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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 1 (Januar 1935)
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Umschau / Am schwarzen Brett
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0024

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»We M -en ZeiAli- m NelluvtmW

RM.

„NeSis.Schrift" von Professor Paul Hampel . . 0.45
„veutsche NeSis.Schrist" von Georg Wagner . . 0.45
„vos Zeichnen mit öer NeSisfeöer" v. Doz. R.Rothe 2.10
„NeSis flntiqua" von Prof. W. Krause..... 0.45
„VeutfMe stto.Schrtst" von Georg Wagner . . . 0.45

„To Unziale" von Peter Wolbrand.0.45

„vie Schrist im hanSwerk" v.Prof.E.Bornemann
unb Prof. P. Hampel, Heft 1 u. 2, das Heft. 0.75
„Vie öeutsche Nopfschrift" von Prof. W. Krause . 0.75

„Vas flbc in öer Nu> stfchrist" . ..0.36

„Mit Sfuellstift unö Zeöer" von Prof. W. Krause 3.60
„vom punkt zum Lniwurf" von F. Wuttke . . . 2.25
„Vie elementare Lmwicklung öes Grnaments" von

Prof. Dolezel Ezel ... 3.—

„Ver Lmolschnitt" von F. Wuttke . ..1.65

„Ver Papierschnitt" von Prof. Or. Ernst Kunzfeld 2.40

Heintze L Slanckertz, Serlin R<d 43

Verlag für Schriftkunde


Ein Besuch m der BLenale *

(Große Internationale Runstschau in Venedig.)

Die große internationale Runstschau in Venedig —
Bienalc genannt — zcigt in 4000 Bildern und plastiken
einen Guerschnitt durch das gegenwärtige Runstschasfen
Europas und Amcrikas. wer aus der märchenhaftcn
pracht Alt-Venedigs in die Hallen der neuzeitlichen Runst
eintritt, bedarf einen Augcnblick der Gammlung auf das
Gegenwärtige, um ;u fühlcn, was der Zeit, deren Rinder
wir stnd, vcrloren gegangen ist: nämlich die Tragkraft
einer tief im Volksbewußtscin ruhenden Runstbereitschaft.

Der großen, in einzelncn pavillons untergebrachten
Rilnstschau ist zum Glück einc rückschauende Ausstellung
von Bildniffen des is. Aahrhunderts eingegliedert, die
zum Besten gchört, was Europa an guter Bildkunst
;u zeigen hat. Man glaubt hier einer welt des Rampfes
und Lärmens entrückt ;u sein. Ruhe und Behaglichkeit
ziehen mit uns in dic Räume, in denen das 10. Aahrhun-
dert seine intimste und handwerklich reifste Runst zeigt.
Da begegnen uns die großen Männer der europäischen
Gcschichte und Geisteswelt, Staatsmänner, Päpste, Für-
sten, Gelehrte und Rünstler. Den deutschen Besucher mußte
es mit besonderer Genugtuung erfüllen, in einer kleinen
Schau das Beste ;u finden, das deutsche Bildniskunst ;u
zeigen hat. Diese Bilder: von Leibl „BUrgermeister pal-
lenberg", Lenbach, „Bismarck", Thoma, „Selbstbildnis
mit Tod und Genius", Marses „Bildnis des Bruders",
Feuerbach, „Bildnis der Stiefmutter" — erregten wohl-
gefallen und Bewunderung aller Ausländer. Alles Fragcn
nach „Stilen" und „ismen" hörte auf vor der Rraft dcr
in den Lildern offenbarten persönlichkeiten. wie wesens-
gleich im Ticfste» deutsche Art ist, zeigt stch am besten da,
wo sie in solch' starken Rünstlerpersönlichkeiten zum Aus-
druck kommt. cvhne pathos und pose still und ernst einer
Sache leben, die Runst als Handwerk edelster Art betrei-
ben, allem Geschwäy von Tageskritiken und Runstpro-
grammen die Stirne des Rönners bieten, das ist wesen-
beste deutsche Geisteshaltung. Den Bildniffen gesellen
sich würdig die plastischen werke eines Rauch — Schadow
— Hildebrand—Rlingcr, der letztere etwas Modellmäßiger
und trotz' seiner unverkennbaren Germanennatur an Rodin
orientiert. Am deutlichsten sieht man den Unterschicd
zweier Vkätionen an dem kleinen, herrlichen Bildnis der
Llara Schmidt v. Rnobelsdorff von Menzel und den
Bildniffen von Delacroip und Lourbet.

Das Bildnis dec Stiefmutter Feuerbachs mit seinem
edlen Schwarzgrau und der posenfreien Haltung leitet
übcr zu den Frauen- und Mütterbildniffen, die ;u deni
Schönsten zählcn, das die Bienale ;u zeigen hat.

was nun die deutsche Bildnismalerei des 14- Aahr-
hunderts betrifft, so hat sie die innigste Verschmelzung
von Seelischem und Malerischem gefunden, da;u eine un-
übcrtroffen saubere Technik. wenn es uns in den Schulen
möglich wäre, für die Lüchtigkeit des Handwerklichen dem
Schüler die Augen ;u öffnen, würde das Intereffe an den
künstlerischen Dingen und damit der Besuch von Ausstel-
lungen und Museen gewinnen.

An einer wende stehcn schon Dildniffr von van Gogli
und Hodler. Vorherrschaft der Farbc bci dem einen und
Monumentalrtät, sowie Gchärfe der Linien beim andern
lcitcn ;u ncucn Bildgedankcn als Voeboten cincr Ncuerung.

2n den Sqlen und pavillons der verschi^M^»«Ä-L
man uoch etrbad vom Sturm dtK«

Nfgewühlten tzeit.' Lvoch klingt das la
und Farbe schon wesentlich gedäu

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