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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0030

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Deutsche^Ssndellplslten.
LTäusig kommt der Amateur in die Lage,
gegen das Licht photographieren zu
müssen, und zwar nicht nur bei Aufnahme
von Jnnenräumen, sondern auch im Walde
oder in der freien Landschaft. Während es
früher als Bauernregel galt, die Sonne bei
Landschaftsausnahmen im Rücken zu haben,

Sandellplatten (entgegen der kürzlich in einer j
Fachzeitschrift aufgetauchten Behauptung) den
englischen Platten dieser Art völlig eben-
bürtig. Man kann mit denselben Hellig-
keitsunterschiede in vorzüglichster Weise aus-
gleichen. Richtig behandelt geben die Platten,
selbst bei außerordentlichsten Ueberexpo-
sitionen, überaus kräftige Bilder, da, wenn
die obere Gelatineschicht
solarisiert ist, die untere,
unempfindliche, sich immer
noch gegensatzreich ent-
wickeln läßt.

Bei Aufnahmen gegen
das Licht sollte kein Ama-
teur einen Versuch mit
den deutschen Sandell-
platten unterlassen. Man
wird denselben sicherlich
nicht bereuen. N.

Vlstlntonung msttcr
Lclloidinpspicre.

^1m auf Celloidin-
^ papieren gute Platin-
tonung hervorzubringen,
muß man Goldtonung
vorausgehen lassen. Die
hierbei häufig auftretenden
Mißerfolge sind nach
„Photogr. Mitteilungen"
(1898, Seite 58) darauf
zurückzusühren, daß zu
altes Celloidinpapier ver-
wendet wurde. Drei
Wochen altes Papier
liefert schon keine tadel-
losen- Platintöne mehr:
die rein schwarzen Töne
und klaren weißen bleiben
aus.

Or. Ld. Arning, Hamburg.

weiß man jetzt, daß die Wirkung bei weitem
künstlerischer ist, wenn wir gegen das Licht
photographieren. Durch Lichthosbildung in
Folge von Reflexion der Lichtstrahlen an
der Rückseite der Glasplatte wird die Schön-
heit des Bildes bei dergleichen Aufnahmen
nicht selten wesentlich beeinträchtigt. Durch
Hinterkleidung der Platte die Lichthöse aus- i
zuschließen, ist eine umständliche Sache. Das
beste Hilfsmittel bleibt immer Verwendung
der Sandellplatten, bei welchen mehrere
Gelatinelagen übereinander gegossen sind:
sehr unempfindliche, unmittelbar dem Glase
aufliegend und darüber hochempfindliche.
In der That wird durch dieses Hilfsmittel
die Lichthofbildung beinahe völlig be-
seitigt. Ganz auszuschließen ist dieselbe
überhaupt nicht, weil auch gewisse andere
Ursachen (z. B. Ausbreitung des Lichtes
innerhalb der Bildschicht, ohne daß die
Strahlen überhaupt an der Rückseite des
Glases reflektiert sind) eine Rolle spielen.

Das Recht der Herstellung von Sandell-
platten besitzt in Deutschland die Firma
Steinschneider (Berlin). Wie wir uns durch
Versuche überzeugten, sind die deutschen

Verkäufliche Diapositive.
st^Zei der wachsenden Be-
deutung, welche die
Anwendung des Pro-
jektionsapparates im kunstwissenschaftlichen
Unterrichte gewinnt, wächst die Nachfrage nach
den erforderlichen Diapositivplatten. Unter-
zeichneter möchte hier auf die noch nicht ab-
geschlossene, aber jetzt schon das Notwendigste
enthaltende Sammlung Hinweisen, welche das
optische Institut von Krüh in Hamburg
(Adolssbrücke 7) herstellt. Die Bilder sind
von vorzüglicher Schärfe und Wirkung. Der
Preis ist derselbe, wie bei den Diapositiven,
welche das archäologische Institut zu Athen
von seinen, in der Sammlung von Krüh
ausgeschlossenen Ausnahmen liefert (1.50 M.).
Das letzte Verzeichnis im Nachtrag II der
Krüß'schen Glasphotogramme ist inzwischen
schon stark überschritten; die Baudenkmäler
j sind vermehrt, ebenso die Plastik, für die
jetzt größte Vollständigkeit erstrebt wird.
Pompejanische Bauten und Wandbilder sind
in großer Zahl ausgenommen, Vasenbilder
bis jetzt NUr Vereinzelt. Ferdinand Noack.

Schiffmscherß Velo-lllgxxSsmcra
ist für Rollfilms-Spulen eingerichtet, welche
dank ihrer Umhüllung mit dickem, schwarzen

Papier, die Auswechselung der Spulen in
vollem Tageslichte gestatten. Das lichtstarke
Doppelobjektiv von 16 cm Brennweite ist
mit Moment- und Zeitverschluß versehen
und besitzt drei Schiebe-Blenden von ver-
schiedener Größe. Es ist frei von Fokus-
differenz und läßt sich auf verschiedene Ent-
fernungen einstellen. Das Plattenformat
beträgt 10XI2V-cm Zwei Sucher erleichtern
das Auffinden des Bildes; auch läßt sich
die Kamera hoch und quer auf dem Stativ
festschrauben. Da sie zusammengeklappt nur
verhältnismäßig wenig Raum einnimmt, so
ist sie auch für Radfahrer praktisch.

Käuchern von Lhlorfilbergekslinexspier.
1 'km auf den früher ausschließlich gebräuch-
^ lichen Albuminpapieren recht kräftige
Kopien herzustellen, hängte man die Papiere
kurz vor dem Kopieren in einen Schrank,
auf dessen Boden ein offenes Gesäß mit
Ammoniak stand. Dies Räuchern erweist
sich auch bei Aristo- und Celloidinpapieren
als vorteilhaft. Insbesondere geben die so
behandelten Matlpapiere beim Tonen mit
Platin angenehmere Töne.

Bücherschau.

I. Gaedicke. Der Gummidruck. (Berlin
l8S8. Verlag von G. Schmidt. Preis M. 2.7a.)
Ten neueren Erscheinungen über den Gummidruck
(vergl. H. 20 d. v. I.) stellt sich das Buch von Gaedicke
würdig a» die Seite. Der Verfasser hat nicht nur die
ältere Liiteratur sorgfältig zusammeugctragen, sondern
auch selbst fleißig aus diesem Gebiete gearbeitet.

Briefkasten.

Direkte Korrespondenz grundsätzlich ausgeschlossen. - Ant-

löerrn rn. in Stettin. In Bezug auf photo-
graphische Kunstausstellungen wird heutigentags noch
viel gesündigt. Völlig zwecklos sind die Ausstellungen,
welche sich nur auf ein kleines Gebiet, z. B. aus eine
einzelne Provinz beschränken und daher auch nur
die mehr oder minder wertlosen Erzeugnisie dieses
beschränkten Gebietes zur Anschauung bringen. Er-
ziehlichen Wert sowohl für den ausübenden Photo-
graphen (Amateur- und Fachphotograph) als auch
für weitere Kreise, welche sich direkt mit Photo-
graphie nicht beschäftigen, haben nur diejenigen Aus-
stellungen, welche von Künstlern ersten Ranges — un-
möglichst verschiedenen Ländern — beschickt werden.
Tann ist die Möglichkeit gegeben, neue Richtungen
kennen zu lernen, das Verschiedenartigste zu ver-
gleichen und den Jdeenkreis zu erweitern. Das beste,
von minderwertigem Bilderballast freie Material
wird zusammengebracht, wenn man sich — wie dies
alljährlich die Hamburger Gesellschaft zur Förderung
der Amateurphotographie thut — auf Einladungen
an solche beschränkt, von denen man sicher ist, nur
hervorragendste Sachen zu erhalten.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung!
vr. R. Neuhauß, Berlin V., kandgrafenstr. U.

Das Bureau der Redaktion der
„Runst für Alle" befindet sich von
Ende September ab im Neubau der
Vcrlagsanstalt F. Bruckmann A.-G.,
München, Npmphenburgcrstr. öS.

sicdiklioaslchlab 3. Septbr 1898. — Ausgabe lä. Srpldr. 1898.

Inhalt des ersten Heftes: r»t- Georg
Gronau. Edward Burne-Jones. — Anton
Freiherr von Persall. Unter dem Schlapp,
Hute! — Personal- und Atelier-Nachrichten!c. !c.

— Der Amateur-Photograph. — Mldcröeilagen:
Edward Burne-JoneS. Der Spiegel der
Venus. — Derselbe. Ter Stern von Bethlehem.

— Derselbe. Das Fest des PeleuS. — Der-
selbe. Liebe unter Ruinen. — Derselbe.
Liebe und Schönheit.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.

Verlagsanstalr F. Lruckmann A.-G. in München, Aaulbachstraße 22. — Bruckmann'sche Buch- und Aunstdruckerei in München.
 
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