«^=d> DAS MÜNCHENER KÜNSTLERHAUS
Meister :
Es ist fürwahr
Ein Zauber, der dies holde Spiel vollbracht;
Doch nur sehnsücht'gem Auge steigt er auf
Und lässt die gold'ne Wunderblume spriessen
Und Märchenschlösser in die Lüfte wachsen.
Und soll ich das Geheimnis dir verkünden?
Mein Zauber ist die Kunst!
Jüngling :
Wie klein ist dein Geheimnis und wie gross!
Ich bin besiegt und preise dieses Haus,
Das ihr so wundersam euch aufgerichtet.
Meister :
Euch? uns? warum nur uns? Dir auch und
jedem,
Der sich der Schönheit mit uns freuen will.
Lass draussen sie im Sturm des Lebens tosen,
Lass sie geschäftig durcheinanderhasten
Und um ein Nichts, um leere Eitelkeiten
Sich rastlos mühen, wie um hohe Güter!
Lass sie mit ihrem plumpen Spott verlästern
Was in das winz'ge Hirn nicht passen will,
Und vieles Edle schon im Keim ersticken
Und vieles Grosse jäh zu Falle bringen,
Um hohler Götzen willen, die ein Tag
Erschuf, und die der zweite Tag zerschellte!
Da übermannt wohl manchen edler Zorn
Und herbe Sehnsucht nach dem stillen Frieden.
Wer dieses Thor durchschreitet, soll der Bürde
Vergessen, die auf-seinen Schultern lastet.
Von jenen hohen stolzen Mauern, die wir
Errichtet rings umher, prallt matt zurück
Die wilde Woge des gequälten Meers.
Von dieser sel'gen Insel wehren wir
Mit starkem Arm den Friedensstörer ab.
Denn jeder wahren Kunst geweiht, steht hier
Das Heiligtum, darinnen alles sich
In Schönheit wenden soll! Und heil'ges Feuer
Muss von der steilen Warte weithin leuchten
Hinaus ins Land, ein strahlend Flammenzeichen
Für jene, die sich unserm Bund gesellen. —
Was Hohes je und Edles ward erdichtet,
Wir lassen zu erlesenem Genuss
Es neu erstehn. —
An mir vorüber wallen sehe ich
In feierlichem Zug, ehrfurchtgebietend
Die grossen Meister der Vergangenheit!
Welch reiche Fülle wechselnder Gestalten;
Aus nebelgrauer Zeit die einen ragend.
Die andern noch in unsre Tage streifend!
Welch einen Schatz habt ihr uns hinterlassen,
Unübersehbar schier, an Kostbarkeiten
Und senktet ihn tief in den Strom der Kunst,
Der majestätisch durch die Welten rauscht.
Wir holen die Kleinodien uns zurück!
Euch lade ich zu Gast, ihr Grossen aller Zeiten,
Lasst eures Geistes Hauch uns hier verspüren!
Euch weih' ich dieses Haus!
(Leise Musik.)
O lächle auf uns nieder, Vater Zeus,
Und du, Apollo, send' uns deine Musen!
(Die Musik geht in einen Frauenchor über.)
Die Frauen bekränzen die Künstler. Die Kinder gehen Blumen streuend voran, ihnen folgen alle und verlassen die Bühne.
Ende.
Meister :
Es ist fürwahr
Ein Zauber, der dies holde Spiel vollbracht;
Doch nur sehnsücht'gem Auge steigt er auf
Und lässt die gold'ne Wunderblume spriessen
Und Märchenschlösser in die Lüfte wachsen.
Und soll ich das Geheimnis dir verkünden?
Mein Zauber ist die Kunst!
Jüngling :
Wie klein ist dein Geheimnis und wie gross!
Ich bin besiegt und preise dieses Haus,
Das ihr so wundersam euch aufgerichtet.
Meister :
Euch? uns? warum nur uns? Dir auch und
jedem,
Der sich der Schönheit mit uns freuen will.
Lass draussen sie im Sturm des Lebens tosen,
Lass sie geschäftig durcheinanderhasten
Und um ein Nichts, um leere Eitelkeiten
Sich rastlos mühen, wie um hohe Güter!
Lass sie mit ihrem plumpen Spott verlästern
Was in das winz'ge Hirn nicht passen will,
Und vieles Edle schon im Keim ersticken
Und vieles Grosse jäh zu Falle bringen,
Um hohler Götzen willen, die ein Tag
Erschuf, und die der zweite Tag zerschellte!
Da übermannt wohl manchen edler Zorn
Und herbe Sehnsucht nach dem stillen Frieden.
Wer dieses Thor durchschreitet, soll der Bürde
Vergessen, die auf-seinen Schultern lastet.
Von jenen hohen stolzen Mauern, die wir
Errichtet rings umher, prallt matt zurück
Die wilde Woge des gequälten Meers.
Von dieser sel'gen Insel wehren wir
Mit starkem Arm den Friedensstörer ab.
Denn jeder wahren Kunst geweiht, steht hier
Das Heiligtum, darinnen alles sich
In Schönheit wenden soll! Und heil'ges Feuer
Muss von der steilen Warte weithin leuchten
Hinaus ins Land, ein strahlend Flammenzeichen
Für jene, die sich unserm Bund gesellen. —
Was Hohes je und Edles ward erdichtet,
Wir lassen zu erlesenem Genuss
Es neu erstehn. —
An mir vorüber wallen sehe ich
In feierlichem Zug, ehrfurchtgebietend
Die grossen Meister der Vergangenheit!
Welch reiche Fülle wechselnder Gestalten;
Aus nebelgrauer Zeit die einen ragend.
Die andern noch in unsre Tage streifend!
Welch einen Schatz habt ihr uns hinterlassen,
Unübersehbar schier, an Kostbarkeiten
Und senktet ihn tief in den Strom der Kunst,
Der majestätisch durch die Welten rauscht.
Wir holen die Kleinodien uns zurück!
Euch lade ich zu Gast, ihr Grossen aller Zeiten,
Lasst eures Geistes Hauch uns hier verspüren!
Euch weih' ich dieses Haus!
(Leise Musik.)
O lächle auf uns nieder, Vater Zeus,
Und du, Apollo, send' uns deine Musen!
(Die Musik geht in einen Frauenchor über.)
Die Frauen bekränzen die Künstler. Die Kinder gehen Blumen streuend voran, ihnen folgen alle und verlassen die Bühne.
Ende.