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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen – Denkmäler - Vermischte Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0407

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vermischte Nachrichten.

— München. Aus dem für die laufende Finanzperiode
mit 120000 M. zur Verfügung stehenden „Staatlichen Kunst-
fonds" werden nach Entschließung des Kultusministers die
nachbezeichneten Beträge zu den angeführten Zwecken Verwendung
finden: 1. 6000 M. zur Herstellung von Tympanon-Reliefs für
die Portale der neuen katholischen Stadipsarrkirche in Schwein-
furt; 2. 3000 M. zur Herstellung eines Tympanon-Reliefs für
das Hauptportal der katholischen Pfarrkirche in Kulmbach;

3. 3000 M. zur plastischen Ausschmückung des Südportals
der katholischen Stadtpfarrkirche in Königshofen im Grabseld;

4. 2000 M. als Beitrag zur Errichtung eines Denkmals sür

General v. Hartmann in Malkammer in der Pfalz; 5. 18000 M.
als Beitrag zur Herstellung eines Brunnens mit Kriegerdenkmal
in Nördlingen; 6. 10000 M. als Beitrag zur Herstellung eines
Brunnens mit Kriegerdenkmal in Bad Kissingen; 7. 3000 M.
zur Herstellung von zwei Statuen zur dekorativen Ausschmückung
der Facade des Gebäudes der höheren Webschule in Münchberg;
8. bis zu 9000 M. zur Herstellung des plastischen Schmuckes
sür die beiden Seitenaltäre, dann von Wandmalereien in der
katholischen Kirche zu Thalhauscn, B--A. Aichach; 9. eine ent-
sprechende, ziffermäßig noch nicht feststehende Summe zur Her-
stellung von vier großen Deckengemälden in der vormaligen
Kloster- und jetzigen katholischen Pfarrkirche zu Roggcnburg,
B.-A. Neu-Ulm; 10. 15000 M. zur Herstellung von Wand-
malereien in der neuen katholischen Kirche in Schloßberg bei
Rosenheim; 11. 3000 M. zum eventuellen Ankäufe des Gemäldes
„hl. Philomena" von Kaspar Schleibncr als Altarbild für die
katholische Filialkirche in Obereulenbach, B -A. Kelheim; 12.4000 M.
zur Beschaffung von Altargemälden sür die protestantische Kirche
in Landshut; 13. 3200 M. zur Herstellung eines Wandgemäldes,
darstellend die Schlacht bei Mühldorf an einer Außenwand der
Frauenkirche in Mühldorf am Inn; 14. 5500 M. zur Her-
stellung von zwei gemalten Fenstern sür die St. Blasius-Studien-
kirche in Regensburg. lt>vL7i

I-. Berlin. Erleichterungen für den Besuch
Italiens. Italien gewährt neuerdings deutschen Künstlern und
Mitgliedern deutscher Kunstanstalten freien Eintritt in italienische
Museen, Galerien, Ausgrabungsstätten und dergl. auf Grund
eines konsularamtlichen Zeugnisses. Der zuständige deutsche Konsul
stellt aber dies Zeugnis nur aus einen Empfehlungsbrief hin aus,
der den Inhaber als anerkannten Künstler bezw. als Mitglied
einer Kunstanstalt ausweist. Diese Empfehlungsbriefe werden
für Lehrer und Schüler seitens der Vorstände der Kunstakademien
und Kunstschulen ausgefertigt. — Für Preußen speziell sind zur
Ausfertigung derartiger Empfehlungsschreiben die Vorstände der
Kunstakademien und Kunstschulen, sowie des Städelschen Kunst-
instituts in Frankfurt a. M. für ihre Angehörigen befugt. Anderen
Preußischen Künstlern ist ihre Eigenschaft als solche je nach Lage
ihrer Wohnorte zu bescheinigen. Zuständig sind für Künstler in
den Provinzen Ost- und Westpreußen die Direktion der Kunst-
akademie in Königsberg i. Pr., in Hessen-Nassau die Direktion
der Kunstakademie in Kassel, in der Rheinprovinz und in West-
falen die Direktion der Kunstakademie in Düsseldorf, in den
übrigen Provinzen der Präsident der Königlichen Akademie der
Künste in Berlin. Die Ausstellung hat nur nach sorgfältiger
Prüfung und vornehmlich nur daun zu erfolgen, wenn der Nach-
suchende der das Attest verleihenden Stelle als Künstler von
Beruf bekannt ist oder sich als solcher durch Vorzeigung
künstlerischer Leistungen besonders ausweist. In allen
Attesten ist der Zweck, dem sie dienen sollen, anzugeben. Die
gewünschte Freikarte ist auf Grund des Konsulatsattesies un-
mittelbar bei dem Direktor der betreffenden Sammlung nach-
zusuchen. Zu dem Gesuche ist ein Stempelbogen zu 60 Centesimi
zu verwenden. Bei weiteren Gesuchen um Erteilung einer Frei-
karte zu einer anderen Sammlung tritt die bisherige Karle an
Stelle des Konsulatsattestes. Mit Gesuchen um Erlangung der
Erlaubnis zum Kopieren von Bildern und zur steuerfreieu Ein-
und Ausfuhr von Kunstwerken, die in Italien in Marmor aus-
geführt werden sollen, ist ähnlich zu verfahren. iSWss

« Königsberg. Auf den Hufen, einem Vorort von
Königsberg, wird demnächst eine Kirche nach deu Entwürfen der
hiesigen Architekten Heitmann und Kräh erbaut werden.
Dieselbe soll zur Erinnerung an die Königin Luise den Namen
Luisenkirche erhalten. Ein hiesiger Großindustrieller hat dazu

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den Grund und Boden sowie eine namhafte Summe zum Bau
gestiftet. lMii

tr. Düsseldorf. Der Kunstverein für die Rheinlande und
Westfalen erwarb von seiner diesjährigen Jahres-Ausstellung neun-
undvierzig Oelgemälde und ein Aquarell zur Verlosung unter
seine Mitglieder und verausgabte für den Ankauf dieser Kunstwerke
47607 50 M. Als Vereinsgabe für dieses Jahr wird eine größere
Radierung von Fritz Dinger nach einem Gemälde des längst
verstorbenen ausgezeichneten Düsseldorfer Landschaftsmalers Louis
Hugo Becker an sämtliche Mitglieder zur Verteilung gelangen.

— Köln. Das Gesamt-Ergebnis der am 5. Juni abge-
haltenen Versteigerung der Galerie Weidenbusch betrug
170000 M. An einzelnen Preisen seien u. a. notiert: Böcklin
„Die Nacht" 15850 M, „Melancholie" 10850 M., „Judith"
8650 M.; Degas „Tänzerinnen" 8550 M.; Millet „Vor-
frühling" 3100 M; Monet „Meeresküste" 4900 M.; Stuck
„Liebespaar in einer Landschaft" 2610 M , „Weiblicher Studien-
kopf" 1650 M-; Haus Thoma „St. Cäcilia" 5700 M., „Römische
Landschaft" 6350 M., „Landschaft mit Gralsritter" 15010 M ,
„Bogenschütze" 5200 M., „Wächter des Liebesgartens" 6750 M,
„Meergreis" 8450 M., „Schwarzwaldlandschaft" 5000 M., „Luna
und Endymion" 7100 M. lsos8i

— Nürnberg. Der Verleger des General-Anzeigers,
Erich Spandel, hat zur Erlangung von Entwürfen zur Be-
malung der Straßenseite seines Geschäfts- und Wohnhauses ein
Preisausschreiben erlassen, in welchem er sür die bis 10. August
eingesandten drei besten Entwürfe Preise von 600, 400 und 200 M.
aussctzt. Die näheren Bedingungen der Preisbewerbung werden
von dem Preisausschreiber kostenlos zugesandt.

Meer mann. Arnold Böcklin clel.

Iahresausftellung im Münchener Glaspalaste.
 
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