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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 56.1940-1941

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Kroll, Bruno: Der Bildhauer Paul Bronisch
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https://doi.org/10.11588/diglit.16489#0438

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Proportion und Rhythmus der Welt schwingen, dann
wird es selbst zum Kosmos.

Nur eine kleine Standveränderung und eine neue,
wieder geheimnisvolle Ansicht will in ihrer Ganz-
heit erfaßt werden.

In der eigenen, durch des Künstlers Hand gegebenen
Form ruhend, mahnt das ewig wechselnde Bild der
Plastik an die Bedingtheit individueller Anschauung.
Höchstes und glückhaftestes Erlebnis der Kunst ver-
mag gerade das plastische Kunstwerk zu vermitteln:
völlige Einheit zwischen Inhalt und Form. In kei-
ner Kunst, nicht in der Malerei, nicht in der Musik,
verschmilzt die Form in demselben Maße mit dem
Inhalt.

So kann das Erlebnis plastischer Form ideale Erfül-
lung sittlicher Forderung werden: Lebensinhalt und
Lebensform zur Einheit verbunden ..."
Lebensinhalt und Lebensform zur Einheit verbun-
den — dieses höchste Ziel künstlerischer Gestaltung
scheint in dem bisherigen Lebenswerk des Bildhauers
P. Bronisch zum erstenmal mit weithin verpflichten-
der Kraft verkörpert in den Gestalten am sogenann-
ten Gruftturm, der letzten Ruhestätte Hindenburgs
innerhalb des Reichsehrenmals Tannenberg. An den
zwei Soldatenfiguren vor den mächtigen Steinwangen,
die den Eingang flankieren. In jenen beiden vier
Meter hohen Wächtern, dem Freiwilligen und dem
Landsturmmann, die für die Millionen dastehen, die

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