DOI Artikel:
Eugen Bracht
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0440
-b-S^> AUS DER BERLINER KUNSTAUSSTELLUNG <^s~
EUGEN BRACHT WINTERABEND
Nachdem Eugen Bracht seine ersten Er- tischen Exemplaren, von denen das eine für die
folge mit den Heidebildern, die ihn fünf Jahre Berliner Ausstellung, das andere für die Galerie
. , . , nieinervaterstadt Darmstadt bestimmt war. Gleich-
(1875—80) beschäftigten, errungen, machten zeitig gelangte zur Berliner Ausstellung ein
die farbenglühenden Schilderungen, die er kleineres Gemälde, „Fata morgana", das die so
als Früchte seiner ersten Orientreise (1880 81) oft erlebte Erscheinung der Wüste in symboli-
schen Hess, ihn zu einem der bekanntesten sierender Auffassung gab Das „Gestade" brachte
, , n . ~ . c mir die „grosse goldene Staatsmedaille" ein.
deutschen Landschaftsmaler. Grosse Auf- Diese Phase stellt den Höhepunkt meiner Er-
träge, im besonderen Panoramen, Dioramen und folge dar, da zwar später das Bild „Hannibals
andere dekorative Malereien folgten (1882—87), Grab" einen ausserordentlichen Beifall bei Leuten
Hochgebirgsbilder vom Monte Rosa und Matter- älterer Anschauung und dem Publikum erntete,
hnrn nnrh iihprypnat naturalistisch aherha--t" indessen von den Vertretern des Modernen ab-
norn, „nocn uberzeugt naturalistiscn, aber na. t , fä„ig beurtei!t wurde Dieser Zwiespalt geiegent-
wie er selbst sagt, hatten grossen Erfolg. ijcn jenes Bildes ist für mich von weitester Trag-
Der Künstler schreibt nun wörtlich: weite geworden, denn es war klar, ich hatte zu
„Auf die Hochgebirgs-Studien folgten im An- wählen zwischen der Anerkennung der einen oder
schluss an die Orientreise mehrere Studienreisen der anderen!
nach der ligurischen Küste und aus allem zu- Eine Ueberbietung oder auch nurWeiterbildung
sammen entstand 1889 ein Bild, an dessen Vor- im Sinne des „Gestades" war mir versagt und ich
arbeit jahrelang im Stillen gewirkt worden war fühlte mich wieder einmal voreinem Scheidewege,
und in dem sich mein ganzes Können jener Zeit Zunächst schien eine zweite Orientreise mit
verkörperte: „Das Gestade der Vergessenheit". weniger stofflichem Programm und mehr male-
Es entstand gleichzeitig in zwei nicht völlig iden- rischen Zielen einen Ausweg zu bieten und wurde
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EUGEN BRACHT WINTERABEND
Nachdem Eugen Bracht seine ersten Er- tischen Exemplaren, von denen das eine für die
folge mit den Heidebildern, die ihn fünf Jahre Berliner Ausstellung, das andere für die Galerie
. , . , nieinervaterstadt Darmstadt bestimmt war. Gleich-
(1875—80) beschäftigten, errungen, machten zeitig gelangte zur Berliner Ausstellung ein
die farbenglühenden Schilderungen, die er kleineres Gemälde, „Fata morgana", das die so
als Früchte seiner ersten Orientreise (1880 81) oft erlebte Erscheinung der Wüste in symboli-
schen Hess, ihn zu einem der bekanntesten sierender Auffassung gab Das „Gestade" brachte
, , n . ~ . c mir die „grosse goldene Staatsmedaille" ein.
deutschen Landschaftsmaler. Grosse Auf- Diese Phase stellt den Höhepunkt meiner Er-
träge, im besonderen Panoramen, Dioramen und folge dar, da zwar später das Bild „Hannibals
andere dekorative Malereien folgten (1882—87), Grab" einen ausserordentlichen Beifall bei Leuten
Hochgebirgsbilder vom Monte Rosa und Matter- älterer Anschauung und dem Publikum erntete,
hnrn nnrh iihprypnat naturalistisch aherha--t" indessen von den Vertretern des Modernen ab-
norn, „nocn uberzeugt naturalistiscn, aber na. t , fä„ig beurtei!t wurde Dieser Zwiespalt geiegent-
wie er selbst sagt, hatten grossen Erfolg. ijcn jenes Bildes ist für mich von weitester Trag-
Der Künstler schreibt nun wörtlich: weite geworden, denn es war klar, ich hatte zu
„Auf die Hochgebirgs-Studien folgten im An- wählen zwischen der Anerkennung der einen oder
schluss an die Orientreise mehrere Studienreisen der anderen!
nach der ligurischen Küste und aus allem zu- Eine Ueberbietung oder auch nurWeiterbildung
sammen entstand 1889 ein Bild, an dessen Vor- im Sinne des „Gestades" war mir versagt und ich
arbeit jahrelang im Stillen gewirkt worden war fühlte mich wieder einmal voreinem Scheidewege,
und in dem sich mein ganzes Können jener Zeit Zunächst schien eine zweite Orientreise mit
verkörperte: „Das Gestade der Vergessenheit". weniger stofflichem Programm und mehr male-
Es entstand gleichzeitig in zwei nicht völlig iden- rischen Zielen einen Ausweg zu bieten und wurde
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