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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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Meyer, Bruno: Der Umbau des Schinkel'schen Museums in Berlin, [3]
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Nr. 11.


IV. Jahrgang.

Seltrüge

sind an vr. C.V.Lützow
(Wjen, Theresianum.q.
25)od.an dieVerlagsh.
(Leip)ig, Königsstr. 3)
zu richten.

19. Mär).

Inftrate

Mal gespaltene Petit-
zeile werden vonjeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenommen.

ISSS.

BciLlatt zur Zeitschrist siir Lildciide Kunst.

Verlng von L. A. Leemann in Lripzts.

Am 1. mid 3. Freitagc jedes Monats erscheint cinc Nummer von in der Regel eincm Quartbogen. Die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kiinst" er-
halten diesBlatt xriitis. Apart bezogen lostet dassclbel>nThlr.ga,izjährlich. Alle Buch- und Kuiisthandlungen wie allePostämternehineiiBestellungen an.

Inhalt: Der Umbau des Schinkel'schen MuseumS inBerlin, Forts.—
Korrespondenz lNeuhork und Boston.) — Nekrologe (Gustav Adolph
Hennigi Abraham Coopcr.) — Kunstliteratur niid Kunsthandel. —
Personalnachricht. — Kiinstvereinc, Sammlungen und Ansstellungen.
— Vermischte Knnstnachrichten. — Zeitschristen. — Jnserate.

Der Ambau des Zchinlrel'schen Museums in
^ Lerlin.

(Fortsetzung).

Diesem „Gutachten" ist ein „kromöwoi-in" des
Herrn Prof. Magnus angehängt, auf das wir bei der
hohen Achtung, die wir vor Eduard Magnus als Portrait-
nialcr haben, nur höchst ungern, durch die Sache gedrängt,
eingehen nnd so, wie leider alsdann unvermeidlich ist,
urtheilen.

Geist und Haltung dieses kromemoria lassen sich schon
aus den ersten Worten erkennen, die nach einer uner-
heblichen Einleitnng zur Sache gesprochen werden.

Die Kommission, heißt es, „will bei den einfenstrigen
Oberlichträumen die spanischen Wände bcibehalten,
während ich (gesperrt gedruckt) weder die spanischen
Wände noch die einfenstrigen Oberlichträume — sAlle
Oberlichträume sind einfenstrig; soll heißen: Ober-
lichträume in der Größe eines einsenstrigen Kompar-
timentesls „in einem öffentlichen Königlichen" — sAuf
diese beiden Attribute legt der Verf. für die geforderte
„Würde" dcr Räume wiederholt ganz besonders Gewichtis
„Museum gutheißen (!) kann. Die Kommission weigert
sich auch, über die Ost- und Westseite der Galerie gut-
achtlich zu berichten, —

sWas freilich in so fern wunderlich ist, als sie eine
Dnrchbrechung der langen Reihe kleiner Kompartiments
für „ungemein vortheilhaft" erklärt, dagegen auch ganz
natürlich, da sie darüber gar nicht befragt war!s
..während ich sdiesmal aus Versehen nicht gesperrt gedruckts!
konseguenter Weise der Meinung bin, es nicht verschwei-
gen zu dürfen, daß anch hier, wie überall in dem ganzen
Geschoß der Gemälde-Sammlung Oberlicht einznrichten
etwas Unerläßlickes s! auch hier immer das Mindeste!) ist."

Gutes Seitenlicht ist zwar das Beste, aber das im
Museum ist schlecht, weil die Fenster zu nicdrig sind.
Darüber erhalten wir folgende überraschende Aufklärung,
die selbst noch nach den redenden Belägen in dem Supple-
mentheft zu seinem Schriftchen „Ueber Einrichtung und
Beleuchtung von Räumen zur Aufstellung von Gemälden
nnd Sknlpturen" sür des Verf. Verständniß architektonischer
Gedanken und Pläne zu bezeichneud ist, um nicht ganz
hier zu stehen:

„Der Meister hat bei seinem Musemn-Bau zweierlei
zu vereinigen beabsichtigt. Er hat eine Halle zu ssivs Auf-
stellung von Statuen berühmter Künstler und ein Museum
plastischer Kunstwerke mit großer Genialität(!) unter ein
und dasselbe Dach zu bringen verstanden, war sich in-
dessen selber sehr wohl bewußt, und hat es auch gegen
mich (bei meiner Rückkehr aus Jtalien im Jahre 1829)
ausgesprochen, daß die Halle und ihr Gebälk maß-
gebend für die drei andern Seiten des Hauses und deren
Fayade werden müsse," —

sKonnte wohl in dem genannten Jahre nur heißen: „habc
werden müssen" und „habe machen können"!s
„daß er demnach die Fenster des oberen Geschosses nicht so
hoch machen könne, als er den Gemälden zu Liebe sie gern
gemacht haben würde."

Wir glauben, das Letztere „demnach" nur für
eine eigene Schlußfolgernng des Verf. halten zu dürfen.
Für einen Baumeister wie Schinkel kommt erst Jdee
und Zweck des Gebäudes, und dessen entsprechende Ge-
staltnng wächst sich in der „äußeren Architektur" aus.
Die Fenster nach Bedürfniß ein, zwei Fnß höher ge-
macht, das Gesims und die vorbereitenden Glieder etwas
hinauf gerückt, einige andere Verhältnisse danach leicht
geändert, die Säulen vorn ein wenig größer abge-
messen, das sollte einem Schinkel zn schwere Arbeit
gewesen sein, die er dnrch Bceinträchtigung des vornehm-
sten Zweckes seines Gebäudes zu umgehen sich entschlosscn
hätte? Ilnd das sollte er noch dazu bei Beendigung des
Banes ganz harmloS ansgeplanderthaben? Nein! Hier
 
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