Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (50.1934-1935)

Edvard Münch. Rue Lafayette in Paris

tion, fortzusetzen? Dieselbe Frage aber erhebt sich
auch vor den Akten des Hans von Marees. Seine
Form hat noch das Gültige glücklicherer Zeiten,
wir sind froh, ihn zu haben, und froh, daß kein
Lärm der Straße und des Tages zu ihm dringt,
aber die Stille bedrückt uns auch. Das ist bei
Münch anders, wir stehen mit ihm mitten in un-
serer Zeit. Auch er sucht das Endgültige, Unbe-
dingte, auch er sucht das Wesen des Dinges, nicht
nur seine zufällige Erscheinung, aber er findet es

mitten unter all dem Bedingten und Relativen, das
die Impressionisten Bild genannt hatten. Er ist
durch den Impressionismus hindurchgegangen und
hat seine Mittel einer neuen Wahrheit dienstbar
gemacht. Er ist sieghafter als der andere germa-
nische Überwinder des Impressionismus, van Gogh,
der in einem kurzen, bedrückten Dasein seine
Kräfte nicht entfalten konnte. Auch van Gogh hat
von großen schmückenden, symbolhaften Wandbil-
dern geträumt, wie sie Münch in seinen Universi-

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