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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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Meyer, Bruno: Der Umbau des Schinkel'schen Museums in Berlin, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4914#0078

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IV. Iahrgang.

Nr. 9



Beibllitt zur Zeitschrist sür bildcndc Kuust.

Äritrüge

nnd anvr. C.V.Lühoiv
(Wien, Theresianmng.
25)od.andieVerlnosh.
(Leip)ig, Königsstr. -8)
zu richten.

Insrrrte

L 2 Sgr. füi die drei
Mal gespaltne Petit-
zcile werdenoonjeder
Buch- und Knsthand-
lnng angeiommen.

19. Febrnar.

Vrrliig lion L. A. Leeinann in Teigzig.

An, I. und g. Freitage jedcS MonatS erschcint cine Nummcr von in der Negel einem Qnartbogen. Die Abonnenten dcr „Zcitschrift für bildende Knst" cr-
halten diesBlatt xriiti«. Apart bezogen kostct dasselbelhzThlr.ganzjährlich. Alle Buch- undKiinsthandlungen wieallePostämteriiehmeuBesteliuzenan.

Jnalt: Dcr Umbau des Schinlel'schcn Museiriiiö in Berlin. — Moderne
Skulpturwcrlc nnd Restäiirationsarbeitcn in Siena. (Schlust). —
Nekrologe (Franz Stcinfeld, Adricn DauzatS). — Personalnachricht.
— Konkurrenzcn. — Kunstvcreine, Samiulungen und Ausstellungen.
— Kunstliteratur und Kunsthandel. — Vermischte Kunstnachrichten —
Ncuigkcitcn des Kuiisthandelr und dcr Kunstliteratur. -- Zeitschrifteii.
— Gngesandt. — Jnserate.

Der Ambau des Schinkel'schen Mnseums in
Serlin. *)

Wir dürfen voranssetzen, daß unsere Leser mit den Um-
bauplänen für das ältere Muscum zu Berlin und deren
Geschichte durch unsere früheren, der Entwickelung der
Angelegenheit Schritt für Schritt folgenden Berichte (s.
Knnstchronik von 1868, S. 119, 130, 151) genügend
vertraut sind, um sie ohne Vorbereitung mit den neulich
bereits als erschiencn angekündigten ofsiciellen Gutachten
über das Projekt näher bekannt machen zu können. —
Empfindlich ist gleich beim ersten Anblick der kleinen Bro-
chüre die Enttäuschnng, daß hier statt des gesammten
irgendwie belangreichen Aktenmateriales, dessenPublikation
man uach höchst ofsiciösen nnd detailirten Anslassungen
erwarten durfte (unsere Notiz in der Kunstchronik von
1868 S- 207 bcruhte auf einer solchen), nnr vier Gut-
achten verossentlicht werden. Bringen auch wahrscheinlich
die verschiedenen Exposss des Herrn Architekten Tiede,
des Hausinspektors der Museen und VaterS der llmbau-
pläne, nichts Eigenthümliches und Entscheidendes, obgleich
inan z. B. aus seinem Reiseberichte doch wenigstens einen
Eindrnck davon bekommen hättc, mit welchem Grade von
Einsicht und Borurtheilslosigkeit er den zu beobachtenden
Erscheinungen gegenübcrgetreten, so befindet sich, wie
man längst weiß und in dieser Brochüre bestätigt erhält,

*) Vier Gutachten über die bei dem Umbau des Daches
des Atercn Museums zu Berlin in Frage gekommcneii bau-
lichen Veräiiderimgen der Gemaldc-Galerie. Nebsl einem Plane
in Steinbruck. Berlin 1868. Vcrlag der Königlichcn Gehcimcn
Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Decker).

, unter den Akten ein ans eigenem Antriebe ir eincm
Privatschreiben an den Knltusminister abgegebens Gnt-
achten Schnaase's, das in seinen sachlichen rrörte-
rungcn cbenso wie den verschiedenen Koinmissionn und
Korporationen anch dem Publikum zur gründlichn Jn-
formation hätte vorgelegt werden müssen. Ahesehen
von der Bedentuug eines Mannes wie Schnaase nd dem
Schwergewicht seines Urtheils an und für sich, htte die
Billigkeit schon verlangt, eine so erhebliche Stimme,vie sich
der in der Brochüre den drei Korporationsverdictei isolirt
gcgenüberstehendenMeinungsäußerung Waagen'' andie
Seite stellt, nicht zu nnterdrücken; nm so weniger, c's man
kein Bedenken getragen hat, auf der Gegenseite cincm
Einzelnen zu einer ungeforderten Darlegung da Wort
zu verstatten und ein „Promemoria" des Prfessors
Eduard Magnus mit abzudrncken. Denn vrdient
an sich schon in allgemein künstlerischen Angelgenhei-
ten ein Schnaase mindestens dieselbe BerücksiÄigung
wie Prof. Magnus, so vermögen wir im vorligenden
Falle des Letzteren Entschließung, dcm Gutachtn der
Koimnission, zu deren Mitgliede er bestellt war,ein in
allen Punkten weiter gehendes Sondergutachten nachzu-
schicken, leider nicht innerhalb der Gränzcn hösliyer und
respektvoller Ausdrucksweise zu bezeichnen. —

Doch treten wir dem Dargebotencn nähcr. Nich einer
vollkommcn farblosen Einleitung über die Dwen der
verschiedenen Ministerialanträge, Allerhochsten Erlasse,
Briefe «nd Gutachten eröffnet die letzte Darlegrng des
verstorbenen Waagen als des Galeriedirektors (zwci
frühere Ausführungen desselben, die zwei Entgegmmgen
des Arckitekten Tiede hervorgerufen, werden nebst lktzteren
nicht mitgetheilt) die Neihe der officiellen Gutachtm.

Waagen resümirt deu Umbanplan Eingangs solgen-
dermaßen:

„Bei dem bevorsteheiiden Umbau wird beabsichtigt, -- in
 
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