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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 57.1921/​1922 (März - September)

DOI Heft:
Nr. 47
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Térey, Gábor: David Teniers und der Samtbrueghel
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https://doi.org/10.11588/diglit.39787#0365

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KUNSTCHRONIK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER:
CURT GLASER ■ G U S T A V K I R S T E I N ■ HANS TIETZE
VERANTWORTLICHE REDAKTION:
ALFRED KUHN
NR. 47 25. AUGUST, 1922

Ein fendungs Itelle für alle Manufkripte, außer Österreich und München: Dr.Alfred Kuhn,
Berlin W62, Kurfürltenltraßel26 ■ Für Ölterreich: Wiener Redaktion, Prof. Dr. H. Tietze,
Wien XIX, Armbrultergaffe 20 * Für München: Münchener Redaktion, Dr. Hans Rupe,
München, Widenmayerstraße39III • Verlag von E.A. Seemann, Leipzig, Hofpitalftraße 11a


DAVID TENIERS UND DER SAMTBRUEGHEL
VON GABRIEL v. TEREY
EINE erfchöpfende Monographie über David
Teniers d. J. fehlt noch immer. Staunenswert
ilt feine Vielfeitigkeit in bezug auf Darltellungsltoffe.
John Smith gibt in feinem Catalogue raisonne <Lon-
don 1833) das Oeuvre des Kiinftlers mit 686 Num*
mern an, welche Zahl fidi jedoch mit Leichtigkeit
vermehren ließe, denn Teniers war bekanntlich einer
der produktivlten Künftler. Ein genaues Verzeichn
nis feiner Werke zufammenzultellen, wäre aller*
dings eine Sifyphusarbeit, um fo mehr als bei diefer
Gelegenheit auch die noch vielfach dem alten Teniers
zugewiefenen Arbeiten von denen feines Sohnes ge*
trennt werden müßten. Daß gerade von einer Reihe
von wichtigen Bildern des Künftlers der gegenwärtige Aufenthaltsort un*
bekannt ift, muß bedauert werden, da fie für die Beurteilung feiner Kunlt
neue Auffchlüfle geben könnten.
Wenn auch im großen und ganzen der künltlerifche Entwicklungsgang
Teniers' fich auf Grund datierter und Itililtifch verwandter Bilder verfolgen
läßt und wir willen, daß er Schüler feines gleichnamigen Vaters war, ferner daß
er fich nachher unter dem Einflüße von Rubens, befonders aber von Brouwer
weiterbildete, fo fcheint mir der Hinweis auf gewifle Werke Jan Brueghels
d. Ä,, die auf ihn von nicht geringer Einwirkung waren, zu fehlen. Als
Jan Brueghel Itarb, war David Teniers d. J. erlt fünfzehn Jahre alt, dennoch
ilt es wahrfcheinlidh, daß die Kategorie von Werken Brueghels mit Spuk*
geftalten auf fein jugendliches Gemüt von nachhaltiger Wirkung waren. Die
Vermutung liegt auch nahe, daß Teniers felblt im Befitze von Bildern des
Samtbrueghel war. Diefe Annahme ilt wohl berechtigt, denn es ilt über*
liefert, daß Teniers Jan Brueghels fiebzehnjährige Tochter Anna am

Juno, Detail aus Jan Brueghels
»Juno in der Unterwelt«
<Dresden, Gemäldegalerie, Nr. 877>
 
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