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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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Vom Christmarkt
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Das deutsche Gewerbemuseum zu Berlin, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4914#0040

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lische Kunst zeigt sich von ihren vortheilhaftesten Seitcn, ! lischen Stahlstich in sciner ganzen Gelecktheit wieder-
und die Photographie kann nicht verantwortlich gemacht ^ gibt.

werden für die zu große Treue, mit welcher sie den eng- I B. B.

Das deutsche Gewerliemnsenm zu Serlin.

cSchluß.)

Jm Anschlnß an die Unterrichtsanstalt ist noch der
Vorlcsungen zu gedenken, welche von dem Mnseum im
vorigen Winter veranstaltet sind und in diesem Winter
in noch erweitertem Maaßstab wieder aufgenommen werden
sollen.

Prof. Rosenthal sprach über Farbenlehre mit Rück-
sicht auf die Gewerbe. Dic Vorträge begannen mit den
Erschcinungen der Spiegeluug und Brechung des Lichtes
und gingen dann zu der Farbenzerlegung über. Die ver-
schicdenen Arten, wie Farben entstehcn können, wurden
erläutert, ebenso die Verändernngen, welche eine Farbe
durch die Beleuchtung, durch die gleichzeitige Anwescnheit
einer anderen crleidet. Sodanu wurde das System der Far-
ben crmittelt, die physiologische Wirkung derselben auf das
Auge und die Reaktion auf diese Wirkung („Kontrast-
farben") und schließlich eine Uebersicht der angenehm und
unangenehm wirkenden (harmonischen und unharmoni-
schen) Farbenzusammenstellungen gegeben und eine phy-
siologische Erklärung dieser Wirkungen versucht. Ueberall
Versuche zur Erläuterung, Vorzeigung von Mustern und
Winke für gewerbliche Anwendung.

vr. B uff laß chemische Technologie. Beim Beginndie-
ser Neihe von zehn Vorlesungen erörterte der Vortragende
die Beziehungen der Chemie zu den Gewerken nnd hob
sodann die stete Wechselwirknng zwischen den Fortschritten
derNaturwissenschaften und denjcnigcn der Technikhervor. ,
Er betonte, daß der Hauptwerth des naturwissenschaftlichen

Unterrichts darauf beruhe,daß er dcn Geist an Beobachtung
und objective Beurtheilung gewöhne. Hiernach liege der
Werth des naturwissenschaftlichen Unterrichts vorzüglich in
der Methode. Die Methode des Unterrichts müsse dic der
Forsckung sein, indem nur anf diese Weise die Ansbildnng
der Beobachtungsgabe und des Urtheils erreickt werden
könne.

Nachdem der Vortragende zunächst die Bestandtheilc des
Wassers und der Luft eingehcnd behandelt hatte, folgtc
eine größere Anzahl von Vorlesungen über die Brenn-
und Leuchtstoffe. Jhr für das tägliche Leben und für die
Gewerbe so überauswichtiges Verhalten beim Verbrennen
und bei der trocknen Destillation wurde durch zahlreiche
Versuche erläutert, insbesondere wurden die Eigenschaften
der Sanerstoffverbiudnngen, des Kohlenstoffs — des Koh-
lenoxyds und der Kohlensänre — das Wesen der Flamme,
die Darstellung des Lenchtgases, die Zusammensetznng
desselbcn und die des Petroleums und des TheerS darge-
legt und die Fabrikation der Theerproducte, namcntlich
des Benzols, des Anilins und der Anilinfarben, welche in
nenerer Zcit ein so großes Jnteresse erlangt haben, be-
sprochen. Jn den drei letzten Vorlesungen endlich wurde
die Fabrikation und das Verhaltcn des Glases und der
Thonwaaren erörtert und die mannigfaltigen physikali-
schen und chemischen Gesichtspunkte, welche sich bei der
Betrachtung dieser Fabrikate darbieten, durch eine rciche
Sammlung illustrirt.

vr. Lessing sprach Lber die Entwickelung der Kunst-
industrie. Der Bortragende erläuterte die Gruudbedin-
gungen des Ornamentes, indem er es von seinen einfachsten
 
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