Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (56.1940-1941)

Karl Moll. Verschneiter Garten in Heiligenstadt

„Künstlerhauses" hervortrat und die „Sezession" mit-
begründete. Als aus dieser 1908 die „Kunstschau" er-
wuchs, schloß er sich auch hier den Vorstürmenden
an und ist nach dem Kriege mit ihnen in die Sezes-
sion zurückgekehrt, die nun auch wieder in die „Ge-
sellschaft bildender Künstler Wiens" zurückgefunden
hat, ihre helleren Wasser mit deren etwas dunkleren
vermischend.

So ist Carl Moll mit horazischer Weisheit zu seinem
80. Geburtstag gelangt, stets innig dem Leben ver-
bunden und doch immer reifer, überlegener darüber
stellend, als Künstler offen und immer neu begei-

stert. „Ich scheue mich nicht, heute noch bei jünge-
ren Kollegen in die Lehre zu gehen, wenn mir auch
keine Zeit mehr bleibt, das Gelernte zu entwickeln",
schrieb er noch vor wenigen Jahren. Dabei ist er
doch sich immer treu geblieben, folgsam dem Leben,
folgerichtig und voll-gewichtig in seinem Schaffen,
durch den geschilderten Entwicklungsgang ein hell
aufleuchtender Schnittpunkt nord-süddeutscher und
west-östlicher Malkunst, ein kritischer und doch gütig-
verständnisvoller Betrachter, der sein eigenes Leben
zum Kunstwerk zu formen verstanden hat.

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