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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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199

den befferm gehört Robert's Portrait des Herrn Dolez, Prä-
sidenten der zweiten Kammer, Mazzini's und Garibatdi's
Portraitsvon deBlock, van Lerius' „weiblichesPortrait", ein
Portrait vonHermans, JuliaBehr'S Portrait der Frau des
GeneralsKlapka, JmGenre, derreich- undbestvertretenstenRich-
tung, ist außer jenem obengenannten Bilde von Becker in erster
Reihe der „beschwichngteStreit" vonB. Vautier inDüsseldorf
zu nennen; dann de Block's „Lsoture <lo lu dible äaus uue eu-
daueäexsebeurs", Paul Meyerheim's „Kunstreiterparadevor
dem Circus", Madou's „lds kessimiste", „Hue uruuvuiss I-ru-
gus" und „(jui eusse xuie", Znlia Behr's „Margareiha am
Spinnrade", Berlar's „Schafe", mit jener dem Künstler so
eigenen kräftig plastischen Naturwahrheit. Jn den Landschaften
und Seestücken begegnen wir Kindermann's reizend poetischen
Landschaften aus den Ardennen, Lamorinieres „Herbst", eine
Perle der Ausstellung, Daubigny's „Fischerei am Ufer der
Seine", Clay s' „Marine" u. s. w. Die historische Kiinst und
ihre Vertreter snchen wir vergebens in diesen Räumen, doch
hat sie deshalb nicht dem Vaterlande eines Rubens und van
Dyck den Rücken zugekehrt. D e Keyser's „Geschichte der Ant-
werpener Malerschule", für die große Treppenhalle des Ant-
werpener Museums bestimmt, naht raschen Schrittes ihrer
Vollendung, eben so Leys' Saaldes Aniwerpener Rathhauses.
Einen Augenblick selbst durfle man- hoffen, daß den Besuchern
der Ausstellung das Palais Ducal geöffnet sein würde, um
E. Slingeneycr's zwölf kolossale Bilder, die Entwicklung Bel-
giens in künstlerischer wie in historischer Beziehung darstellend,
in Augenschein nehmen zu können. Doch diese Hoffnung ist
leider uicht in Erfüllung gegangen, und erst im October wer-
den diese großartigen Bilder ihren Bestimmungsort einnehmen.

* Jm Wiener Künstlerhause kam in den letzlen Wochen
der künstlerische Nachlaß des Malcrs Ranftl zur Ausstellung,
darunter eine Anzahl geistreicher Skizzen nnd Naturstudien,
sowie das Atelier des Künstlers in dem Zustande, wie derselbe
es eingerichtet hatte, Alles dies Eigenthum der Künstlerge-
nossenschaft. Jn einem anstoßenden Saal veranstalteie der
Kunsthändler Käser eine kleine, gewählte Ansstellung seiner
jüngsten Erwerbungen. Wir nennen davon die prächtige Land-
schaft: „Aus der Umgegend von Neapel" von Oswald Ach en-
bach, das „Dorf in der Norrnandie" von Theodor Weber,
den „Raucher" von Fichel, das „Geflügel" von Karl Jutz,
und das „Zigeunerlager" v. O. v. Thoren. Die von feinem
Geschmack zeugende kleine Ausstellung hätte ihrem Werthe nach
weit mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihr in dev Hundstagen
zu Theil werden konnte.

Vermischte Lunstnachrichten.

L. Der Gemcinderath der Stadt Düsseldorf hat fiir
das Cornelius-Denkmal die Summe von fünfhundert Thalern
bewilligt.

Die akademischen Schüler zu Düsseldorf, welche sich der
von dem Curatorium aiigeordneien Vernehmung über die von
ihnen gegen das Direciorium erhobene Anklage geweigert
haben, sind von Neuem zu ihrer Vernehmung förmlich voi'ge-
laden worden bei Vermeidung der svfortigen Entlassung aus
ver Anstalt. Gegen diese Vorladung haben die Betheiligten
abermals Protest erhoben, indem sie die Kompetenz des Lu-
ratoriums zu derartigen Maßregeln beftreiten.

LZ. Nürnberger Hüuser. Viele der älteren Privathäuscr
Nürnbergs haben in ihrem Jnnern uoch Ntancherlei aus den
Tagen der „guteu, alten Zeii", da man dieselben mit solidem
und wahrhast küiistlerischemLuxus ausgestattet, erhalten. Schöne
Wandvertäfelungen mit Schnitzerei (am schönsten im Peller'-
schen Hause), Zimmerdecken mit Balkenwerk und Gemälden,
schöne, reich geschniückle Oefen, Alles das ist aus den Zeiten
des l6. und 17. Jahrhunderts in Nürnberg glücklicher Weise
nicht gerade selten. Ja einzelne Kunstfreunde, wie z. B. der
als Chemiker bekannte Freiherr v. Bibra, haben ihre Häu-
ser ganz mit Möbeln und Geräth aus der angegebenen Zeit
ausgestattel. Doch ist davon im Verhältniß zu dem, was einst
w ar, noch sehr wenig vorhanden, und es vermindert sich mit
jedem Tage. Der Geschäftsmann will die Räume seines
Hausesthunlichst vcrwerthenund dabeisind ihm„die Alterthllmer"
hinderlich. Der Halbgebildete wünscht sich „modern" einzu-
richten. Und solchem Fortschritt muß das gute Alte weichen,
gelangt in die Hände der Antiquitätenhändler und wird dann
zu hohen Preiscn an auswärtige Kunstfreunde verkauft. Beim

Heruuterreißen, Transportiren und Wiederaufstellen am
fremden Orl wird dann natürlich Vieles verdorben, Anderes
„verbesserl" und auf diese Weise geht der Charakier des Ur-
sprünglichen meist verloren. Jetzt kürzlich ist wieder einer
der schönsten und größten Säle Nürnbergs, welcher auf drei
Seiten zwölf Fenster hat, in dem Hause Dürer-Platz Nr. 4.
der Spekulaiion zum Opfer gefallen. Die vollständig wohl
erhaltene Bertafelung mitSchnitzerei und vortrefflichenSchlosser-
Arbeiten, mit schönem, großem Ofen und Kamin, ein reich ge-
schnitzier Schrank und manche gute alte Bilder stnd vom Be-
sitzer des Hauses verkauft und werden binnen Kurzem nach aus-
wärts gehen, um in veränderter Form irgend ein fürstliches
Zimmer zu schmücken. — Professor A. Ortwein hat vor
ber Zcrstörung noch vortrefsliche genaue Aufnahmen dcs
ganzen Saales mit allen Details gefertigt und wird diesclben
in autographischen Zeichnungen in einem dcr ersten Hefte seines
demnächst erscheinenden Werkes „Architektnr-Studien aus
Nürnberg" in würdiger Weise publiciren.

tleuigkeiten des KunsttMdels und der Lunstlitcratnr.

H-krilcknnAkll, pllotoArapIiiselie, ru äsn Oenllmaleu
äss Llittelultsis iu zVürttembsrA, von Or. L. Illorent. Ois
8tiktsllirolle ru bIIIvr>nAön. lO Llgtt. ül. gu. 4.
b-lunnlleim, Lensllsimer. Dlllr.

Lrenr. 10 Llutt, 8. n. lll. c>n. 4. löbenäa 2^/4 Nlllr.
Lluubeuren. 14 Lllitt, 8. u. Icl. qu. 4. kbenäa.
3 Nlllr. 3 bkZr.

Lis ckollunnisllirelie unä äie lilireke äes ll.
lllreuLes in 8ekiv. 6munä. 24 Llutt. 8. ll. lll. 4. Lbenüll.
ö'/z Dlllr.

- Oenkeiiäork. 15 Lllltt, 8. u. Irl. 4. Lbenäu. 3hsT'llIr.

Lnoll, N-ix., ^.rcllitelltur-8llirren aus bliirii-
bei-A. LnäiruiiAen. (In 5—6 Lekten ii 5 Llutt). l. lllft.
(Lntll. 5 Llutt: lkeiäsntllurm. LuAinsInnä. Lllem. Zläserner
Limmel. Leim Völlräsr Nllor. LsnllersteA'). 4. u. lll. qu. 4.
l^ürnber^, Xell. 1 Nlllr.

Demmin, August., Die Kriegswaffen in ihrer
historischen Eutwickelung vou der Steinzeit bis zur Erfindung
des Zündnadelgewehres. Ein Handbuch der Waffenkunde.
Mit ca. 2000 Abbildungen. 028 S. kl. 8. Leipzig, Seemann.
3 Thlr. 6 Sgr.

Isörslvr, Lrnst., Lsnllmale ituliöiiissller Llu-
Isrei vom VertuIII äsr ^.ntille bis i:uni 16. ckullrll., I. u. 4.
LieteruiiZ mit je Livei 8tiellsn von L. ülerr unä R. 8ellütr.
tol. Leiprix, N. 0. LVeixel. ü 20 8gr.

hinvlIereL, Nlleoäor., ä.ärian van Ostlläe, sein
Leben unä ssine Ivunst. Vk. u. 207 8. ^r. 8. Lübeel!, v.
Llloäen. 1>/2 Nlllr.

(ÜUKSI, LuAKn., Osssllisäsnis vun äe Louv-
stijlen in äs llootätijäpsrllen äer ^.rekiteetuur. Nit 500
in äen Next geäruekten Lolr.sellnitten. Lrsts xpbtlleilunA,
ersts unä rnveite LiekerunA. itrulisim, liijkotl' L ^oon. Lreis
äes §an2sn LVsrlles 9 Nlllr.

Zeitschriften.

Christliches Kunstblatt. Nr. 8.

Generalversammlung des Vereins snr religivse Kunst. — Nvse und
Granatapfel, ein Beitrag znr Symbolik mittclalterlichkr Teppichwelierei.

Nlioto^rapli. NitllieillliiAeu. lllr. 65.

Linv neus ottemiseye ^Virkun^ ä68 6ioiit68. — ^Vooädur^'s RoIIsf-
elruelr (Mit eiuer Jllnstralivn vvn Goupil).

Caxkttk Ü68 ir«oiux-itit8. ituZust.

Oalamattn, par Z1. Od. Llano. — Ltivnno-Nauriee I'aioonot 6t
Llarie-^ninz 6o11ot, xar N. Od. Oonrnault (Vtit Abd.). — Oeuvre
ä6 L086X, ält 1>iiool6to ä6 Noci6N6, (I. artiole), par N. Lmilo Oa-
liodon (Mil Abb.). — Laion <16 1869: 1a Aiavurs, par Li. I^d.
Lurt^ (Mit Abb.). — 6'aoaäoini6 äs k'ranos L Lonrs (5. artiols),
par L1. 6600^ äe laLLarodo.

FauruLl^Svs^LsL^-arls. Ur. 14.^ .,

vliroiiistu« <Ik8 it.rt8.° lllr..29—31.

l-'ranLo. — I)o 1a 86paratlon tlo« L6aux-art8 ct'avso^lo rnini8t^r6 ci6
1a inai8on cl6 1'6inp6r6ur. ^.0hni8ltioii8 äu nnniLtoro ct68 Ü6aux-
art8 au Salou ä6 1869. — RöoroIoA^, (Ooaniot, N116 Liari6-^.m6Ü6;
6an6k6).
 
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