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-a-SÖ> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN
der Figur zur Folge hat. Ein höchst originelles
Werk, mehr der Kleinplastik angehörend, ist der
auf dem Esel reitende Silen. Nicht so sehr gefallen
die Reliefs, die in ihrer vollfarbigen Bemalung den
Eindruck von Bildern machen, ohne deren Farben-
reiz zu erreichen. Doch ist die i Löwenjagd<, bei der
sich Volkmann ganz ausgesprochen der Antike
anschliesst, durch die vornehme Haltung der Reiter
und die lebendige Anordnung des Ganzen immerhin
ein hervorragendes Bildwerk. — Die diesmalige
Ausstellung bei Schulte ist nicht ganz so ausgiebig,
wie die vorhergehenden, bietet aber immerhin
manches Bemerkenswerte. Die Jagdausstellung im
Oberlichtsaal wendet sich nicht ausschliesslich an
die Liebhaber dieses Sports, sondern enthält auch
manches, das den Kunstfreund erfreuen kann. So
die exotischen Jagdbilder von W. Kuhnert, in
denen der landschaftliche Teil sorgfältig berück-
sichtigt ist, so die figurenreiche Darstellung von
J. Falat, und der muntere Jagdfries von G. Koch.
Andere Bilder können freilich nur vom sportlichen
Standpunkt aus Beachtung beanspruchen. Die grossen
Bilder von A. v. Brandis erscheinen bei manchen
Vorzügen in der Farbengebung doch nicht recht
ausgereift und verraten manche Anlehnung an
fremde Vorbilder. So ist die Pietä, in der das
seelische Element nicht voll zum Ausdruck kommt,
in mancher Beziehung abhängig von Böcklin. Das
Bild der heimkehrenden Schnitter lässt die feinere
Charakteristik der ländlichen Figuren vermissen und
ist im Vergleich mit dem innern Gehalte viel zu
gross. Am besten gefällt die lebensgrosse Studie
eines stehenden Mannes, wenn auch hier eine ge-
wisse Anlehnung an Uhde unverkennbar ist. Die
Landschaften aus der Mark von G. Schmitgen
gehen nicht über den Durchschnitt heraus, doch
findet man unter den Skizzen manches Ansprechende.
Die Porträts des Holländers A. v. Welie sind sehr
elegant und glatt, aber in der Zusammenstellung
der Farben anziehend. Den eigentlichen Kern der
Ausstellung bilden vier vortreffliche Porträts von
Lenbach, unter ihnen das geistreiche und lebens-
volle Bildnis Joseph Joachims, das im vergangenen
Jahre entstanden ist. — Durch die nebenstehend
gebotenen Reproduktionen der Werke von Breaute
und Bieler seien die Illustrationen unseres in Heft 8
erschienenen Berichtes über die Schultesche Aus-
stellung französischer Bilder ergänzt. I346!
= KARLSRUHE. Deutsche Glasmalerei-Aus-
stellung. Der badische Kunstgewerbeverein wird
vom Mai bis September des Jahres 1901 eine Aus-
stellung von Glasmalereien, künstlerischen Ent-
würfen und Kartons für dieses Fachgebiet, sowie
sonstiger verwandter Techniken veranstalten. I3*0)
= WIEN. Für das Frühjahr 1901 plant man
unter der Bezeichnung • Wiener Musentage- eine
'internationale Gedenkfeier des litterarischen und
künstlerischen Geistes und Volkslebens der ver-
gangenen Jahrhunderte'. Mit ihr verbunden sein
soll eine litterar- und kunsthistorische Ausstellung,
die, nach Völkern und Perioden geordnet, in ihrer
Zusammenstellung an Kunst- und Erinnerungs-
gegenständen aller Zeiten ein abgeschlossenes Ge-
samtbild über den Entwicklungsgang von Dichtung
und Kunst ermöglichen soll. Jeder an dem Kultur-
und Geistesleben der vergangenen Jahrhunderte
hervorragend beteiligten Nation ist ein eigenes Haus
in der Ausstellung bestimmt, das in Bau und Ein-
richtung das charakteristische Gepräge des Volks-
stammes wiedergiebt. Die stimmungsvollen Inte-
rieurs in diesen Häusern werden mit Kunstwerken
und Erinnerungsgegenständen der betreffenden Nation
teils im Original, teils in Nachbildung ausgestattet.
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der Figur zur Folge hat. Ein höchst originelles
Werk, mehr der Kleinplastik angehörend, ist der
auf dem Esel reitende Silen. Nicht so sehr gefallen
die Reliefs, die in ihrer vollfarbigen Bemalung den
Eindruck von Bildern machen, ohne deren Farben-
reiz zu erreichen. Doch ist die i Löwenjagd<, bei der
sich Volkmann ganz ausgesprochen der Antike
anschliesst, durch die vornehme Haltung der Reiter
und die lebendige Anordnung des Ganzen immerhin
ein hervorragendes Bildwerk. — Die diesmalige
Ausstellung bei Schulte ist nicht ganz so ausgiebig,
wie die vorhergehenden, bietet aber immerhin
manches Bemerkenswerte. Die Jagdausstellung im
Oberlichtsaal wendet sich nicht ausschliesslich an
die Liebhaber dieses Sports, sondern enthält auch
manches, das den Kunstfreund erfreuen kann. So
die exotischen Jagdbilder von W. Kuhnert, in
denen der landschaftliche Teil sorgfältig berück-
sichtigt ist, so die figurenreiche Darstellung von
J. Falat, und der muntere Jagdfries von G. Koch.
Andere Bilder können freilich nur vom sportlichen
Standpunkt aus Beachtung beanspruchen. Die grossen
Bilder von A. v. Brandis erscheinen bei manchen
Vorzügen in der Farbengebung doch nicht recht
ausgereift und verraten manche Anlehnung an
fremde Vorbilder. So ist die Pietä, in der das
seelische Element nicht voll zum Ausdruck kommt,
in mancher Beziehung abhängig von Böcklin. Das
Bild der heimkehrenden Schnitter lässt die feinere
Charakteristik der ländlichen Figuren vermissen und
ist im Vergleich mit dem innern Gehalte viel zu
gross. Am besten gefällt die lebensgrosse Studie
eines stehenden Mannes, wenn auch hier eine ge-
wisse Anlehnung an Uhde unverkennbar ist. Die
Landschaften aus der Mark von G. Schmitgen
gehen nicht über den Durchschnitt heraus, doch
findet man unter den Skizzen manches Ansprechende.
Die Porträts des Holländers A. v. Welie sind sehr
elegant und glatt, aber in der Zusammenstellung
der Farben anziehend. Den eigentlichen Kern der
Ausstellung bilden vier vortreffliche Porträts von
Lenbach, unter ihnen das geistreiche und lebens-
volle Bildnis Joseph Joachims, das im vergangenen
Jahre entstanden ist. — Durch die nebenstehend
gebotenen Reproduktionen der Werke von Breaute
und Bieler seien die Illustrationen unseres in Heft 8
erschienenen Berichtes über die Schultesche Aus-
stellung französischer Bilder ergänzt. I346!
= KARLSRUHE. Deutsche Glasmalerei-Aus-
stellung. Der badische Kunstgewerbeverein wird
vom Mai bis September des Jahres 1901 eine Aus-
stellung von Glasmalereien, künstlerischen Ent-
würfen und Kartons für dieses Fachgebiet, sowie
sonstiger verwandter Techniken veranstalten. I3*0)
= WIEN. Für das Frühjahr 1901 plant man
unter der Bezeichnung • Wiener Musentage- eine
'internationale Gedenkfeier des litterarischen und
künstlerischen Geistes und Volkslebens der ver-
gangenen Jahrhunderte'. Mit ihr verbunden sein
soll eine litterar- und kunsthistorische Ausstellung,
die, nach Völkern und Perioden geordnet, in ihrer
Zusammenstellung an Kunst- und Erinnerungs-
gegenständen aller Zeiten ein abgeschlossenes Ge-
samtbild über den Entwicklungsgang von Dichtung
und Kunst ermöglichen soll. Jeder an dem Kultur-
und Geistesleben der vergangenen Jahrhunderte
hervorragend beteiligten Nation ist ein eigenes Haus
in der Ausstellung bestimmt, das in Bau und Ein-
richtung das charakteristische Gepräge des Volks-
stammes wiedergiebt. Die stimmungsvollen Inte-
rieurs in diesen Häusern werden mit Kunstwerken
und Erinnerungsgegenständen der betreffenden Nation
teils im Original, teils in Nachbildung ausgestattet.
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