Nachmf für Rudolf Dlanckertz
A„i >4- ^ktobcr vcrschicd rmcrwartct im 74. Lebenö'
jalnc Rudolf r>Ia»ckcry, bcr Inlmbcr der ersten deut'
schc» Stablscdcrsabrik ^cinyc ». Dlanckcrtz. Er war in
Bcrli» ycborcn »nb schon im 2>Itcr von rs Iahren in
bic Firma cingctrctcn, bic scin Vatcr im Iahre 1S4Y
bcciriinbct hattc. An bicscr Stcllc hat cr unermüdlich
scin c,a»zcs Ücbcn hindurch gcwirkt. Er war einer jener
rirssszuciicicn unb wcitslchtiycn Inbustricllen, dem rs Ubcr
cin cinscitigcs unb cncics Dcc,niic,cn am rei» Fabrika.
tsrischcn hinaus stcts auch cinc natürliche ,Zer;en»sachc
war, sich aktiv in dcn Dicnst kulturfördcrnder Äufgaben
;u stcllcn. Dicsc ibccllc Einstcllung fand ihrcn sichtbaren
Ausbruck in bcm vsn ihm bcgrünbctcn Schriftmuseum,
cincr stanbigcn Ausstcllung bcr von ihm in lanAjähriger
Sammcltätigkcit zusammcngctragenen Schriften uod
Schrcibgcrätc allcr Völkcr und Zeiten, das bei allem epakt
wistcnscliastlichcn Ausbau doch ccht voIkstümlichen,<Lha.
raktcr bat, unb auch dic von hrcr ausgchenden und allen
srci ;unänglicbcn wanbcr unb wcchsclausstcllunaen, die
übcr bcn Stanb bes künstlcrischcn unb schulmäßigen
Scbrcibcns von immcr ncucn (kicstchtspunkten aus ;u
untcrrichtcn suchcn, wolltcn nicbts wciter, als ist mög.
licbst wcitc Volkskrcisc cinc vcrticftc Erkenntnis chom
wcscn unb bcr Dcbcutung bcr Schrift hineintragem Äls
ancrkanntcr Ersorschcr unb 'Lcnncr der Ächrifteutwick-
lung und Scbrcibwcrk;cugc war Rudolf Dlanckkktz rin
viclgcsuchtcr Mitarbciter an wiffcnschaftlichen ä,Kand-
Schreibwerk;eug auch als erster wiedcr technisch voll>
kommene und neu;eitlichc werkzeuge ersann und her>
ftellte. Man darf ohne Ubertreibung behaupten, daß ohne
scine schöpferischc Mitarbeit. in werk;eugtechnischer ^in-
stcht dic Erneuerung der Runstschrift und Schulschrift
nicht möglich gewesen wäre. wcr einmal länger mit
ihm im Gespräch verweilen durfte, der wurde gefeffelt
von dcm reichen wiffen dieses so regsamen, begeiste.
rungsfähigen und Hielscitig intcrcssierten Mannes, mit
dem das industrielle und kulturelle Leben Berlins rinc
seiner markantesten Erscheinungen verlicrt.
wilchelm Müseler; Deutfche Runst im wandel
dcr Zeiten.,Safari>Verlag, Derlin, gcb. z,-5 RM. Rund
15o großc 'Lildseiten. Davor grundsätzlichc Erläuterun-
gen, dahinter Rcgister mit erläuternden Angaben über
Rünstler, Runstwcrke, Runststätten und Fachausdrücke.
Auf das werk, das in vierter, erweiterter Auflagc cr-
schicn, m,ag deshalb ausführlich hingewiesen werden, da
cs ;u den wenigen gehört, die in reichlicher Zahl vcrfügbar
sein müßten für die Schüler der oberen Rlaffen: wcil es
stimmt, was beim ersten Erscheinen gesagt werden konntc:
„wir vermögen uns nicht zu entsinnen, die fundamentalcn
Stilbcgriffe in solch er;ieherischer Rlarheit aufge;eigt cr-
haltcn ;u haben".
wer es bereits kennt, bedarf keiner Begründungen. Und
die wesentlichen für diejenigen, die es nicht kennen, liegen
in der Anschauung: wie hier die Methode vergleichender
Betrachtung sauber an bcstausgewählten und -gedruckten
photos angewandt wird auf die vier grundlegenden Ab-
schnitte: Romanik, Gotik, Renaiffance und Barock, also
etwa von 1000 bis 1750.
Auch der. Lept isr vorbildlich übersichtlich gehalten.
Er geht auf die Lhemen ein:
Iedes Volk bringt seine ihm eigentümlichc Runst her-
vor. :- . -.1. v - . ä -
Die Runst eines jeden Volkes wandelt sich im Laufc der
Zeiten. -. . . -
Deutsche Runst ist die im Deutschcn Rulturkreis ge-
schaffene Runst. I .. .-
Vier große Mschnitte sind in der Deutschen Runst ;u
untcrscheiden. s - ..-
Der Romanische Mensch und der Romanische Stil; des-
gleichen für Götkk usw. jrweils mit einer >,kunstgcogra-
phischen" Rarte und synoptischcr kulturkundlicher Dabelle.
Verständuis für die -wandlungen der Dcutschen Runst
erfordert GtilgefÜhl. - -
Gefühl für Stilunterschiede bekommt man nur durch
Vergleichcn. , . .
Durch Vergleichen, aber auch Nur durch betrachtendes
Vergleichen kann man/Zusammenhänge und Unterschiede
feststcllen und dje großen Epochen der Runstgeschichte als
solche erkennen. — / . . ,..ä - -- - -
Entscheidend bleibt, wie nün die Bildcr gereiht und
nebcneinander, gestellt sind, nicht nur gan;e werke der
büchcrn und lerikographischcn wcrkcn. Faft unüberseh
bar ist dic Füllc scincr wiffcnswafrlichcn unb volks- Daukunst, plastik und Malerei, sondrrn oft charakteristischc
tümlichcn Aufsätzc, dic im Laufe dcr Iahre in zahllosen Teile.
Fachzeitschriften odcr Tageszcitungen veröffentlicht wur- Der erzwherische wert liegt in der Beschränkung auf
dcn. Auch mit scincm Vcrlagc für Schriftkunde^Mner ganz ausgeprägte Beispiele der genannten Stilepochen.
..zunächst nur auf einen begrcnzten Intcreffenkreis änge°. Damit ist das werk vön allen ftüheren Lurz-Runstge«
wiescncn und wicdcr mchr idccllcn Begründung) und mit- schichten weit äbgerückt. Gan; Überwuiib'en ist die Über-
-ber von ihm ncu gcschaffenen Zeitschrift „Die zritgrmäße bewertung der Renaiffance, womit wir früher noch gr-
'Schrift" vcrtrat cr in gleichem Sinne nur weiteW"^^^"' '
Hvolksbildcndc und erzieherische Ziele. Als üEE"
Mundcrtwcndc untcr dem Einfluß der damäki
Wnstgewcrblichen Bcwegung eine neue Sch
Mlühen begann, da war er es, der äüfM
Morischen Renntniffe und seines eingehcnk
M die zwangsläüfigen Zusammenhängc von
W
A„i >4- ^ktobcr vcrschicd rmcrwartct im 74. Lebenö'
jalnc Rudolf r>Ia»ckcry, bcr Inlmbcr der ersten deut'
schc» Stablscdcrsabrik ^cinyc ». Dlanckcrtz. Er war in
Bcrli» ycborcn »nb schon im 2>Itcr von rs Iahren in
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bcciriinbct hattc. An bicscr Stcllc hat cr unermüdlich
scin c,a»zcs Ücbcn hindurch gcwirkt. Er war einer jener
rirssszuciicicn unb wcitslchtiycn Inbustricllen, dem rs Ubcr
cin cinscitigcs unb cncics Dcc,niic,cn am rei» Fabrika.
tsrischcn hinaus stcts auch cinc natürliche ,Zer;en»sachc
war, sich aktiv in dcn Dicnst kulturfördcrnder Äufgaben
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cincr stanbigcn Ausstcllung bcr von ihm in lanAjähriger
Sammcltätigkcit zusammcngctragenen Schriften uod
Schrcibgcrätc allcr Völkcr und Zeiten, das bei allem epakt
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ihm im Gespräch verweilen durfte, der wurde gefeffelt
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rungsfähigen und Hielscitig intcrcssierten Mannes, mit
dem das industrielle und kulturelle Leben Berlins rinc
seiner markantesten Erscheinungen verlicrt.
wilchelm Müseler; Deutfche Runst im wandel
dcr Zeiten.,Safari>Verlag, Derlin, gcb. z,-5 RM. Rund
15o großc 'Lildseiten. Davor grundsätzlichc Erläuterun-
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Rünstler, Runstwcrke, Runststätten und Fachausdrücke.
Auf das werk, das in vierter, erweiterter Auflagc cr-
schicn, m,ag deshalb ausführlich hingewiesen werden, da
cs ;u den wenigen gehört, die in reichlicher Zahl vcrfügbar
sein müßten für die Schüler der oberen Rlaffen: wcil es
stimmt, was beim ersten Erscheinen gesagt werden konntc:
„wir vermögen uns nicht zu entsinnen, die fundamentalcn
Stilbcgriffe in solch er;ieherischer Rlarheit aufge;eigt cr-
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wer es bereits kennt, bedarf keiner Begründungen. Und
die wesentlichen für diejenigen, die es nicht kennen, liegen
in der Anschauung: wie hier die Methode vergleichender
Betrachtung sauber an bcstausgewählten und -gedruckten
photos angewandt wird auf die vier grundlegenden Ab-
schnitte: Romanik, Gotik, Renaiffance und Barock, also
etwa von 1000 bis 1750.
Auch der. Lept isr vorbildlich übersichtlich gehalten.
Er geht auf die Lhemen ein:
Iedes Volk bringt seine ihm eigentümlichc Runst her-
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Deutsche Runst ist die im Deutschcn Rulturkreis ge-
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Der Romanische Mensch und der Romanische Stil; des-
gleichen für Götkk usw. jrweils mit einer >,kunstgcogra-
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Vergleichcn. , . .
Durch Vergleichen, aber auch Nur durch betrachtendes
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Hvolksbildcndc und erzieherische Ziele. Als üEE"
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Mlühen begann, da war er es, der äüfM
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