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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 57.1921/​1922 (März - September)

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Nr. 49/50
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Waetzoldt, Wilhelm: Franz Kugler über Jakob Burckhardt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39787#0411

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KUNSTCHRONIK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER i
'CUBTGLIASER • GUSTAV KIRSTEIN • HANS TIETZE
VERANTWORTLICHE REDAKTION:
ALFRED KUHN
NR. 49/50 8./15. SEPTEMBER 1922

Ein fendungs (teile für alle Manufkripte, außer Österreich und München: Dr.Alfred Kuhn,
Berlin W 62, Kurfürltenltraße 126 ■ Für Ölt erreich: Wiener Redaktion, Prof. Dr. H. Tietze,
Wien XIX, Armhruitergaffe 20 • Für München: Münchener Redaktion, Dr. Hans Rupe,
München, Widenmaye r Straße 39III * Verlag von E. A. Seemann, Leipzig, Ho fpitaiftraßella

FRANZ KUGLER ÜBER JAKOB BURCKHARDT
MITGETEILT VON WILHELM WAETZOLDT
IN den Perfonalakten Franz Kuglers, die das Geheime Staatsarchiv unter
den reponierten Akten des Kultusminilteriums bewahrt, findet lieh ein aus»
führliches, m. W. bisher unbekannt gebliebenes Urteil über Jakob Burdehardt.
Kugler war im Jahre 1843, als damaliger Profefior an der Akademie
der Künfte und Berliner Privatdozent, zur Befchäftigung mit »Arbeiten, welche
lieh auf Angelegenheiten der Künlte beziehen«, in das Kultusminilterium ein»
berufen worden, an deflen Spitze der zweite preußifche Kultusminilter A. Fr.
Eichhorn fiand. Schon nach einem Jahre minilterieller Tätigkeit fah fich Kugler
gezwungen, feinen Chef zu bitten, ihm einen Ausweg zu erölfnen aus dem
Konflikt amtlicher und literarifcher VerpflichtLingen. Das Zwiefpältige feiner
Stellung: als Gelehrter, der an ältere fchriftltellerilche Abmachungen gebunden
war und als Referent im Minilterium, der mit der Vorbereitung einer Reform
der Kunltverwaltung betraut war, faltete fchwer auf dem überaus gewiflenhaften
und gleichermaßen auf feine wiflenfchaftliche Ehre wie auf fein dienltliches
Anfehen bedachten Kugler. Er wurde von zwei Verlegern dreier Werke
wegen bedrängt: Duncker und Humblot verlangten das Manufkript für die
2. Auflage des 1837 erfchienenen »Handbuchs der Gefchichte der Malerei«
und rechneten feit auf eine Fortfetzung der von E. Heinel gefchriebenen
»Gefchichte des Preußifchen Staates und Volkes«, die Kugler bis zum Tode
Friedrich Wilhelms II. zu führen zugefagt hatte. Der Stuttgarter Verlag
Ebner und Seubert fchließlich wünfehte eine Neubearbeitung des erlt 1842
erfchienenen, aber bereits vergriffenen »Handbuchs der Kunltgefchichte«.
In zwei Eingaben vom 28. September 1844 und vom 30. März 1846
Itellt Kugler in beweglichen Worten dem Minilter feine verzweifelte Lage
zwifchen den dringendlten Anforderungen verfdhiedener Art dar und bittet
um Hilfe. »Auf meinen literarifchen Erfolgen beruhte meine ganze frühere
Exiltenz, in innerer .wie in äußerer Beziehung/ ich befaß in ihnen ein Er»
worbenes, ein Feftes, Sicheres. Das Preisgeben meines Werkes an eine fremde
 
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