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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

DOI Heft:
Heft 4 (April 1935)
DOI Artikel:
Braig, Adolf: Kunsterziehung: ein Gespräch
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0082

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Welft".

Rrcidezcichnung, 52x72 cm, i-)Z5 „BÜdNIS dtö AührekS^. Rreidezcichnung, 49Z4

^cin; Siggemann, i?Iahre, U II

The0 Hölscher-Hamm (westf.):

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Eine Arbeit aus dem Wettbewerb des Propagandaministeriums, Winterhilfswerk



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Dcr Schlller Hein) Siggemann, Untersckunda, dcs Städt. Rcalgymnasiums, ,7 Iahrc 'alt, I>ar den Frallinksps „ach dem

im Städt. Armenhaus gezeichnct. Dcr Lopf ist ctwas llbcrlebcnsgroß mit schwai

r. porträtdes Lührers, eine Arbeit desselben Schülers. . M-

Das Bild ist entftanden aus der Aufgabe hcraus, LLldniffe von Führerpersönlichkeiten als wandschmuck für dLe LlaffenzimmeeI'

gestalten. Dies Bild ziert den Rlassenraum der Untersekunda. (Llasse dcs Schülers.) Zu Photvgraphien nach'drm Lehvr Adokf
Hitlers rrat das Erinnerungsbild des Schülers an den Fühyrr bei dem Arbeitsvorgang. Die gute Begabung bes Schülrrs grstattrte
diefem -Falle, daß der Schüler in das portrait einen gutcn Teil innercn Erlcbens hineinarbtittte. ^ ^ ^

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L.

trirgen, wic weit wir von dcr allgcmcin gehobencn Ein-
stellung noch entfernt sind.

, Ä: wir Eltcrn haben ci» Rccht daraus, daß die echtc
Lebenskultur, die wir Ln unsercn Familien pslegcn, in
der Schule nicht durch den Mangel an Formgesinnung und
Formdisziplin verleugnet werde. Denn auch hier gilt es,
wertvollste Volkskräfte zu schützen und;u bewahren. Für
drnjenigen, der klar genug sehen kann, entspringcn sie aus
denselben Tiefen, aus-welchen der bäuerlichen Volkskultur
ihre nährendcn Säfte zuströmen.

WW-W?'--' ' .-Wi--'-,'-KD--- '- ' " 7.' / L--,,

- B: Sie sprechen eine bedeutsame Tatsache aus. Gönnen
Sie mir dazu aber noch dieses Bckcnntnis: es kann nicht
Aufgabe der Schule scin, nur dcm durch seine gehobene
Herkunft bevorzugten Teil der deutschen Iugend seinc
bcimisci,e Formkultur bewabrcn zu I'elfen. Ieb l'abe durcb
jqhkzehntelange Arbeit an der Ougend Erfahrungcn ge-
bt. Dic aus gcbildcten A.reisen stammcnde Ingend ist
Rulturbcsttz von W.us aus gestcbeit und bcrci.
manchen Fällen aber auch satt, blasiert und le.
z rrgriffencm Streben abgeneigt. Iugend aus Volks.

schichten, die von künstlerischer Rultur mchr odtr weniger
vcrlaffen sind, treibt dagegen oft die echtesten-hildmiKS'
fähigsten Elemente hervor. Sie spüren die Notivendigkrit
kampfreicher Anstrengung und setzen jhre Rräste ^kisch
und wagemutig ein. Und an dieser Gtelle muß ich auch
dcn anderen punkt, in dem wir uns nicht verstehen, noch«
mal kur; aufzeigen. Ich halte gegen Ihren Zweifel meinc
übcrzcugung: der berufene Erzieher, der lebrndig zu wir»
ken vermag, hat Erweckungsmittel, durch die er den ju>
gendlichen Menscheff eben nicht nur oberflächlich, sonderN
in der Ticfe seines wesens ergreifen und in seinen ur-
sprünglichsten Lräften ins Bewegen und wachsen bringen
kann. wenn Sie mir Geduld und Verteauen schenken,
will ich bei nächster Gelegenheit weitcrgehen und Ähnen
Lber meine Tätigkeit und meine Ersahrungen brcichten.

A: Vielleicht ist mein erzieherischer Blick noch ;u eng
beschränkt. Ich würde mich sreuen, wcnn Sie mich weiter-
schen und ncue Rlarheiten gewinnen ließen. Und da ich
hrute die Unterhaltung so eigenmächtig an mich geriffen
 
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