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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Preis-Ausschreiben - Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0463

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Personal- und Atelier-Nachrichten.

364

Studie.


* Dresden. Am 27. Juli ist hier nach längerem Leiden
der bekannte Münchener Maler Professor Hugo König ge-
storben. Er gehörte zu den sächsischen Künstlern, die in der
Kunsthauptstadt München eine neue Heimat fanden und dort zu
Ehren gelangten. Am 12. Mai 1856
zu Dresden geboren, machte König
seine Studien zunächst unter der
Leitung Erwin Oehmes, der seiner-
seits noch von Ludwig Richter her-
stammt. 1879 ging König nach
München an die Akademie, wo Seitz,
Löfftz und Lindenschmit seine Lehrer
waren. Im Jahre 1883/84 löste er
die an der Akademie gestellte Preis-
Aufgabe durch das hernach auch von
der „K. f. A." in H. 19 d. I. Jhrg.
wiedergegebene Bild „Desdemona
rechtfertigt ihre Flucht mit Othello".
König lebte seitdem ununterbrochen in
München und trat seiner Zeit der
Secession bei, der er als unermüd-
liches, stets mit künstlerischem Ernste
schaffendes Mitglied bis zu seinem
Tode angehört hat. Er malte nament-
lich Landschaften mit Staffage, die
sich durch sorgfältiges Naturstudium,
besonders durch feine Beobachtung der Licht- und Lustwerte aus-
zeichnen. Die Neue Pinakothek in München besitzt von ihm
das Gemälde „Beim Türmer von St. Peter in München".
Andere Schöpfungen von Hugo König sind: „Vertieft" („K. f. A."
4. Jhrg. S. 81), „Auf dem Heimwege" (im Besitze des Prinz-
regenten von Bayern), „Schwierige Passage", „Nachbarskinder",
„Abend im Walde", „Rast" („K. f. A." 9. Jhrg. S. 59), „Ein
Kinderbildnis" (Ausstellung 1897), „Abend am Weiher" (1898,
erworben von der Stuttgarter Galerie.) IMie;

L.-v. Darmstadt. Maler Peter Behrens in München,
der sich ganz dem Kunstgewerbe zugewandt, sowie der Erbauer
des Wiener Secessionsgebäudes, Architekt Josef Olbrich in
Wien, wurden vom Großherzog von Hessen hierherberufen. Die
auf dem Gebiet der angewandten Kunst schaffenden Künstler
erhalten, gleich den früher berufenen (vgl. S. 239 d. l. I.),
freie Werkstätten sowie Gehalt, bezw. Wohnungszuschuß, sind im
übrigen ungebunden und weder verpflichtet, bestimmte Aufträge
anzunehmen noch abzulehnen. I^osch

— München. Von der Akademie der bildenden
Künste. Dem Studierenden Hans Schildknecht aus Fürth wurde
zum Zweck einer Studienreise nach Italien ein Staatsstipendium
von 2400 M. für das Jahr 1899 verliehen. — An sonstigen
Auszeichnungen wurden am Schluß des heurigen Studienjahres
u. a. verteilt: die große silberne Medaille den Studierenden
der Radierschule Halm: G. Meyer: der Komponierschule Zügel:
Schramm und W. Zügel; der Komponierschule Raupp: Horst
Schulze; der Komponierschule v. Defregger: Told; der Komponier-
schule v. Diez: Schildknecht; der Bildhauerschule v. Rümann:
Behn, Kiefer, Zimmermann: der Bildhauerschule Eberle: Bach-
mann, Faller; die kleine silberne Medaille den Studierenden
der Radierschule Halm: Haberl; der Bildhauerschule v. Rümann:
Schreiögg, Perathoner, Würtemberger; der Bildhauerschule Eberle:
Mainguet; der Komponierschule Wagner: Krimer; der Komponier-
schule Zügel: Eichler. IMS»;

Frankfurt a. M. Am 29. Juli d. I. starb in seiner
Villa in Cronberg bei Frankfurt der bekannte Pferdemaler Prof.
Adolf Schreyer. Mit ihm ist von dem alten Stamme der
Frankfurter Künstlerschaft eine ihrer bedeutendsten Celebritäten
aus dem Leben geschieden. Wenn es auch wahr ist, was Alexander
Linnemann in einem gehaltvollen Nachrufe am Grabe des Dahin-
geschiedenen sagte, man dürfe nicht wünschen, daß viele ganz das
werden möchten, was er war, seine ungemein stark entwickelte
Eigenart lasse einen solchen
Wunsch nicht zu, so weiß
man sich doch in unserer
gesamten Kunstwelt mit
dem Redner einig in der
Erkenntnis, daß ein Künst-
ler von glänzenden Gaben,
von außergewöhnlicher
Frische des Temperaments
und von einem seltenen
Maße produktiver Energie,
aus unserer Mitte geschie-
den ist. Adolf Schreyer,
geboren am 9. Juli 1828,
hat der Städtischen Schule
seine erste Unterweisung
verdankt, seine eigentlichen
Lehrjahre aber fallen in
die Zeit, die er in Beglei-
tung des österreichischen
Observationsheeres wäh-
rend des Krimkrieges in Adolf Schreyer f-

den unteren Donauländern Nach einer am 70. Geburtstag des
verlebte und in die Zeit Künstlers erfolgten Aufnahme.
 
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