Luh, nach Zrichnungen msdellikrt und vsm Schüler iii. iSips scgsffi
chtller Vt. «r»ße ^x,7bw
^ ,
zentren.
z. In ^olz geschnjttener ^andpuppen-Lopf. Schüler 0III.
Natürl. Größe
geschichtlichen Frühzeit und einer allgemeinen bildhauc-
rischcn Erfahrung, denn selbst Bildhauer unserer Zeit, die
nicht mit plastischen Mitteln malen rvollen, lassen dic
2lugcn fort.
Im Stile der Maskenplatte werden auch gern flache
Bcwegungsfiguren gcformt. Gerade dic Absicht, sie später
in Gips ;u gießen, wirkt auch hier wieder stilbildend und
ist im Sinne dcr gcschichtlichcn Entwicklung berechtigt
(Fclszeichnungen, ägyptische wandplastik, nordische Stab-
kirchen — Schnitzwerke).
Ich spreche absichtlich nicht von der in Ton gebatzten
Rundplastik der Rinder, wie sie ;. B. in Gskar wulffs
„Runst des Rindes' in großen Mengen veröffentlicht ist.
Sie ist nicht ;u verwerfen, aber das Entscheidende der
Er;iehung ;ur plastik kann sie nicht treffen. Es hängt an
dcr Auscinandersetzung mit einem festen Material.
Dic einwandfreie Führung ;ur Rundplastik sollte mit
>Kol; beginnen. Es ist von vlatur rund und lricht an;u-
stücken. Ferncr ist wichtig, daß in der Hand ünd mit dem
Taschenmesser gearbcitet wird, dcnn erst dann bleibt die
Arbcit auf das wesentliche beschränkt. Die wiedergabe
dcs Ncbcnsächlichen ist unmöglich gemacht. wieder zeigt
sich die wuchtige Behandlung der Ausdrucks;entren und
;. B. die Ledeutungslosigkeit der Backenwölbung (Abb.
während für die klassische Formhaltung die konvepen
Muskelteile die wirkungsträger sind, bleiben gerade diese
Teile in der Frühplastik des Rindes ;u Gunften der Sin-
nes;entren (Augen, Nase, Mund, Dhren) bedeutungslos.
Erst in der gekneteten, großeh, halbrunden Maske wer-
den Rnochenbau. und Flxisch ;v Teilen des Gestaltuggs- ^
inhatts, vorausgesetzt daß der plastische Gestaltungswille
den vorrang behält uttv nicht gegenüber der Bemalung in
dcn Hintergrund tritt, wie in.ben meiften papiermaskeN.
Trotzdem bleiben srlbst in dech fortgeschrittensten Schüler?
Beherrschend wird die Rundheit erst in der modrlliertrn
Vollplastik, die fpäter gegoffen werden soll. Die Dber-
flächc muß in Spannung stehen wie bei einer Eischale,
und die plastischc Maffe muß sich geschloffen halten wie
ein Findlingsblock, der vom Gletschertransport abgeschlif.
fcn ist (Abb. r). Einc Schauseite wird sich jedoch nicht ver-
mciden laffen, sdnst müßte die plastik geometrische Gestalt
werden. Desgleichen muß die Bedeutung des Ropfes er-
halten bleiben. (Für die plastischc Auffäffung des Erwach-
scnen gilt das nicht uneingeschränkt.)
wenn aus einem Bedürfnis des Schülers Naturstudium
eingeflochten wird, so geschieht es am besten auf dem Um-
wege über die Zcichnung. Allerdings muß die Zeichnung
dann auf das Erfaffen der plastischen Form abgestimmt
sein, sie wird also ohne Schattierung nicht auskommcn.
Diese Arbeitsweise sorgt dafür, daß auch die Förm in den
Gren;en des IugendgemäßeN bleibt. Sie verhindert das
Auseinanderfallen von Form und Ausdruck, sie schützt vor
llbersteißerung (Abb. 4).
Ubertrcibungen.
Die ;u 05 pro;ent schlechten Vorbilder in unsercn Häu-
scrn locken unsere Rinder ;u Glätte, Glan;, wcichheit oder
Amitation. Und doch kann kein Zweifel sein, daß diese
Scheinsauberkeiten meist das Nichtkönnen verbergen sol-
len. weg damit! Ebensowenig angebracht ist die Ver-
fleischlichung der plastik in der Schule. Vlicht die Angst
eines Sittlichkeitsapostels läßt mich das aussprechen, son-
dern cin Bedürfnis nach wahrhaftigkeit.
wenn Schüler der Mittelklaffen odcr gar Volksschul-
kinder den weiblichen Akt modellieren (ich würde nicht
darauf hinwcisen, wenn ich es nicht gesehen hätte), dann
ist das Unfug oder Schwindel. Einen Akt als Formung ;u
werten oder gar seinen ethischen Sinn ;u achten, ist nichr
Sache von Rindern. Gewiß ist plastik im wesentlichen an
die mcnschliche Gcstalt gebunden; das ist aber in weiten
Le;irken auch Zeichnung und Malerei. Trotzdem fällt nie-
mandem von uns ein, in den Schulklaffen Akt ;eichnen ;u
laffen.
Dic plastische Betätigung in der Schule läßt sich scharf
und auch eng abgren;en. wer Freude an ihr chat und-in
ihr ein notwendiges Mittel der Er;iehung sieht, sollte
darauf achten, daß gerade das plastische Formen besonders
jugendgemäß bleibt. Es sollte in keiner Schule vergessen
werden. Und wenn der Lehrer sich für plastisch unbegabt
hält (so etwas soll vorkommen), dann werden die Rinder
sich selbst ;u helfen wissen. - ^
Die gezcigtcn Arbeiten sind
schule Franzburg
aus meinem Unterricht an ber Aufbau-
chtller Vt. «r»ße ^x,7bw
^ ,
zentren.
z. In ^olz geschnjttener ^andpuppen-Lopf. Schüler 0III.
Natürl. Größe
geschichtlichen Frühzeit und einer allgemeinen bildhauc-
rischcn Erfahrung, denn selbst Bildhauer unserer Zeit, die
nicht mit plastischen Mitteln malen rvollen, lassen dic
2lugcn fort.
Im Stile der Maskenplatte werden auch gern flache
Bcwegungsfiguren gcformt. Gerade dic Absicht, sie später
in Gips ;u gießen, wirkt auch hier wieder stilbildend und
ist im Sinne dcr gcschichtlichcn Entwicklung berechtigt
(Fclszeichnungen, ägyptische wandplastik, nordische Stab-
kirchen — Schnitzwerke).
Ich spreche absichtlich nicht von der in Ton gebatzten
Rundplastik der Rinder, wie sie ;. B. in Gskar wulffs
„Runst des Rindes' in großen Mengen veröffentlicht ist.
Sie ist nicht ;u verwerfen, aber das Entscheidende der
Er;iehung ;ur plastik kann sie nicht treffen. Es hängt an
dcr Auscinandersetzung mit einem festen Material.
Dic einwandfreie Führung ;ur Rundplastik sollte mit
>Kol; beginnen. Es ist von vlatur rund und lricht an;u-
stücken. Ferncr ist wichtig, daß in der Hand ünd mit dem
Taschenmesser gearbcitet wird, dcnn erst dann bleibt die
Arbcit auf das wesentliche beschränkt. Die wiedergabe
dcs Ncbcnsächlichen ist unmöglich gemacht. wieder zeigt
sich die wuchtige Behandlung der Ausdrucks;entren und
;. B. die Ledeutungslosigkeit der Backenwölbung (Abb.
während für die klassische Formhaltung die konvepen
Muskelteile die wirkungsträger sind, bleiben gerade diese
Teile in der Frühplastik des Rindes ;u Gunften der Sin-
nes;entren (Augen, Nase, Mund, Dhren) bedeutungslos.
Erst in der gekneteten, großeh, halbrunden Maske wer-
den Rnochenbau. und Flxisch ;v Teilen des Gestaltuggs- ^
inhatts, vorausgesetzt daß der plastische Gestaltungswille
den vorrang behält uttv nicht gegenüber der Bemalung in
dcn Hintergrund tritt, wie in.ben meiften papiermaskeN.
Trotzdem bleiben srlbst in dech fortgeschrittensten Schüler?
Beherrschend wird die Rundheit erst in der modrlliertrn
Vollplastik, die fpäter gegoffen werden soll. Die Dber-
flächc muß in Spannung stehen wie bei einer Eischale,
und die plastischc Maffe muß sich geschloffen halten wie
ein Findlingsblock, der vom Gletschertransport abgeschlif.
fcn ist (Abb. r). Einc Schauseite wird sich jedoch nicht ver-
mciden laffen, sdnst müßte die plastik geometrische Gestalt
werden. Desgleichen muß die Bedeutung des Ropfes er-
halten bleiben. (Für die plastischc Auffäffung des Erwach-
scnen gilt das nicht uneingeschränkt.)
wenn aus einem Bedürfnis des Schülers Naturstudium
eingeflochten wird, so geschieht es am besten auf dem Um-
wege über die Zcichnung. Allerdings muß die Zeichnung
dann auf das Erfaffen der plastischen Form abgestimmt
sein, sie wird also ohne Schattierung nicht auskommcn.
Diese Arbeitsweise sorgt dafür, daß auch die Förm in den
Gren;en des IugendgemäßeN bleibt. Sie verhindert das
Auseinanderfallen von Form und Ausdruck, sie schützt vor
llbersteißerung (Abb. 4).
Ubertrcibungen.
Die ;u 05 pro;ent schlechten Vorbilder in unsercn Häu-
scrn locken unsere Rinder ;u Glätte, Glan;, wcichheit oder
Amitation. Und doch kann kein Zweifel sein, daß diese
Scheinsauberkeiten meist das Nichtkönnen verbergen sol-
len. weg damit! Ebensowenig angebracht ist die Ver-
fleischlichung der plastik in der Schule. Vlicht die Angst
eines Sittlichkeitsapostels läßt mich das aussprechen, son-
dern cin Bedürfnis nach wahrhaftigkeit.
wenn Schüler der Mittelklaffen odcr gar Volksschul-
kinder den weiblichen Akt modellieren (ich würde nicht
darauf hinwcisen, wenn ich es nicht gesehen hätte), dann
ist das Unfug oder Schwindel. Einen Akt als Formung ;u
werten oder gar seinen ethischen Sinn ;u achten, ist nichr
Sache von Rindern. Gewiß ist plastik im wesentlichen an
die mcnschliche Gcstalt gebunden; das ist aber in weiten
Le;irken auch Zeichnung und Malerei. Trotzdem fällt nie-
mandem von uns ein, in den Schulklaffen Akt ;eichnen ;u
laffen.
Dic plastische Betätigung in der Schule läßt sich scharf
und auch eng abgren;en. wer Freude an ihr chat und-in
ihr ein notwendiges Mittel der Er;iehung sieht, sollte
darauf achten, daß gerade das plastische Formen besonders
jugendgemäß bleibt. Es sollte in keiner Schule vergessen
werden. Und wenn der Lehrer sich für plastisch unbegabt
hält (so etwas soll vorkommen), dann werden die Rinder
sich selbst ;u helfen wissen. - ^
Die gezcigtcn Arbeiten sind
schule Franzburg
aus meinem Unterricht an ber Aufbau-