Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

DOI Artikel:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen – Denkmäler - Vermischte Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0128

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Denkmäler. — vermischte Nachrichten,

Y5


Brunnen sind Schöpfungen des Professors Gustav Eberlein
in Berlin, des Bildners des Kaiser-Denkmals, das sie an zwei
Seiten flankieren. Die Mittel zur Errichtung der Brunnen
stiftete Stadtrat Bernhard Herschel. Sie sollen gewissermaßen
den im Kaiserdenkmal zum Ausdruck gekommenen Gedanken der
Verherrlichung der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches weiter-
führen. Der eine Brunnen, rechts vom Kaiserdenkmal zeigt einen
Centauren, im Rheinstrom sich tummelnd. Rheintöchter umgeben
ihn, den Nibelungenhort aus den Fluten emporhcbend. Eine
bringt als herrlichsten Schatz die deutsche Kaiserkrone. Der zweite
Brunnen feiert den Segen des Rheinstromes. Eine ernste männ-
liche Gestalt, die „Arbeit", trägt wie beim ersten Brunnen die
Wassermuschel, aus der das Wasser nach allen Seiten herunter-
strömt. Getreidegarben liegen vor ihr, während ihr eine Mädchen-
gestalt, die übersprudelnde rheinische Lebenslust und Fröhlichkeit
verkörpernd, Weintrauben reicht. Rückwärts sitzt die Loreley, das
stolze, triumphierend blickende Auge nach dem Rheine gewendet.
Ueber dem Kopfe hält sie den goldenen Kamm, mit der Rechten
umfaßt sie die Leyer, in deren Saiten ein mit Weinlaub ge-
schmückter Knabe greift, der das rheinische Lied symbolisiert. Die
von Gladenbeck L Sohn in Bronze gegossenen Brunnen haben
eine Höhe von 4,70 in.

— diü^chkm Am 14. November jährte sich der Todes-
tag des Bildhauers L- von Schwanthaler zum 50. Male.
Die hiesige Künstlergenossenschaft ließ einen Kranz an dessen
Grab niederlegen. lssiii

— Dresden. Die vorjährige internationale Kunstaus-
stellung schloß mit einem größeren Fehlbetrag ab, von welchem
die Stadt 50000 M. deckt. Für die im nächsten Jahr geplante
deutsche Kunstausstellung zeichnete die Stadt zum Garantiefonds
20000 M. 185211

— Amsterdam. Die Rembrandt-Ausstellung ist in
der Zeit vom 8. September bis 31. Oktober von rund 43000
Personen besucht worden. Vom 1. bis 3. November, während
welcher Tage die Ausstellung zu ermäßigten Eintrittspreisen ge-
öffnet blieb, be-
lief sich die Zahl
der Besucher aus
8000. l«sisi
^ Berlin.

Die Akademie der
Künste hat ihre
Rompreise für
Mitte März 1899
ausgeschrieben.

Die Einlieferung
der Bewerbungs-
arbeiten hat sei-
tens der Bewerber
um die großen
Staatspreise für
Maler und
Bildhauer, so-
wie der um den
Preis dervr.Paul
Schultze-Stiftung
am14.MärzI899
zu erfolgen, sei-
tens der Bewerber
um die Preise der
ersten Michael
Beer-Slistungfür
jüdische Bild-
hauer, und der
zweiten Michael
Beer-Stiftung für
Maler aller
Fächer zum 11.

März 1899. Als
Preisaufgaben
wurden für die
Paul Schultze-
Konkurrenz: ein
Relief zum

Schmucke eines Badezimmers und für die erste Michael Beer-
Konkurrenz: ein Relief über die Haupteingangsthür eines Ho-
spitals gestellt. Die preisgekrönte Arbeit der vr. Paul Schultze-
Konkurrenz geht in den Besitz der Akademie der Künste über.
— Ausführliche Programme, die die näheren Bedingungen der
Zulassung enthalten, können von den Akademien zu Dresden,
Düsseldorf, Karlsruhe, Königsberg, München, Wien und den
Kunstschulen zu Breslau, Stuttgart, Weimar, sowie dem
Staedelschen Kunstinstitut zu Frankfurt a. M. bezogen werden.
Für die Ausnutzung der Studienreisen nach Italien seitens
der Staatspreisstrpendiaten hat die Akademie der Künste be-
sondere Bestimmungen erlassen, als deren wichtigste die zu
gelten hat, daß der Stipendiat verpflichtet ist, seine Studien-
reise spätestens innerhalb zweier Jahre nach Zuerkennung an-
zutreten und ohne willkürliche Unterbrechung zu vollenden.

^ Nürnberg. Die lithographische Kunstanstalt von
Wolsrum L Hauptmann schreibt einen Wettbewerb aus zur
Erlangung künstlerischer Reklame-Plakate. Zweck des Weltbe-
werbes ist, den Großindustriellen aller Branchen mit künstlerischen
Entwürfen auf dem Gebiete des Plakats an die Hand zu gehen.
Drei Preise von 1000, 500 und 200 M. sind ausgesetzt. Ein-
lieferungstermin 15. März 1899. Näheres im Inseratenteil
dieses Heftes. PsiZi

A- Frankfurt a. M. Eine nicht große, aber gewählte
Sammlung moderner Bilder aus einheimischem Besitz (I. Lion)
wurde am 14. November d. I. durch die Kunsthandlung F. A. C.
Prestel im Frankfurter Kunstverein zur Versteigerung gebracht.
Ein besondere Liebhaberei des Gründers der Sammlung scheint
H. Bürkel gewesen zu sein, von dem nicht weniger als dreizehn
Bilder unter den Hammer gelangten, übrigens zum Teil höchst
achtbare Erzeugnisse der „Biedermaier-Zeit", für die, wie die Preise
(470—1450 M.) zeigten, der Geschmack unseres Publikums
durchaus noch nicht abhanden gekommen ist. Außerdem brachten
unter anderem A. Burgers „Auszug zum Treibjagen" 860 M.;
zwei pikante Reiterbildchen von W. Diez 1680 und 2430 M.;
H. Kaufsmann, „Die Politiker" 765 M.; H- Lossow, „Der unge-
stüme Liebhaber" 1050 M.; zwei seine Landschaften von Ed.
Schleich 1020 und2300M.; Spitzweg, „InFriedenszeiten" 910M ;
derselbe „Auf freier Höhe" 2690 M.; Thoma, „Schwarzwald-
landschaft" 1530 M. I»ZS4I

Geffentliche Bibliothek zu Boston.
 
Annotationen