-*-^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN
E. K. BERLIN. In diesem Monate wird Berlin unkünstlerisch und beweist nur, dass der vielseitige
fast ausschliesslich von der Kunst unserer west- deutsch-englische Künstler auch die Emailmalerei
liehen Nachbarn beherrscht. Französische Bilder ganz gut zu beherrschen versteht. — Der Salon
überall: in der Akademie, bei Schulte, bei Cassirer! Cassirer zeigt Bilder der französischen bahn-
Hofrath Paulus, Schulte's neuer Compagnon, hat brechenden Meister; hauptsächlich Manet (von
sich in das Berliner Kunstleben durch eine auser- dem a. a. Stelle d. Heftes schon die Rede ist) und
lesene Sammlung kleiner und intimer französischer Degas sind hier vertreten. Das i Frühstück im
Bilder aufs vorteilhafteste eingeführt. Wir sehen Graset des erstgenannten ist eine imponierende
hier die bretonischen Landschaften Griveau's, die Arbeit, in der ein starkes Temperament zum Aus-
sich durch ihren feinen grauen druck gelangt; neu und eigen-
Ton auszeichnen, die duftigen artig wirken auch die durchaus
Marinen Legout-Gerard's mit i--1 impressionistisch gehaltenen Dar-
dem so unglaublich gut gemalten Stellungen aus einer spanischen
Wasser, die südlichen Stimmungs- |£"< Arena. Von Degas lernen wir
bilder mit heroischer Staffage von einige neue Bilder kennen, die
Menard, die kräftigen nach Art j. r von der Treffsicherheit dieses
der Schotten gemalten Bilder aus c Meisters und seinem Talente,
der Umgebung von Paris von ^^ft^" " ^en Raum für seine Zwecke
Briandon. Neben der Landschaft Ä^^L \ dienstbar zu machen, vollgültiges
ist auch das Interieur vortrefflich v'^^Bh 1 Zeugnis ablegen. Daneben finden
vertreten. Hier behauptet der \ fk\ w'r e'ne Sonderausstellung der
schon genannte Griveau den *\ Iß Bilder von Max Slevogt. Die
ersten Rang; sein -Frühstück ■» Scheheresade, jedenfalls der
kann mit guten alten holländischen mm glücklichste Wurf dieses jungen
Bildern in eine Reihe gestellt kW Künstlers, sowie sein tüchtiges
werden. Aber auch die fein- Porträt des Dr. Voll sind in
gestimmte Scene im Gartensalon 25==^ ~ München noch in guter Erinne-
von Truchet, sowie die von ^HRK fffl rung. Auch die Darme ist hier
Lampenlicht beschienenen riri'rfci i^' zu finden, die diesen Sommer
Damensalons von Breaute ver- % » auf höheren Wunsch aus der
dienen besonders hervorgehoben Münchner Secession entfernt
zu wurden. Unter den grösseren BBHHHj^ft..| wurde: sie ist leider so schlecht
Bildern tritt englischer Einfluss aufgehängt,dassdiekoloristischen
ziemlich stark hervor; die H Vorzüge des Bildes nur wenig
- Fallenden Blätter von E. Bieler ......| hervortreten. Unter den übrigen
erscheinen wie von Walter Crane ^«iiiwpSft. meist nur skizzenhaft behan-
inspiriert und in der Malweise ]k ; -V {Ä£ delten Bildern heben sich
Leightons ausgeführt. Auch die V die beiden Schleiertänzerinnen
allerliebsten Sirenen von Ridel, ^HRS~' fit durch fein abgewogene Farben-
anmutige junge Damen in mo- stimmungundtüchtigeAktmalerei
dernem Kostüm, gemahnen an ■-- - ^ hervor. — Die Nationalgalerie hat
den englischen Geschmack. Am fc- eine Ausstellung der Werke des
wenigsten gefallen die Deko- , ' .- jüngst verstorbenen Tiermalers
rationen Besnard's, die nicht Adolf Schreyer veranstaltet,
viel von Die Mo-
der son- _B H|_ tive zu
stigen Xfr; den zahl-
Farben- r-;t reichen
pracht Oelbil-
dieses SP^^B^¥|^^^ ___VJ|/*NB dem und
Meisters ^L^^' ^^>>. Zeich-
zeigen. H^^^^" '»-At/ 1mmmm^vnr-y'^^^^ nungen
Die Aus- —-s\n& auf
Stellung ^._ -------" ^—-^^gg^aa^ j langen
zeigt, dass -^^igg^agHBBBB Reisen
die Be- ^^fc^^^^^—MW^^^^^^^^ . — Südruss-
deutung LUDVi'IG habich FRIEDEN'sdenkmal für GIESSEN IS?^ £e.r
der mo- Walachei
dernsten Freie Ve«ini8un8 Darmstädter Kunstler. undAlgier
franzö- aufge-
sischen Kunst auf der intimen Darstellung der lesen; in seinen früheren Bildern erscheint
Landschaft und des Interieurs beruht, und nicht Schreyer abhängig von seinem genialen Lands-
auf jenen grossen Maschinen, mit denen unsere mann Teutwart Schmitson, während in späterer
Kunstausstellungenbishermehralsnötigheimgesucht Zeit der Einfluss der französischen Orientmaler
wurden. Zu den Franzosen gesellt sich bei Schulte überwiegt. Ueber den Künstler selbst wird später
der Schweizer Eugene Burnand, eine ernste und an einer anderen Stelle dieses Blattes noch aus-
tüchtige Künstlernatur, der in seinen zum hl. führlich die Rede sein. ['12i
Grabe eilenden Aposteln zwei scharf durchgebildete A. T. BUDAPEST. Der Verein ■■ Nemzeti Szalnn ,
Charakterköpfe hingestellt hat und sich in seiner welcher in sein Programm auch Kunstpflege aufge-
Alpenlandschaft als ein kraftvoller Darsteller der nommen hat, eröffnete vor kurzem eine Separataus-
Natur erweist. Der Prunkschild Hubert Her- Stellung von Gemälden und Studien des Münchener
komer's, von dem mehr Aufhebens gemacht wird, Akademieprofessors Alexander Wagner. Wag-
als nötig, ist in seiner Form durchaus verfehlt und ner, ein geborener Budapester, der dem kunst-
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E. K. BERLIN. In diesem Monate wird Berlin unkünstlerisch und beweist nur, dass der vielseitige
fast ausschliesslich von der Kunst unserer west- deutsch-englische Künstler auch die Emailmalerei
liehen Nachbarn beherrscht. Französische Bilder ganz gut zu beherrschen versteht. — Der Salon
überall: in der Akademie, bei Schulte, bei Cassirer! Cassirer zeigt Bilder der französischen bahn-
Hofrath Paulus, Schulte's neuer Compagnon, hat brechenden Meister; hauptsächlich Manet (von
sich in das Berliner Kunstleben durch eine auser- dem a. a. Stelle d. Heftes schon die Rede ist) und
lesene Sammlung kleiner und intimer französischer Degas sind hier vertreten. Das i Frühstück im
Bilder aufs vorteilhafteste eingeführt. Wir sehen Graset des erstgenannten ist eine imponierende
hier die bretonischen Landschaften Griveau's, die Arbeit, in der ein starkes Temperament zum Aus-
sich durch ihren feinen grauen druck gelangt; neu und eigen-
Ton auszeichnen, die duftigen artig wirken auch die durchaus
Marinen Legout-Gerard's mit i--1 impressionistisch gehaltenen Dar-
dem so unglaublich gut gemalten Stellungen aus einer spanischen
Wasser, die südlichen Stimmungs- |£"< Arena. Von Degas lernen wir
bilder mit heroischer Staffage von einige neue Bilder kennen, die
Menard, die kräftigen nach Art j. r von der Treffsicherheit dieses
der Schotten gemalten Bilder aus c Meisters und seinem Talente,
der Umgebung von Paris von ^^ft^" " ^en Raum für seine Zwecke
Briandon. Neben der Landschaft Ä^^L \ dienstbar zu machen, vollgültiges
ist auch das Interieur vortrefflich v'^^Bh 1 Zeugnis ablegen. Daneben finden
vertreten. Hier behauptet der \ fk\ w'r e'ne Sonderausstellung der
schon genannte Griveau den *\ Iß Bilder von Max Slevogt. Die
ersten Rang; sein -Frühstück ■» Scheheresade, jedenfalls der
kann mit guten alten holländischen mm glücklichste Wurf dieses jungen
Bildern in eine Reihe gestellt kW Künstlers, sowie sein tüchtiges
werden. Aber auch die fein- Porträt des Dr. Voll sind in
gestimmte Scene im Gartensalon 25==^ ~ München noch in guter Erinne-
von Truchet, sowie die von ^HRK fffl rung. Auch die Darme ist hier
Lampenlicht beschienenen riri'rfci i^' zu finden, die diesen Sommer
Damensalons von Breaute ver- % » auf höheren Wunsch aus der
dienen besonders hervorgehoben Münchner Secession entfernt
zu wurden. Unter den grösseren BBHHHj^ft..| wurde: sie ist leider so schlecht
Bildern tritt englischer Einfluss aufgehängt,dassdiekoloristischen
ziemlich stark hervor; die H Vorzüge des Bildes nur wenig
- Fallenden Blätter von E. Bieler ......| hervortreten. Unter den übrigen
erscheinen wie von Walter Crane ^«iiiwpSft. meist nur skizzenhaft behan-
inspiriert und in der Malweise ]k ; -V {Ä£ delten Bildern heben sich
Leightons ausgeführt. Auch die V die beiden Schleiertänzerinnen
allerliebsten Sirenen von Ridel, ^HRS~' fit durch fein abgewogene Farben-
anmutige junge Damen in mo- stimmungundtüchtigeAktmalerei
dernem Kostüm, gemahnen an ■-- - ^ hervor. — Die Nationalgalerie hat
den englischen Geschmack. Am fc- eine Ausstellung der Werke des
wenigsten gefallen die Deko- , ' .- jüngst verstorbenen Tiermalers
rationen Besnard's, die nicht Adolf Schreyer veranstaltet,
viel von Die Mo-
der son- _B H|_ tive zu
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Stellung ^._ -------" ^—-^^gg^aa^ j langen
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dernsten Freie Ve«ini8un8 Darmstädter Kunstler. undAlgier
franzö- aufge-
sischen Kunst auf der intimen Darstellung der lesen; in seinen früheren Bildern erscheint
Landschaft und des Interieurs beruht, und nicht Schreyer abhängig von seinem genialen Lands-
auf jenen grossen Maschinen, mit denen unsere mann Teutwart Schmitson, während in späterer
Kunstausstellungenbishermehralsnötigheimgesucht Zeit der Einfluss der französischen Orientmaler
wurden. Zu den Franzosen gesellt sich bei Schulte überwiegt. Ueber den Künstler selbst wird später
der Schweizer Eugene Burnand, eine ernste und an einer anderen Stelle dieses Blattes noch aus-
tüchtige Künstlernatur, der in seinen zum hl. führlich die Rede sein. ['12i
Grabe eilenden Aposteln zwei scharf durchgebildete A. T. BUDAPEST. Der Verein ■■ Nemzeti Szalnn ,
Charakterköpfe hingestellt hat und sich in seiner welcher in sein Programm auch Kunstpflege aufge-
Alpenlandschaft als ein kraftvoller Darsteller der nommen hat, eröffnete vor kurzem eine Separataus-
Natur erweist. Der Prunkschild Hubert Her- Stellung von Gemälden und Studien des Münchener
komer's, von dem mehr Aufhebens gemacht wird, Akademieprofessors Alexander Wagner. Wag-
als nötig, ist in seiner Form durchaus verfehlt und ner, ein geborener Budapester, der dem kunst-
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