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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten – Denkmäler - Vom Kunstmarkt - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0363

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Personal- und Atelier-Nachrichten. — Abstellungen und Sammlungen.

282


Berliner Äunstausstellung.


— Karlsruhe. Der Maler Friedrich Fehr in München
ist vom 1. Oktober des l. I. an als Professor an die hiesige
Kunstakademie berufen worden. issich

>V. Elberfeld. Die künstlerische Ausschmückung der Aula
des neuen Realgymnasiums ist dem Professor Wilhelm Spatz
in Düsseldorf übertragen worden. Es handelt sich um die Aus-
schmückung dreier von fünf Nischen. Der Künstler gedenkt dabei
folgende Idee darzustellen: Der Handel als praktische Bethäti-
gung des Erlernten, das Erlernte als Ergebnis der geistigen und
körperlichen Erziehung der Jugend gelangen zu einer vollstän-
digen Entfaltung und gedeihen zu einer segensreichen Entwicke-
lung unter dem Schutze des Friedens. l^ssch

— Stuttgart. Dem Maler Eberhard Ege ist der
Professor-Titel verliehen worden. lssioi

— Berlin. Franz Stucks vielbesprochenen Wandsriese
für das Reichstagshaus werden im Hauptsaal des Künstlerhauses
für längere Zeit zur Ausstellung kommen. ^ lbsiis

— Bremen. Dem hiesigen Ratskeller ist in das Senatoren-
zimmer eine von Bildhauer H. Möller in Dresden modellierte,
in Bronze gegossene Gruppe der „Bremer Stadtmusikanten" von
Senator Marcus gestifiet worden.

— Düsseldorf. Eduard von Gebhardt ist zur Zeit
mit den Vorarbeiten für die ihm vom Kultusminister übertragene
malerische Ausschmückung der hiesigen „Friedenskirche" beschäftigt.
In einer Bilderbeilage dieses Heftes bringen wir einen der dasür
bereits entstandenen Kartons, die „Verklärung Christi" und die
„Heilung des besessenen Knaben" —Arthur Kampf

hat vor seiner Uebersiedelung nach Berlin unter anderem auch
noch den Eniwurf der Friedens-Allegorie für die Ausmalung des
Sitzungssales im Kreishause zu Aachen vollendet. Wir reproduzieren
ihn auf Seite 284: der Friedensengel segnet die Lande, der be-
waffnete Ritter hält Wacht, daß der Friede nicht gestört wird-
Die Motive der übrigen Wandgemälde werden sein: Ackerbau,
Industrie, Waisen-Fürsorge, Alters- und Jnvalidenversorgung.

— Gestorben: Am t. Mai in einer Lungenheilanstalt des
württembergischen Schwarzwaldes der Maler Ludwig Raders,
81 Jahre alt; in Kopenhagen der Bildhauer Professor In gell
Fallstedt.

— München. Die Jury der Jahresausstellung im
Glaspalast setzt sich wie folgt zusammen: Sektion Malerei:
Vorsitzender: Prof. Hans Petersen, Schriftführer: Paul Nauen;
August Dieffenbacher, Prof. August Fink, Frank Kirchbach, Hugo
Kotschenreiter, Karl Kronberger, Dr. Franz v. Lenbach, Akad.-
Prof. Karl Raupp, Philipp Röth, Akad.-Prof. Otto Seitz, Akad.-
Prof. Alexander v. Wagner. Sektion Bildhauerei: Vorsitzender:
Prof. Josef v. Kramer; Fritz Christ, Friedrich Kühn, Josef
Menges. Sektion Graphische Künste: Vorsitzender: Wilhelm
Rohr; Georg Hensinger, I. M. Holzapfel. l«sisi

^..D. Budapest. Unsere Frühjahr-Ausstellung, welche
noch den schmeichelhaften Titel „international" hat, wurde, wie
bisher, vom Kultusminister eröffnet. Im ganzen haben 46 Aus-
länder und 129 ungarische Künstler 353 Werke ausgestellt. Außer-
dem hat der ungarische Ingenieur- und Architekten-Verein eine
aus 242 Nummern bestehende retrospektive Ausstellung zusammen-
gestellt, welche für denjenigen, der Budapests bauliche Entwicklung
der letzten fünfzig Jahre kennen zu lernen wünscht, sehr lehrreich ist.
Im allgemeinen kann man die Ausstellung eine ganz gute nennen,
wenn auch die Hängekommission glänzend bewiesen hat, daß man,
auch wenn die Bilder nur in einer Reihe gehängt werden, doch
schlecht arrangieren kann. Die Bilder hängen nämlich so, als ob
sie in der Reihenfolge ihrer Einlieferung plaziert wären. Die
ausländischen Künstler sind sehr gut, — wenn auch nicht immer
mit dem Besten vertreten; da ist z. B. Stucks „Sünde" —; es
hieße Eulen nach Athen tragen, wenn ich dieses Bild des Münchner
Meisters noch besonders hervorheben wollte. Auch die kleine Bronze-
statuelte „Die Amazone" ist hier, leider schlecht plaziert. Ganz vor-
züglich, wie immer, sind die Kinderköpfe von Erdtelt. Sehr
schön ist ferner Palmiös „Nach Sonnenuntergang", Frenzels
„Stier im Bache", Dettmans „Enten im Torf", Neven du
Monts „Damenporträt", Baertsons „Alter Hafen", Cottets
„Tägliches Brod", Royers „Christus im Grabe", Luytens
Triptychon „Die Kinder der See", alles Werke von hohem künst-
 
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