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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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Anton Wiertz's "Peinture mate"
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https://doi.org/10.11588/diglit.4914#0010

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Nr. 2.

Instrate

d 2 Sgr. für die drei
Akal gespaltene Petit-
zeile werden vonjeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenommcn.

1868.

IV. Jahrgang.

6. Ilovtmbcr.

Gritrnge

sind anvr.C.d.Liigow
(wirn, Theresianumg.
25) od. au dieVcrlagsh.
(Leipzig, KönigSstr. s)
zu richten.

BcMatt znr Zcitschrist sür bildcnde Kunst.

Vrrlag üan L. A. Leemnnn in Aietpztg.

Am I. und S. Freitage jedeS MonatS erscheint eine Nummer von in der Rcgel einem Quartbogen. Die Abonnenten der „Zeitschrift fiir bildende Kunst" er-
halten dieSBlatt xrati». Apart bczogen kostet dasselbelszThlr.ganzjährlich. Alle Buch- undKunsthandluugen wicallePostämternehmenBestellnngenan.

Die Akrehrlichen Kunßvcreills-Iirektionen

werden hierdurch ersucht, die nöthigen Angaben für die Zusammenstellung des

MSstMrngskalmders fir 1869

der Zeitschrift fnr bildende Kunst recht bald an den Unterzeichnetcn einzusenden. Die Aufnahme derselbcn
auf den innercn Umschlag der Zeitschrifthefte crfolgt wie bisher gratis.

Leipzig im November 1868. E. A. Seemailll.

Jnbalt: Anton Wl'erh's..Nointureinato". — Korrespondeinen (Berlin,
DrcSden.) — Nckrologe. — Konknrrcnz. — Kunstvereinc, Samuilllngcn
und Ausstclliiilgen. — Pcrsonalnachrichtcn. — Klinstunterricht. —
Kunstlitcratnr und Kunsthandel. — Vermischtc Kunstnachrichten. —
Zeitschriften. — Jnserate.

A.nton Wiertz's „keiiriiire inate."

Auton Wiertz hatte die belgische Negierung testa-
mentarisch beanftragt, das von ihni geheim gehaltene Ber-
fahren der „Uöintnrs mats", welches er erfundcn nnd seit
dem Jahre 1853für seine kolossalcn Bilrerin Anwendung
gebracht hatte, nach seinem Todc zn verösfcntlichen. So
crfahrcnwir dcnn ans der kleincnBroschüre^), vercnEinlei-
tung das von Wiertz sclbst schon frnher(l859) veröffent-
lichte Lob scines Vcrfahrens vor allen anderen biSher üb-
licheu bildet, nachfolgeude auS drci hinterlassencn Mann-
skripten des Künstlcrs zusammengestellte Vorschriften.

Die gewvhnlichen Farbstoffc wcrdcn im Vcrhältnist
von 3 Theilen Farbe, 1 Theil venezianischem Terpentin
und 2 Theilen Terpentinvl odcr Spiritus (,,esssno6 lls
tsrsbsntbins on I'nleool") angerieben (das ältere Ma-
nuskript giebt das Verhältniß: 8 Th. Farbe, 1 Th. Harz,

8 Th. Essenz, das zweite: 3 Th. Farbe, I Th. Harz, ^

*) I'einture muto, pi ocelle nouvoaii. Llemoire postliuine
pnr Lnt. ZViei'tL. Lruxelles. V Vnrent et 61s, öiliteurs.
1807. 8.

8 Th. Essenz; statt des Terpentinols kann anch Lavendelöl
genommen werden) und slüssig in Flaschcn aufbewahrt.
Hiermit malt man auf ungrnndirte Leinwand, indem
man bci der Nntcrmalung znnächst mit dünner Farbe
aquarcllartig zeichnet und modellirt und nach und nach dic
von Farbc dnrchdrnngcne Leinwand impastirt. („Im
eonlenr ns ssru pns smpntss lonrclsmsnt eomms ü
I'Iinils; In. kro8ss ssllsnrsr L Iinrcliinent, vlvsmsnt st Ick-
xsrsmsnt In. toils. I-n mntibrs eolornnts i>jpprsAN6ru
psn ü psn lo ti8sn. Ini tsints äs In pslnslissonsrki nvss
In tsints upplicjucks; s'sst Is msenni8ins cls I'nciii-n-elli^ts
msiinxonnt ls pnpisr, — I.i tonelis Iinrdis, I'smpntsmsnt
niiclnoisnx, Is sonilli.? prosoncl soront lo tr.nvkiil cjiii
nelisvo"). Dic sammtartige Fläche der Leinwand da, wo
pastosc Farbe diesclbe verdcckt hat (snForFvo), wieder hcr-
znstellen, dient ein besondercs Jnstrumcnt, dcr „Sammt-
Pinscl" (Vslontoirs), einc „in Pinsel-Form gebundcne
Bürstc vou langen Nadeln", mit welcher dic glatt gewor-
denen, vorher init Essenz leicht übergangenen Töne gerauht
werden; dasselbe soll besonders znr Vertiefung der Schatten
diencn. Nach der Vollendung „kann" die Malerei mit
eincm leichtcn Firniß von 1 Th. Mastix oder auch Harz
nnd 3 Th. Terpentinöl übcrgangen und befestigt werden
ohne die matte Oberfläche zu verlieren. — Wiertz warnt
vor der Neinignng dnrch Waschen, der Staub soll nnr
abgewedelt oder abgeschüttelt werden, indem man die ein-

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