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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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Blanckarts, Moritz: Die k. Kunstakademie zu Düsseldorf: ein historischer Rückblick bei deren fünfzigjährigem Jubiläum
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https://doi.org/10.11588/diglit.4914#0150

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IV. Jahrgang.

Gritrügc

sind an Or. C.v. Lützow
(Mien, Theresianumg.
2S)od.andieBcrlagsh.
(Liipzig, Ksinigsstr. S)
zn richten.

4. Inni.

Nr. 16.

Insrrate

L 2 Sgr. für- die drei
Mal gespaltene Petit-
zeile werden vonjeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenommen.

1869.

BeiblalL zur Zeitschrist sür bildende Knnst.

Verlng don L. A. Lremann in Leixzig.

Am l. nnd 3. Frcitage jedes Monats erscheint eine Nummer von in dcr Regel einem Ouartbogen. Dic Abonnentcn der „Zeitschrift fsir bildende Knnst" er-
haltcn dieSBlatt xratia. Apart bezogen lostet dasselbe l'/zTHIr.ganzjährlich. Alle Buch-undKnnsthandlungen wie allePostämternchmenBestellnngen an.

Jnhalt: Die königl. Knnstalademie zu Düsseldorf. — Korrespondenz
(Berlin). — Kunstvereinc, Sammlungen und Ausstellungen. —
Jnseratc.

Aie k. Lunkakademie zu Düsleldorf.

Ein historischer Rückblick bei dereii fiirifzigjahrigem
Jubilöum.

Wie im Sommer des vorigen Jahres die Universität
Bonn, die Pflanzstätte der Wissenschaft am Rhein,
ihr fünfzigsährigeS JubilLum auf das Glanzendste beging,
so feiert in diesem Monate die Akadcmic zu Düsseldorf,
die Wiegeder rheinischen Kunst, das Gedächtnißfest ihrer
vor einem halben Jahrhundert erfolgten Neugestaltnng in
gleich würdiger Weise.

Bereits im Jahre 1767 von dem knnstliebenden Kur-
fürsten Carl Theodor von der Pfalz gegründet nnd auf
das Freigebigste ausgestattet, erlangte sie in den ersten
Zeiten ihres Bestehens keine sonderliche Bedeutung, ob-
schon die unter Kurfürst Johann Wilhelm angelegte kost-
bare Gemälde-Galerie auf's Engste mit der Akademic
vereinigt wurde und Landstände, Gemeinden und Privat-
personen durch Stiftung werthvoller Sammlungen von
Haudzeichnungen, Kupferstichen und anderen Kunstwcrken
AlleS aufboten, die neue Anstalt kräftig zu fordern. Ein
1777 angelegtes Antikencabinet verband sich mitderselben
und enthielt Ghps- und Schwefelabgüsse von antiken Sta-
tuen, Büsten und Gemmen. Als erster Direktor sungirte
Lambert Krahe, Professor von St. Lucas zu Rvm und der
Akadcmie zu Florenz, neben dem seit 1784 Johann Peter
Langer als Lehrer thätig war, welcher ihni auck später im
Amte folgte. Nach dem Tode Earl Theodor's (1798)
sank die Akadcmie mehr und mehr, und als dessen Nach-
folgcr Maximilian Joscf von Bapcrn gar 1805 die Ga-

lerie nnter dem Vorwande, sie vor den kriegführenden
Franzosen und Prcußen zn schützcn, nach Mannheim und
dann nach München bringen ließ, verlor sie alle Geltnng,
zumal Langer den Bilderschätzen gefolgt war, welche nn-
geachtet aller Reclamationen der bergischen Stände nicht
wieder znrückgebracht wurden. Nntsr der französischen
Herrschaft hatte man weder Gcld noch Lust, etwas für die
Düsseldorfer Knnstschule zu thnn und so ertheilten nur
noch die Professoren Schäffer (Architekt) und Thelott
(Kupferstecher), sowie der Akademie-Jnspektor Lambert
Cornelius (Brnder Peter's) den wenigen Schülern dürf-
tigen Nnterricht. Als aber das bergische Land 1815 an
Preußen fiel, hatte die neue Regierung im Anfange auch
noch zn viel anderweitige Reformen dnrchzuführen, um
gleich den Knnstcn ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden, so daß
erst mit dem Jahre 1819 eine Nengestaltnng der Akademie
erfolgte, welche aus ihrem bisherigen, Lußerst mangel-
haften Gebände in das alte bergische Schloß verlegt wurde
und eine Dotation von jährlich 8700 Thalern bewilligl
erlsielt.

ZumDirektor war Pcter Cornelius ausersehen, der
sowol als geborencr Dnsseldorfer wie vor Allem wcgen
seiner großartigen Begabung hierzn besonders geeignet
erschien. Er lebte damals bekanntlich in Rom und der
Miiiister von Altenstein hatte über ihn von dem dortigen
preußischen Gesandten, dem für dic Kunst begeisterten
Niebuhr ein Gutachten eingefordert, welches, am 5. Juni
1819 verfaßt, den Meister in den wärmsten Ausdrücken
empfahl nnd für seine desinitive Ernennung entschied.
Cornelius trat die Stelle jedoch erst im Jahre 1821 an,
nachdem er sich bereits fast ein Jahr in München anfge-
halten und dann einen längeren Besnch in Berlin gemacht
hattc. Jn ersterer Städt traf cr die Vorbereitungen zur
Ansführung der ihm anfgetragenen Freskogemälde in der
nen crbanten Glpptothek, welche glänzeude Aufgabe für
 
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