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Mannheimer Abendzeitung — 1847

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No. 146 - No. 174 (1. Juni - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44009#0598

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. Regimentsſiabe von Mainz nach Luxemburg

_ bezeichneten

burg und Altona.
_ . früher in Lethargie

samnlung zu richtende Pet i tion um
wieder begonnen. Nach längeren Erörierungen über das Thema ward ein
solche Willenserklärung der Bürger und

Comité erwählt für den. Zweck, eine |
Die bedeutendſten Redner des Abends wa- |

. GHGründe sich zu.beſinnen, um

ie indeß nicht mit ihren Gründen zurück, und
des Dr. Magnußon, die mancherlei

f : findet sich vollſtändig abgedruckt im „Juden |
21 und 22.; die früher von demselben ge- | .

_ heraubilden wollenz

186

verſegt, wogegen das 34. Infan-
Aachen und Jülich nach Mainz verlegt wird. Sämmtliche

terieregiment von [aug L rr '
Beendigung der diesjährigen Uebungen

Veränderungen sollen nach
des ?. und 8. Armeecorps ausgeführt werden. l ,
Berlin, 24. Mai. Die Mutterloge Royal-York hat sich jet für die
Zulassung aller Freimaurer ohne Unterschied ves Glaubeus entschieden, wenn
legtere auch nicht von einer inländischen Loge in den Orden aufgenommen wor-
den ſind. Demnach wird fortan ein fremder Maurer, welcher diese Loge be-
sucht, dort nicht mehr nach seiner Religion befragt werden. (B. N. )
Verlin, 26. Mai. (Das griechische Zerwürfniß ) In einem
süddeutschen Blatte ertönt seit einiger Zeit
ſchrei darüber, daß Deutschland nicht wie ein Mann aufsteht, um Kolettis
gegen Sir Edmund Lyons beizuſtehen und um England zu vermögen, von der
Beitreibung seiner unbestreitbaren Geldforderungen an Griechenland abzuſtehen.
Glaubte man den mit Emphase geschriebenen Artikeln jenes Blattes, so hätte
Deutschland kein dringenderes Interesse, als offen in die Schranken für Griechen-

land zu treten, weil dort ein deutscher Königssohn herrscht. Wir gehören,

wir geſtehen es offen, keineswegs zu Denen, welche das Heil und den Ruhm
des deutſchen Vaterlandes vor Allem darin erblicken, daß recht viele deutsche
Prinzen und Prinzeſ'innen Etabliſſements im Auslande finden. ((Weſ.-Ztg.)
“ Königsberg, 25. Mai. (K. 3.) Die hieſige freie evangelische Gemeinde
hat den Prediger Herrendorfer zu dem Concil der Deutsſchkatholiken nach Ber-
lin abgesendet, beabsichtigt und wünscht aber keine Verschmelzung beider Ge-
meinden. Der Doctor Rupp ſtellte am ersten
als Mitglieder der Gemeinde vor. Es waren Knaben und Mädchen in dem
Alter von 14 Jahren. ' ;
GMoſen, 27. Mai.

zusammengetreten und hat bis jegt gegen etwa 100 Angeklagte erkannt. Seit
dem 20. werden bereits die feſigejeßten Strafen vollstreckt. Hauptsächlich wird
auf kurze Freiheitsſtrafe und strenge körperliche Züchtigung erkannt , um dn
in der Noth zu eniziehen.

ſich befindenden Familien ihre Ernährer nicht lange
. «@. Hamburg, u0

(Poſ. 3tg.)

- Ed. Michaelis +.) Im Altonaer Bürgerverein, ei-
seit länger als einem Jahre zum großen Segen für die
versunkene Stadt beſteht, wurde am 12. Mai, wie ſchon
holſteiniſche Ständever-

nem Institute, das.

erwähnt, die Discussion über eine demnächſt an die
völlige Gleichſtellung der Juden

Einwohner Altona’s anzubahnen. :
ren zwei Aerzte, ein Nicht- Jude Dr. Schubart und ein Jude Dr. Magnuſ-

son. Der legtere namentlich hat durch die Energie seiner Sprache und durch
die allseitige Beleuchtung des Gegenstandes großes Verdienst um jene aus-
drückliche Kundgebung der Ueberzeugung der Anwesenden. Seit der letzten,
vor mehreren Monaten geſchehenen Besprechung der Sache bis auf dieſen
Abend war ven Gegnern der Judenbefreiung Zeit gelaſſen worden, auf ihre

derſelben hat ſich. hören lassen. Denn es iſt nachgerade eine Schande gewor-
den, gegen Religionsfreiheit sich öffentlich auszusprechen;
ner der Judenbefreiung meiſtens ungebilpete Leute, die in einer
Versammlung \als Redner aufzutreten nicht wagen. In Privatgesprächen halten
es war das Thema der Rede
i NE Gegen-
gründe zu widerlegen. Die Rede
in Deutschlands Gegenwart“’ No.
_ haltene ſteht in No. 51 und. 52 des vorigen Jahrgangs. '
" Die Jubeu ſind in Altona wie in Hamburg das Thema des Tags ge-
worden,
Das kommt daher,
ligiöses, Nationales , Politiſches und Sociales in einander verschlungen ſind,
und die Besprechung derselben eine Perspektive eröffnet in alle wichtige Fragen
der Humanität. Hr. Semmi Israel ermahnte vor einiger Zeit zur Nachah-
mung des Beispiels der engliſchen Bekehrer, welche durch eine Maſſe umſonſt
vertheilter Tractätchen die öffentliche Meinung zu bearbeiten suchen. Er for-
derte dringend zu Ausarbeitung und |

sellſchaft für sociale und politische Intereſſen der Juden“’ iſt dem jegt nachge-

fommen, indem. ſie die neulich von mir erwähnte vortreffliche Rede des Dr.
Baumeister in 2500 Exemplaren hat drucken laſsen und umſonſt vertheilt. Dieſen

. so unumwunden, so kräftig und klar sprechende Rede des in der Stadt wie
wenige hochangesehenen Mannes wird nicht verfehlen, eine nachhaltige Wirkung
hat als eine neue Section der Gesellſchaft eine „ Ju-
gendschaar“ gebildet, einen Kreis jüdischer Jünglinge, die sich unter seiner
Leitung geistig und körperlich zu Beförderern namentlich des sociale u Zwecks
der Geſsellſchaft, der innigeren Vereinigung der Juden mit den Nicht- Juden,
dieselben sind vor der Hand mit Redeübungen beſchäftigt,
werden später auch turnen und andere körperliche Uebung betreiben, um in
den jegt nur aus Nicht-Juden beſtehenden Turnverein eintreten zu können. Der
„Jude in Deutschlands Gegenwart“ wird vom Juli an directes Organ der

hervorzurufen. Dr. Rèe

/ Gesellſchaft werden und ein größeres Format annehmen; ein Redaktionscomité |
wird ihn mit leitenden j it
der einzelnen Sectionen der Gesellschaft verſehen und für Unterhaltung einer"

Artikeln und genauen Berichten über die Wirksamkeit.

möglichſt lebhaften Correſpondenz von außen sorgen. Auch der Titel des Blat-
tes wird ein anderer wrden. . i 1; 3 Ö '
; Am 19. d. starb in Ottensen Hr. Eduard Michaelis, ein 76 jähriger
Greis jüdischer Abkunft, deſſen Tod hier wie in Altona tief bedauert wird, Er
gehörte, wie der Nekrolog des „Hamburger Correſpondenten“ sagt, zu den
pub'ie characters Hamburgs im beſten Sinne des Worts. Wenig Menschen
haben mit so anhaltender Anstrengung und Aufopferung Gutes gethan wie er,

wenige als so reine Charaktere wie er sich bewährt. Von faſt allen wohlthä- |

tigen Anstalten der Hamburger Juden - und es ſind der mildthätigen Vereine
; yu er itner eine sehr große, nur zu sehr zersplitterte Menge iſt er entwe-
der Stifter oder Vorfiandsmitglied geweſen, und namentlich iſt es die jüdiſche
Freiſchule, die ihm außerordentlich viel zu verdanken hat; faſt während ihres

ganzen, nun 30 jährigen Bestehens (sie wirkt im Sinne der religiöſen Reform- |

yartei, iſt auch ungefähr zu gleicher Zeit mit dem hiesigen „Tempel“, dem
Gotteshaus dieser Partei, gegründet worden) iſt er ihr Mitdirektor gewesen;

ihr hat er auch seine ſchägbare Büchersammlung vermacht. Seine Hauptthä- {

burger grauſam

ein wahres Weh - und Zeter-Ge- |
worin die Sache des

scheint das Blatt unter anderm Titel

Pfingſtfeiertage 14 Religions-
schüler der freien evangelischen Gemeinde. im Saale der deutschen Ressource

§ In Trzemeszno ist die, von dem Oberlandes-Gericht |)
in Vromberg angeordvete Unterſuchungs-Commisſion wegen der Tumultuanten

. des §. 50 des

28. Mai. (Die Judenangelegenh eit in Ham- |
| weiſe wird der
herr Baron
+ versammlung,

ſie bei der zweiten Dicuſsion vorzutragen ; keiner

auch ſind die Gege
größeren

wärtig
binden Se.

ünmer. von Neuem aufgenommen, wird daſselbe doch nie erſchöpft.
weil in der Judenangelegenheit wie in keiner anderen Re-

Verbreitung populär gehaltener S
ten auf, welche die Befreiung der Juden zum Gegenſtand haben. Die „Ge- |









tigkeit hat er unter fortwährenden Lebensgefahren zur Zeit der Velagerung
Hamburgs durch Davouſt im J. 1813 entfaltet ; da, als eine Menge Ham-
vertrieben wurden und in Altona Aufnahme fanden, hat er
eine große Anzahl Hamburger Kinder in Altonaer Hoſpitälern, ohne die An-
ſtecung zu fürchten, mit ſeltener Aufopferung verpflegt. Einzelne Auftritte

des Mannes, die aus dieser Zeit ſeiner Th ätigkeit erzählt werden, ſind tief |

ttf. Euttttr tkhh tts Ürmttckt. Vote keks
Partei hielt er sich fern; die Ft; hre Wie tu zi ert
ſein langjähriges Wirken.
Hamburg, 29. Mai.
„Mephiſtopheles“/, nach eingelaufener Appellation der Re-
dacteuxe dieses so plöylich verbotenen Blattes, zur definitiven Entschei-
Leider iſt dieselbe keine günstige für die Supplikanten. ~ Den
heute noch nicht publicirt.
fort. . (Wes.-Z.)

dung kam.
Betreffenden war diese Entscheidung

Schleswig, 28. Mai. (Der

und Landgerichts-Advokaten Beseler zu Schleswig und den Doctor C. Loren-
zen zu Kiel wegen der Neumünſterſchen Volksversammlung in welcher die Adreſſe
an die holſteiniſche Ständeverſammlung zu Stande gebracht ward, iſt jetzt bei dem
Ftcwikeuttie mu o gegen Beſeler insonderheit als Bruch des geleiſteten Ho-
magialeides darzuſtellen gesucht. Es verſteht sich, daß der Antrag auf mehr-

jährige Feſtungsſtrafe, Verluſt der Advokaturbeſtallung rc. gerichtet wird. Die

Verhandlung der Sache iſt nach eingelegten schriftlichen Receſsen öffentlich und

mündlich, und der Termin dafür wird noch im Laufe des Sommers ſein.
die q 1469): Ständeverſammlung.) Es leidet keinen Zweifel, daß

lungen abzuſtehen, auch die zu erwartende Adreſſe, deren Inhalt ja freilich nicht

anders als mißliebig sein kann,

Gestern hat eine Senatssſigung stattgefundene.

Vielleicht ene

Prozeß gegen Beſeler.) Die An- .
klage des holsteinischen Obersachwalters Juſtizraths Raben gegen den Obere.

Glückſtadt eingereicht. Das angebliche Vergehen wird als Majen.

entſchloſſen iſt, die Zuſammenberufung der Stände der Herzen
thümer nicht sehr lange mehr auszuseßen, von ihrer willkürlichen Interpretation
Gesetzes von 1834 sogleich in der Eröffnung an die Verſamm.

anzunehrâen. Auf die Einsegung eines anderen

Kommiſsärs anstatt des Kammerherrn v. Scheel, welchen man doch dem Lande

nicht wieder iu
v. Heinge genannt, derselbe,

ft: Redegabe so sehr bewährte, und dafür durch eine neue
elohnt ward. :
Prag, 25. Mai. Es ſind nun bald vier Wochen daß
hier versammelt sind, und allem Anschein nach dürfte die gegenwärtige Sitzung
eine der lebhafteſten und intereſsanteſten werden, q
halten worden. Am 3. d. begann die
— mit. einer zweitägigen Unterbrechung,

digung ~ bis zum 16. d. Ueber den Zuſtand unserer

solcher Qualität vorſtellen kann, nimmt man Bedacht. Vorzugse
Amtmann der Aemter Bordesholm und Neumünster, Kammere.
welcher gegen die Nortorfer Vollss.
ſo weit davon ein Theil sich nach Neumünster gewandt hatee,.
Ordensdekoratiean.
(Weſ-3).
unsere Stänne

' welche ſeit vielen Jahren gen
ſtändiſche Verſammlung und dauerte
veranlaßt durch den Tod des Erz-
herzogs Karl und die Absendung einer zahlreichen Deputation zu seiner Beere
Preßgeſeygebung unn

die Cenſurverhältniſsse entspann sich eine lebhafte Debatte, welche die Sigungen .

Maj. möchten eine freimüthige 'hescheidene Besprechung der inne

Landesangelegenheiten sowohl als eine freiere Bewegung in der Wissenſchaft al-
lergnädigſt gestatten. Es iſt zu wünschen und zu hoffen daß dieſer Schritt,
welcher einem allgemein gefühlten Bedürfniß entspricht, von

Schweize. (uz I6.

" Bern, W. Mai. In der

vom 11. und 12. d. M. ausfüllte. Mit eminenter Majorität (80 Stimmen .
ſtetr t) true beiqlofey. ci Verheturß ax §:. Utt\cesle vce q
' beſtehenden Censurvorſchriften darzuſtellen, uud damit die Bitte . ‘:: /

Has

Erfolg sein werde.

, 28. J . geſtrigen Sitzung wurde die Sonderbundss
frage faſt einſtimmig dahin entschieden, es sei der Sonderbund aufzulösen und 1
hiezu soll die Tagsayung sofort alle ihr zu Gebote stehenden Mittel anwenden.
Zu Anfang der heutigen Sigung war noch der Reſt der Tagſatzungstraktanden
verhandelt worden. Betreffend die Aargauiſche Kloſterangelegenheit und die.
Expulſion der Jesuiten stimmte der Gr. Rath für Entfernung der erſteren aus Ab~+
schied und Traktanden, und der legteren aus der Schweiz und zwar mit 133
gegen 3 Stimmen. Hr. Regierungspräsſident Funk, als Berichterſtatter, hatte.

in glänzender Rede die Meinung der Opposition (Garnier aus dem kath. Jura

und v. Tavel von Bern) als unstatthaft refütirt. Solche Majorität iſt einn
ſeltenes Ereigniß und beweist die Stimmung des Gr. Raths und sein Verhälte.

niß zu eidgenöſſiſchen Fragen besser als alle Darſtellung. .

Atalien.
Neapel, 20. Mai. Der am- 27. Jan. d. J.

ducte und Manufacturen einen minderen Zoll von 10 Proe. als der für derlei
Artikel aus anderen Staaten iu den k. neapolitanischen Zolltarifen angesegt
iſt. 2) verbindet sich Preußen Namens des Zollvereins den aus dem Königs-
t §yéevtt, Sicilcn kaſin sutuſahrenden Orlen V hſru u Glt

. Rom, 15. Mai. Durch ein Rundſchreiben her Kardinal-Staatssekretärs
Gizzi vom 12. d., welches geſtern bekannt wurde, iſt dem grenzenloſen Wucher

ein Ziel gesegt. Dieses schändliche Getriebe hatte schon lange hier den Unwillen
[; ſc!szreatenten erregt, und so ward dieſe Vererdnung als eine wesent-
g mit Freuden begrüßt. Wechſel, worin angeblich empfangené

Waaren angegeben sind, fallen von nun an den Civilgerichten anheim, ſtatt wie

pe : S mit Preußen im Namen

der Zollvereinsſtaaten auf die Dauer von zehn Jahren abgeſchloſſene Schiffe
fahris - und Handelsvertrag hat zufolge des geſtrigen Giornale delle due Si-
cilie die beiden königl. Ratificationen erhalten. Er beruht auf der vollklommen-
ſten Gegenseitigkeit und enthält für beide die nachſtéhenden Vortheile: 1) zah-
len alle aus Preußen und den gedachten Staaten einzuführenden Landespro._

tc

.

bisher dem Handelsgericht. Persönliche Haft kann für solche Wechsel nicht mehr

Fiskal ohne Säumniß Anzeige zu machen. ;

. ; Niederland. ; . M
_ Amsterdam , 29. Mai. Man lieſt im „Allg. Handelsblad-/: Die gün-
ſtigſten Berichte laufen fortwährend über den Stand der Felder und Obſtbäume
ein. Weizen, Roggen, Gerſte, Rübſamen, Kartoffeln piello
und Alles deutet auf die allervortheilhafteſte Ernte.

RMußfzland und Polen.

eintreten, und die Richter ſind angewiesen, bei dem geringsten Verdacht dem

ſtehen beispiellos schön,

St. Petersburg, 18. Mai. Der Miviſter des Innern hat an diet

| Gouvernementschefs folgendes Umlaufschreiben gerichtet : „Nach einer mir vom

Staatssecretär Tänejew zugegangenen Anzeige hat der Kaiſer, um zu verhüten,
daß bei dem bedeutenden Umſatz im Getreidehandel während des bevorſtehenden
 
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