Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler
— 57.1921/1922 (März - September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.39787#0284
DOI Heft:
Nr. 42/43
DOI Artikel:Mackowsky, Hans: Max Liebermann als Graphiker
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Max Liebermann als Graphiker
Vom Zeichnerifchen aus wird die Tradition am deutlichften wahrge-
nommen, die Liebermann, den Berliner, mit der Berliner Kunlt verbindet.
Das Zeidinerifdie ilt da wie dort die Wurzel, das Wefentliche, der Urgrund.
Aber fie drängt fidh nicht felbftherrlich vor, fie verdrängt den Maler nicht. Wie
der Zeichner und Graphiker auf den Maler hinweilt, fo deutet der Maler
immer wieder auf den Schwarzweißkünftler zurück. Und damit fchließt fich
die künftlerifche Perfönlichkeit zu einer Einheit zufammen, deren Anblick, wie
alles harmonifch Bedingte und Gefchloflene, eine tiefe Befriedigung hervorruft.
Die großen Talente erftrahlen in Facetten, je nachdem das Licht fie trifft, aber
das Licht felblt umwandert ftets denfelben, einen und ungebrochenen Kriftall.
Max Liebermann als Graphiker
Vom Zeichnerifchen aus wird die Tradition am deutlichften wahrge-
nommen, die Liebermann, den Berliner, mit der Berliner Kunlt verbindet.
Das Zeidinerifdie ilt da wie dort die Wurzel, das Wefentliche, der Urgrund.
Aber fie drängt fidh nicht felbftherrlich vor, fie verdrängt den Maler nicht. Wie
der Zeichner und Graphiker auf den Maler hinweilt, fo deutet der Maler
immer wieder auf den Schwarzweißkünftler zurück. Und damit fchließt fich
die künftlerifche Perfönlichkeit zu einer Einheit zufammen, deren Anblick, wie
alles harmonifch Bedingte und Gefchloflene, eine tiefe Befriedigung hervorruft.
Die großen Talente erftrahlen in Facetten, je nachdem das Licht fie trifft, aber
das Licht felblt umwandert ftets denfelben, einen und ungebrochenen Kriftall.