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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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Die fünfzigjährige Jubelfeier der k. Kunst-Akademie zu Düsseldorf
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IV. Jahrgang.

Nr. 18

Geitrage

sind anvr. L.V.LUtzow
(Wien, Theresianumg.
2S)oi>.an dieBerlagSH.
(Leixsig, Königsstr. S)
zu richten.

2. Zuli.

Inftrate

L 2 Sgr. fiir die drei
Mal gespaltene Petit-
zeile werden vonjeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenominen.

1869.

Beivlatt zur Zeitschnst sür bildende Knnst.

Vcrlag von E. A. Secmann tn Tripzig.

Am l. und 3. Freitage jedes Monats erscheint eine Nummer von in derRegel einemQuartbogen. Die Abonnenten der „Zeitschrift für Lildende Kunst" er-
halten diesBlatt xrndis. Apart bezogen kostet dasselbelst/ZTHlr.ganzjährlich. Alle Buch-und Kunsthandlungen wie allePostämternehmenBestellungen an.

Jnbalt: Die fmifzigjäbrige Jubelfcier der k. Kmistakadeinie zu Düffeldorf.
— Korrespoiideuzcn (Karlsruhe. Nürnberg). — Kmistliteratnr und Kunsi-
bandcl. — Pcrsoualnachricht. — Knnstvereinc, Sanimlungeii nnd Ans-
sicllnngen. — Vcrmischte Kunsinachrichten. — Neuigkciten des Kunst-
handels und der Knustlitcratur. - Zeitschriften. — Briefkasten. — Jnserate.

Die fünhigjährige Iubelfeier der k. Lnnst-
Äkademie zu Züsseldorf.

Am Nachmittag des 22. Juni versammelte» sich gegen
fünf Uhr in dem festlich geschmückten Galeriesaale die zahl-
reichen Gäste und Ehrengäste, Künstler und Kunstfreunde
von Nah uud Fern und wurden in einer längern, von
historischen Rückblicken auf die Vergangenheit der Akademie
durchwebten Rede von dem Geh. Reg.-Rath Altgelt als
Vorsitzendem des Direktoriums derselben feierlich bewill-
komnmet. Der Kultusminister Or. vonMühler, der mit
den Geh. Ministerialräthen vr. Knerk und Or. Pinder
zu dem Feste erschienen war, mahnte sodann in gehalt-
vollen Worten an den hohen Beruf der Kunst, die von
Gott stammend zu Gott führen, alleS Unreine und Ge-
meine fliehen müsse, und indem er der Düsseldorfer Schule
seine Anerkennung aussprach, daß sie dieser Aufgabe stets
freudig eingedenk gewesen sei und ihren deutschen Cha-
rakter treu gewahrt habe, sah er hierin für sie die Bürg-
schaft einer gleich ruhmreichen Zukunft. Jn ehrenvoller
Weise gedachte er derheimgegangenenMeister Schadow,
Rethel, Leutze, Schirmer, Sohn und vieler Andern
nnd überreichte als Zeichen königlicher Huld eine Cabi-
netsordre, welche zum bleibenden Andenken dieses Festes
die Errichtung eines Lehrstuhles für christliche Kunst an
der Akademie befiehlt und denselben dem Professor Ernst
Deger anvertraut. Diese erfreuliche Mittheilung wurde
mit lebhaftem Beifallbegrüßt. Der Curator der Akademie,
Regierungspräsident von Kühlwetter, verlas darauf sehr
gnädige Zuschriften des Königs und der Königin von
Preußen, des kronprinzlichen Paares, der Bischöfe von

Köln und Trier und des Generalsuperintendenten zn
, Koblenz, sowie Beglückwünschungsschreiben der königlichen
> Akademien zu München und Dresden und theilte dann
die Auszeichnungen mit, welche anläßlich der Feier ver-
liehen worden sind. Den rothen Adler-Orden 3. Klasse
erhielten dieProfessoren D eger, Camphauscn, Scheu-
ren, Jordan, Knaus, Keller, und 4. Klasse die Pro-
fesforen Giese, Wittig und Leu, der Maler Vautier
und der Archivar vr. Harleß. Den Kronen-Orden 2.
Klasse bekam Direktor Bendemann, 3. Klasse Professor
Andreas Achenbach und 4. Klasse der Architekturmaler
Adolf Seel. Den Professortitel empfingen Lasch, Ti-
demand, Bewer und Wilhelm Sohn, und der Kapell-
meister I. Tausch wurde zum königl. Musikdirektor er-
nannt. DerOberbürgermeister Hammers sprach an der
Spitze des Gemeinderaths den Antheil der Stadt Düssel-
dorf an dem schönen Feste aus, und für das Gymnasium
und die Realschule überbrachten deren Direktoren vr.
Kiesel und vr. Heinen beredte Glückwünsche, von denen
der letztere noch besonders anerkennend des herrlichen
Schmuckes gedachte, welchen die Realschule den Fresken
Ed. Bendemanns verdanke. Nach dem Vertreter des
Rheinisch -Westfälischen Kunstvereins, Or. Hausmann,
sprachen die Deputationen der auswärtigen Akademien,
von denen folgende vertreten waren: Berlin durch die
Professoren Daege, Schrader und Gruppe, welch
letzterer eine Adresse überreichte, Karlsruhe durch Prof.
Feodor Dietz, Weimar durch Direktor Graf Kalkreuth
und Wien durch Direktor Ruben, der ebenfalls eine
Adresse überbrachte, und Prof. Engerth; für die Univer-
sität Bonn, die den Curator Geh. Rath Beseler und die
Professoren Nasse und Heimsöth gesandt hatte, sprach
ihr Rektor, Prof. Heinrich von Syb el, begeisterte Worte,
welche die Verbindung von Kunst und Wissenschaft und
die gleichen Pflichten nnd Ziele beider betonten. Zugleich
 
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