Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 15.1899/​1900

DOI Artikel:
Schwedeler-Meyer, Ernst: Festspielkunst: das fünfundzwanzigjährige Jubiläum des Leipziger Kunstgewerbemuseums
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0215

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-b-SÖ> FESTSPIELKUNST <ö=£=p-

diejenigen von Zwecke das Beste niemals zu teuer sei, die
Friedr. Aug. von fröhliche Heiterkeit der Anwesenden erregt.
Kaulbach und Auf der heiteren Welt der Bretter war hier
Ludwigvon Hof- vor Tausenden wiederum der Beweis der
mann waren. Richtigkeit der alten Wahrheit gegeben. Es
Eine dreiteilige waren Summen verlangt worden, die auch für
Umrahmung, eine reiche Stadt sehr bedeutend genannt
deren einzelne werden müssen und entsprechend war der
Felder etwa dem Aufwand der nach dem Sprichwort dem Gelde
Umfang eines gleichkommenden Zeit gewesen. Aber etwas
modernen Pia- weniger Mühe und Arbeit, etwas verringerte
kats von Cheret Kosten und grössere Bescheidenheit in den
oder Grasset Ausgaben und in den Ansprüchen, und es
gleichkamen, wäre ein Maskenball mehr gewesen. Es hätte
diente als Um- sich die Zahl der Geschnasfeste um eines
grenzung der vermehrt, aber dem Kapitel der Festspiel-
Bewegungen kunst wäre kein neues Blatt zugefügt worden,
und Gruppie- Eine erfahrene Patronesse sagte: „Selbst
rungen, die in die nichtmitwirkenden Damen waren zu-
freier Form frieden" und sie kannte die Welt.

Ernst Schwedeler-Meyer

Linien und Far-
ben der mo-
dernen Kunst
zeigen sollten. ,
Je zu dritt er-
schien eine
Gruppe nach der
anderen hinter
der triptychon-
u unvci . artigen Umrah-

H. KOZEL entw. o

mung. Die von
jeder konventio-
nellen Ballettpose sich freihaltenden Einzel-
heiten sind schwer zu beschreiben, weil sie
so „nichtssagend" waren. Es war ein Neigen
und Heben, ein Gleiten und Beugen, alles
dem Kostüm und dem Individuum angepasst.
Blumen, Tücher und Körbe waren die ein-
fachen Requisiten. Da wurden Blüten vom
Boden gehoben und langsam weitergegeben,
mit feiner Beugung der Hand reichte eine
Gestalt der andern eine langgestielte
Lilie, eine Guirlande wird erhoben und /J
gleitet wieder zum Boden. Dazu ertönte Ai
eine langsame Musik, in der die Geigen
die Melodie führen. Immer neue Ge-
stalten treten vor, jede Gruppe in be-
sonderer Art und Tracht. Dann wird das
Tempo schneller, die strenge Gruppierung
löst sich auf und mit einem Male ist auch
die ganze Breite der Vorderbühne von
den Geistern des Plakats eingenommen,
im schnellen Linienzug bewegen sie sich
vor und zurück, um dann geheimnisvoll,
wie sie gekommen, zu verschwinden.

Vor wenigen Wochen hatten im fest-
lichen Auditorium Ausführungen, die

dahin gingen, dass für künstlerische h. kozel entw.

200
 
Annotationen