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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 2.1904

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Singer, Hans Wolfgang: Die grosse Kunstausstellung in Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.3550#0412

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sich wohl rechtfertigen; weniger schon, dass diese
Auszeichnung den „Elbiern" ebenfalls beschieden
war, die sich diesmal in keiner Weise sonderlich
hervortun. Als Sonderausstellung in eigenem
grossen Räume treten heuer auch die Werke Sascha
Schneiders, unsres Anton von Werners der Akt-
malerei, auf.

Die Münchner geben diesmal zu keinen be-
sonderen Bemerkungen Anlass; in den berliner

Kleinplastik, Keramik und Kunstgewerblichem
vorgesehen worden; endlich wurde der Heizkörper
nicht, wie üblich, mit einem Sopha umgeben,
sondern mit einem Bibliotheksschreibtisch, der, von
Stühlen umstanden, mit den wichtigsten kunst-
geschichtlichen Büchern versehen sein wird. Das
könnte man also ein Kunstmuseum mit Warenhaus-
betrieb heissen!

Im anstossenden grösseren fünfteiligen Raum

WILHELM RITTER, FRÜHLINGSLANDSCHAFT

Räumen steht Kampf mit seinen vielbesprochenen
„beiden Schwestern" und dem Logenbild voran;
Wien ist wieder auffällig wie immer. Die Bilder
hängen hier einen guten halben Meter tiefer als
anderswo; Bilder sowie Raumdekoration zeigen,
dass bei den Wienern der wirklich ausschlaggebende
Trieb darin besteht, es unter keinen Umständen
jemand anderem ähnlich zu machen.

Für den Stuttgarter Saal besteht die Dekoration
inderWandbekleidung(ausEschenholzundMessing),
die Pankok für einen Raum des neu einzurichtenden
Museums dort schuf. Sie ist sehr schön bis auf die
etwas kleinlich ausgefallenen Ecketageren. Allem
Anschein nach soll es sich in Stuttgart um eine neue
Art der Aufstellung handeln, denn neben den Ge-
mälden ist die Gelegenheit zur Aufstellung von

GROSSE KUNSTAUSSTELLUNG, DRESDEN

hat Prof. Lehrs eine Ausstellung von Werken Greiners
arrangiert. Mit liebevoller Hingabe ist er darauf
bedacht gewesen, den Künstler von seinen besten
Seiten vorzuführen. Sein Wunsch, das leipziger
Gemälde, den „Odysseus" als Mittelpunkt zu ge-
winnen, konnte nicht verwirklicht werden, da die
Direktion des dortigen Museums sich dem in letzter
Stunde widersetzte. Im übrigen aber gelang es
ihm, die besten Proben aller Seiten Greinerscher
Kunst zu vereinigen, und es sind neben Graphik
und Studien aus alter und neuer Zeit auch ältere
und neuere Oelbilder zu sehen.

In den naheliegenden Räumen der Graphik der
dresdener Kunstgenossenschaft fallen zwei vortreff-
liche Steindrucke Lührigs, eine Wand ausgezeich-
neter Robert Sterls — neue Steindrucke und ausser-

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