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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 19.1884

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683

Vom Kunstmarkt. — Neuigkeiten des Buch- und Kunsthandels. — Zeitschriften. — Berichtigung.

684

8. Archiiologische Gesellschast in Berlin. Sitzung vom
1. Juli. Zur Vorlage kamen: Altertümer von Pergamon, her-
ausgsgeben im Auftrage des Preuß. Kultusministeriums
(W. Spemann); Helbig, Das homerische Epos aus den Denk-
mälern erläutert (Leipzig). — Herr Furtwängler legte eine
Serie von 14 Folio-Tafeln vor, die demnächst von einem
Textbande bsgleitet unter dem Titel: „Mykenische Vasen,
vorhellenische Thongefnße aus dem Gebiete des Mittelmseres"
im Auftrage des archäologischen Justituts erscheinen werden,
und schilderte an der Hand der Abbildungen die Haupt-
gruppsn, in welche diese Gattung zerfällt. Die zur Deko-
ration der Gefäße benutzten Elemente sind vorwiegend der
organischen Natur entlehnt, aber in merkwürdiger Weise
umgebildet worden Diese Vasengattung ist Trägerin einer
ganz originalen, überaus reichen vorgriechischen Dekoration,
deren Entwicklung sich fast in allen Stadien genau versolgen
läßt. Für die Fragen nach der Zeit, der Herkunft und den
Trägern der gesamtsn „Mykenischen" Kultur verwies der
Vortragende auf das demnächst erscheinende Werk selbst. —
Herr Trendelenburg sprach zunächst über die Anwendung
von Farben im Gignntenfries des pergamenischen
Altars und erläuterte dis Gründe, welche ihn schon vor
vier Jahren zu der Annahme bestimmten, daß auch das
Hochrelief der Gigantomachie in gewissem Sinne polychrom
gewesen sei. Der Umstand, daß sich an verschisdenen Stellen
dieses Frieses Löcher zum Einsetzen bronzener Ornamente
finden, daß die Augen des Zeusgegners ausgehohlt, also zur
Aufnahme farbiger Steine bestimmt sind, daß bei den andern
unverletztenKöpfen dieAugenflächenverschisdsn starkeKorrosion
zeigen, also ein Teil der Fläche gegen Verwitterung besser
geschützt war, als der andere, alles das berechtigte zu der
Schlußfolgerung, daß Farbenwirkung auch bei diesen Reliefs
nicht ausgeschlossen war. Diese Wahrnehmungen sind uun
durch eins ganz kürzlich erfolgte Entdeckung bestätigt worden,
da sich, wie der Vortragende einer Mitteilung des Herrn
Prof. Conze entnahm, an einem noch in Pergamon befind-
lichen Kopfe deutlich — selbst auf einer hierher gesandten
Photographie sichtbar — die Spur des gemalten Augen-
sternes gezeiget hat. Sodann legte der Vortragende die
sechste Tafel aus dem bei E. Wasmuth demnächst erscheinen-
den Werk über den Gigantenfries vor u»d knüpfte
daran eine Besprechung der beiden hier dargestellten Göttin-
nen, deren Zugehörigkeit zur Hekategruppe er im einzelnen
nachzuweisen suchte. Die eine dcrselben ist als eine unter-
geordnete Gottheit und mehr als Repräsentantin einer ganzen
Klasse subalterner Dämonen, denn als selbständige Persön-
lichkeit charakterisirt, weshalb er sür diese den Namen
Genetyllis vorschlug, einer Gottheit aus dem Gefolge der
Hekate-Artemis, welcher der — im Friese sie begleitende —
Hund heilig war. Die andre ist eine an Hera erinnernde
matronale Erscheinung, dis in auffallender Weife mit dsr
Hekate selbst übereinstimmt und deshalb nach der Meinung
des Vortragenden als Biutter derselben aufgefaßt und mit
dem Namen Asteria belegt werden kann, der unter den
Altarinschriftsn erhalten ist. — Herr Weil machte Mittei-
lungen über die jüngst nach Berlin gelangte Münzsammlung,
welche die Dubletten der bsi den Ausgrabungen in Olympia
gefundenen Münzen bilden.

x. - In Petersburg wird für 1885 eine intsrnationale
Kunstausstellung gsplant.

Vom Aunstmarkt.

Bei der Versteigernng der Leigh Eomt Gallery, dem
Eigsntum des Sir Philipp Miles, welche am 28. Juni in
London stattfand, erzielts ein Claude Lorrain, „Das Apollo-
opfer", den höchsten Preis mit 5800 Pfo. Zwei Gemülde
von Rubens, „Die Ehebrecherin vor Christus" und „Die Be-
kehrung des Paulus", brachten 5500 resp. 3000 Pfd., cine
heilige Familie von Murillo 3800 Pfd. Ein zweiter Claude
Lorrain, „Die Landung des Aeneas in Jtalisn", wurde
mit 3800 Pfd. bezahlt. Der Gssamterlös der Galerie belief
sich auf 44206 Pfd.

Neuigkeiten des Buch- und Aunsthandels.

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Zeitschriften.

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VIIttlivIlnllFtzn ckv8 k. Ic. Ö8tvrrvlvb. Iüll8tzllni8. Vv. 227.

Oas uiÄdrisodo OowordsiuuLoum. — Oio .iadrosausstslluv^ au
äsr ^Visusr /rdaklsruis. Vou L. vou Litoldorssr.

Berichtigung.

Sp. 659 Zeile 13 v. u, lies Wopfner statt Wöpfner.

Isierzu sins Bsilage von L. Schleicher öc Schiill i» Diiren.

Nedigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers <k. 2t. Sekmann. — Druck von August Pries in Leipzig.
 
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