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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 56.1940-1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.16489#0416

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Nachrichten

BERLIN. Unter der Förderung des Reichsministers für Volks-
aufklärung und Propaganda und der Botschaft Italiens ver-
anstaltete der Reichsbund Deutscher Amateur-Photographen
für die angesehene „Unione Societä Italiane Arte Fotogra-
fica" in Rom in der „Berliner Kunsthalle'' (früher Haus der
Kunst), eine 305 Bilder zählende Ausstellung „Italieni-
sche Photographische Kunst" (die von hier aus
durch die Städte des Reichs wandern wird). Als besonderes
Gesamtmerkmal ist hervorzuheben das Fehlen jeglicher Ro-
mantik und deren Verdrängung durch einen anmutigen Rea-
lismus, der von der Kunstrichtung der Valori plastici viel ge -
lernt hat. Der Helligkeit des Liciites sind für die gerundete, kör-
perhafte Gestaltung der Motive mit Formkraft alle Werte ab-
gewonnen; in fast blendender Skala, vom Weiß bis zur fein-
sten Tonigkeit der Graus, verstehen die italienischen Ama-
teure zu nuancieren, ohne je in die Nachahmung des Malens
zu verfallen. Die Landschaft wird in-durchdachter Vielseitig-
keit behandelt; daneben kommen die Anregungen aus dem
Figürlichen, der Tierwelt und dem besonders gut behandel-
ten Stilleben. Sogenannte „Schnappschüsse" sind durchaus
vermieden. Die Ausstellung ist für die deutschen Amateure
gewiß recht lehrreich.

Das „Graphische Kabinett" des Vereins Berliner
Künstler widmete mehrere Säle der Gedächtnisausstellung
von Zeichnungen und Aquarellen des verstorbenen Herbert
Arnold. Das seltsam geteilte Wesen dieses begabten Künstlers
kommt hier in dem örtlichen Nebeneinander seiner beiden
Arbeitsweisen sehr deutlich zum Ausdruck. Die Familie Ar-
nold hat bewußt in der „Tradition Menzel" gelebt. Der Groß-
vater war bekanntlich ein naher Freund des Meisters ge-
wesen, und Menzel erzog den Sohn zum Künstler ganz nach
seiner Weise; und dieser, der später Hofmaler des alten Kai-
sers Wilhelm geworden war, versuchte, im Enkel den Tradi-
tionsgeist fortleben zu lassen. Das ist, was die zeichnerische
Darstellungsweise betrifft, zum Teil auch geglückt. Herbert
Arnolds Hand war so geschult, daß sie den sorgfältigen Auf-
bau und die überlegte Verteilung von Licht und Schatten
schon im Strich verblüffend beherrschte; sobald der Künstler
aber aus sich selbst komponierte, besonders, wenn die Farbe
hinzutrat, kam sein eigenes Temperament, besser gesagt, die
eigene Zeit zu ihrem Ausdruck. Im äußeren Schema seiner
vielen umrandeten Titelblätter veränderte er nicht viel, aber
im Inhalt gab er sich selbst und seine heitere, mit viel Humor
begabte Natur. So entstand eine Art von Jugendstil, aber in
gutem Sinn, weil er die formsichere, menzelische Arabeske
mit daseinsfreudiger Lebensfrische zu vereinigen wußte. —
Neben ihm wirkt ein anderer, ganz auf eigenem Stamm ge-
wachsener Künstler wie Franz Türcke, trotz aller Beschei-
denheit und fast allzu großer Zurückhaltung viel stärker. Wie
seine Vorfahren in zwei Generationen hat er sich, im Dienst
der Berliner Manufaktur, anfänglich der Porzellanmalerei ge-
widmet und von diesen Anfängen die Feinheit des kleinen, in
seinen Wirkungen sehr sicher vorausberechnenden Strichs
bewahrt; aber als Gegengewicht macht sich daneben das
weiträumige Sehen seiner ehemaligen Lehrer Bracht, Kall-
morgen und Hertel geltend. Und so entstanden diese schönen
landschaftlichen Aquarelle und lebendigen, schöntonigen
Zeichnungen, in die man sich tief hineinsehen und deren oft
nur angedeutete Ferne zu sich heranziehen kann. Es ist für
den Beschauer höchst genußreich, wenn eine in weiter Ferne
des Horizonts kaum angedeutete Silhouette einer Stadt, durch
breit gedehnten Mittel- und Vordergrund belebt, einen großen
Raum überzeugend abschließt. — Rudolf Hacke, der unge-

+1940/41. IX. 1 Vi preghiamo di riferirsi sempre alla nostra rivista

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DIENEN BERÜCKSICHTIGUNG
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ES SIND

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