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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 50.1934-1935

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Wolf, Georg Jacob: Julius Diez
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https://doi.org/10.11588/diglit.16482#0094

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Julius Diez. Der Winter

Julius Diez. Von Georg Jacob Wolf

Seit Georg Harth vor fast vierzig Jahren seine
..Jugend" gründete, die in ihrer Frühzeit ganz
auf Graphik und Aktualität gestellt war. deren
Abbildungen ..ad hoc"' entstanden und den Reiz
des Unmittelbaren, sogar des Zufälligen an sich
trugen, ist Julius Diez im Münchner Kunstschaf-
fen als Potenz und Individualität erkannt und ge-
schätzt. Er war im ersten Jahrzehnt unseres Jahr-
hunderts einer der fleißigsten, glücklichsten und
eifrigsten Mitarbeiter der ..Jugend'". Damals kaum
der Akademie entronnen, wo Otto Seitz sein Leh-
rer war, warf er sich mit Begeisterung auf das
Illustrieren. Der graphische Zug, das leichte,
sichere Zeichnen, die kämpf- und krampflose Ge-
staltung von Gebilden quellender und überquel-

lender Phantasie, denen er eine überzeugende
künstlerische Form zu geben weiß, ist ihm ureigen.
Die Lust, zu fabulieren, aber auch die Fähigkeit,
seiner Fabelwelt einen ästhetisch klaren Ausdruck
zu verleihen, scheinen ihm gute Feen in die W iege
gelegt zu haben.

Hohe künstlerische Begabung war in seiner Fa-
milie zu Hause. Sie trat bei seinem Vatersbruder
Wilhelm von Diez am stärksten in Erscheinung,
auch bei diesem zuerst in der Form graphischen
Gestaltens, ehe er der große Lehrmeister der tonig-
sten und malerischesten .Malerei an der Münchner
Akademie wurde. Es soll hier nicht versucht wer-
den, irgendwelche Parallelen zwischen Onkel und
Xeffe, zwischen Wilhelm Diez und Julius Diez

Kunst f. Alle, Jahrg. 50, Heft 4, Januar 1935

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