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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

DOI Heft:
Heft 6 (Juni 1935)
DOI Artikel:
Mundt, Erich: Heraldische Formenkunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0136

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Halbflug, Tafel V, r, genannt). Sie weisen mcist stark
symbolische Lormung auf unb erscheinen als streng „stili-
sicrte" Scheibe oder als federbcstecktes Brett. Spater wer-
den sie kuch realistischcr. Zwei Flügel, von vorn gesehen,
hcißen „offener" (Tafel VIII, i, V, 1), im profil „geschlos.
scncr" Flug (Tafel V, r). Die Anwendung dcr einen oder
anderen Form richtet sich nach der Stellung des Helmcs,
da das Rleinod stets. der Richtung des Helmes folgen muß.

7) ,: Ein nach vocn V'errchtetes Rleinod auf einem Helm im
profil jst bcispielsweise rine heraldische Unmöglichkeit.

FUr dje Helmzier verwendet man, so weit es möglich ist,
die Farben des Schildes, bzw. auch die Muster der He»
roldsbilder, B. auf den Hsrnern und dem Stulp der

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mäß ausgezeddclt und häufig mit Schcllen, Fransen oder
Lluasten vcrsehcn (Tafcl V—VIII).

Dic Hclmdcckcn wurdcn vorzugsweisc als Schmuck ge.
tragen. Das losc, lustig im windc flattcrndc Duch Uber
dcm schwcren, massivcn Helm bildctc bcim Reitcn fraglos
cinc schönc Zicrdc. Ursprlinglich mag cs als Schutz gegen
dic auf das Metall brcnncndcn Sonncnstrahlcn eincn prak>
tischcn Zweck crfUllt habcn. Es stclltc außcrdem cine glück-
lichc und zwcckmäßige Vcrbindung dcs Helmes mit dcr
Hclmzicr dar und verdccktc glcichzcitig dic Ansätzö des
Rlcinods (Schnürc, Schraubcn und dgl.).

Die Bändcr, wclchc man aus dcm Topfhclm des i;.
Iahrh. untcn hrrvorkommcn sieht, sind nicht als Helm-
dcckcn anzusprcchcn (;. B. bci einzclnen wappcn in dcr
Mancssischcn Handschrift, 2lbb. V, I). Sic mögen zum Fest-
binden des Helmcs untcr dem Rinn bcstimmt gewesen sein.

Ini 14. 2>ahrh. crscheint dic Helmdccke als ein in sym>
mctrischc Faltcn gelegtcs Mäntelchen odcr flatterndcs Tuch
(Tafcl V, r, ;, 4, 7, VI, r), das manchmal eng an dcni
Hclm anlicgt und in späterer Zcit größer wird. Bei Ver-
wendung von RUmpfcn odcr Gliedmaßen als Rleinod tre-
tcn dic Dccken oft als herabhängende Fortsetzung der Be-
kleidung (Tafel V, 5) aus. Dcr Rand ist, der damaligen
Rleidung entsprcchend, gewöhnlich rund, spitz oder blatt-
artig ausgcschnittcn. Lci bcsondcrs tiefen Einschnitten ent-
standcn „gezeddelte" Deckcn.

Im 15. Iahrh. werden die ausgeschnittenen Streifen
iinnier mehr bandartig, in der Bcwcgung immer stärker
ausgeprägt und schwungreicher (Dafel V, 0).

Vlach der Mitte des 15. Aahrh. treten sie als lange, blatt-
 
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