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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 57.1921/​1922 (März - September)

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Nr. 51/52
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Bange, Ernst Friedrich: Über zwei Handschriften mit Federzeichnungen des Regensburg-Prüfeninger Kunstkreises: Zur Geschichte der bayrischen Buchmalerei des 12. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.39787#0435

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KUNSTCHRONIK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER:
CURT GLASER ■ GUSTAV KIRSTEIN • HANS TIETZE
VERANTWORTLICHE REDAKTION:
ALFRED KUHN
NR. 51/52 22./Z9. SEPTEMBER 1922

Ein fendungs(teile für alle Manufkripte, außer Österreidt und München: Dr. Alfred Kuhn,
Berlin W62, Kurfürltenltraße 126 • Für Ölterreidt: Wiener Redaktion, Prof. Dr. H. Tietze,
Wien XIX, Armbruliergaffe 20 ■ Für München: Münchener Redaktion, Dr. Hans Rupe,
München, Widenmayerltraße 39III • Verlag von B. A. Seemann, Leipzig, Hofpitalltraße 11a

ÜBER ZWEI HANDSCHRIFTEN MIT FEDERZEICHNUNGEN
DES REGENSBURG=PRÜFENINGER KUNSTKREISES
(ZUR GESCHICHTE DER BAYERISCHEN BUCHMALEREI
DES 12. JAHRHUNDERTS)
VON E. F. BANGE
DIE nachfolgenden Zeilen wollen die Aufmerkfamkeit auf einige bisher
in ihrem kunftgefchichtlichen Zufammenhang nicht erkannten Blätter mit
Federzeichnungen lenken, die einer Handfchrift — Bibi. 59 <B. I. 10> — der
Staatsbibliothek in Bamberg angehören. In der Literatur wird die Handfchrift,
foweit ich fehe, außer bei Leitfdhuh in dem Führer durch die Bibliothek zu Bam-
berg <2. Auflage, S. 80, Bamberg 1889) und dem Katalog der Handfchriften
der Bibliothek (Bamberg 1906), der fie, ohne auf die Frage der kunftgelchicht*
liehen Stellung ihres bildlichen Schmuckes näher einzugehen, für das 13. Jahr-
hundert in Anfpruch nimmt, nur noch beiClemen; Die romanifcheMonumentaL
malerei in den Rheinlanden (Dülfeldorf 1916), S. 165, genannt, wo unter
Hinweis auf Leitfchuh die Blätter ebenfalls dem 13. Jahrhundert zugewiefen
werden. Der Kodex ift einfach gebunden und enthält auf 220 forgfältig
bearbeiteten Pergamentblättern (35X23,5) die Expofitio in Pfalmos des Petrus
Lombardus mit zahlreichen, mehr oder weniger reich ausgeftatteten, im Text
verftreuten Initialen. Der uns befonders interelfierende Teil der Handfchrift
befindet fleh ganz zu Anfang als felbftändige Heftlage von vier Blättern mit
zahlreichen Federzeichnungen, die in 21 Szenen Begebenheiten aus dem Leben
Sauls, Davids und Abfaloms zur Darftellung bringen. (Vgl. Tafel 21>. Da
die genannten Blätter mit ausfchließlich bildlichem Schmuck dem Ganzen vor-
geheftet find und, foweit es fich noch feftftelien läßt, auch als nachträglich ein-
geheftet bezeichnet werden können, diefe außerdem oben und unten befchnitten
find, die Darftellungen felbft in keinem unmittelbaren Zufammenhang mit dem
Inhalt der Handfchrift ftehen und auch die zahlreich im Text verftreuten Ini-
tialen deutlich einem anders gerichteten Künftler angehören, liegt die Ver-

1) Eine genaue Inhaltsangabe im Katalog der Bibliothek.
 
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