung trägt einen
durchaus modernen Charakter. Unter den wenigen
Gemälden älterer Richtung sind jedoch einige vor-
treffliche Stücke, so Juliaan de Vriendts „de
Heilige Cecilia" und „Fecstbloemen", sowie ein paar
feine Strandbilder von Lodewijk Artan zu
nennen. Unter den Malern jüngerer Richtung
überwiegt die Landschaft; namentlich Partien aus
belgischen und niederländischen Städten, mit ihren
Grachten und Brücken sind stimmungsvoll und
mit feinem Farbenreiz behandelt. Außer Frans
Courtens, der zu den bei uns bekanntesten

Bild nis.
 
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