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Mannheimer Abendzeitung — 1847

DOI Kapitel:
No. 146 - No. 174 (1. Juni - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44009#0599

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_ Verlangen der Tiſch gegeben werden.

f J ;
Sommers durch die Aussichten auf den zu machenden Gewinn alle Getréidevor-
ê räthe erſchöpft werden, befoglen, sämmtlichen Gouvernementschefs und Adelsmar-
ſchällen auf das strengste einzuſchärfen, wie sie unmittelbar dafür verantwortlich sind,
daß in allen Reservemagazinen die geseglich bestimmte Quantität Getreide
wirklich vorräthig liege. In Folge dessen hat der Kaiser eine alsbaldige Re-
viſjion der Magazine durch besonders dazu beorderte Personen angeorduet, und
falls irgendwo Unregelmäßigkeiten bemerkt werden, soll über die Kreisadels-
i hy:fhzue und die Curatoren der Magazine eine gerichtliche Untersuchung ver-

ängt werden.“ : | . .

§ . Großbritannien.
London, 27. Mai. Intervention in Portugal. Die Bevoll-
maärchtigten Spaniens, Frankreichs, Großbritanniens und Portugals waren am
21. Mai im Foreign-Office zu einer Conferenz versammelt. Das Protocoll
dieser Conferenz lautet wie folgt: Nachdem die Bevollmächtigten Spaniens,

Frankreichs, Großbritanniens und Portugals ſich, auf die Einladung des Be-

vollmächtigten Portugals, zu einer Conferenz verſammelt, erklärte der por-

| tugieſiſche Bevollmächtigte: daß er durch Depeschen, welche er an diesem Tage
von seiner Regierung erhalten, die Erfolglosigkeit der Bemühungen vernommen,
die in Oporto von dem Obriſten Wylde und dem Marquis Eſpana gemacht

wurden, dem Bürgerkriege in Portugal auf die Bedingungen hin ein Ziel- zu
ſetzen, welche der Junta vorzulegen die Königin von Portugal dieſelbea er-
mächtigt hatte. Er fügte hinzu: daß, da die Königin von Portugal diese
Bedingungen in Gemäßheit der Rathschläge ihrer Alliirten angeboten, er nun-
mehr von Ihrer getreueſten Maj. beauftragt sei, den Schritt, welcher von ihr

bei ihren Alliirten, die an dem Vertrage vom 22. April 1834 Theil genom-

men haben, bereits gethan worden, zu wiederholen, um von ihnen tie

nothwendige Beihülfe zur Bewerkſtelligung der Pacification |

der Staaten Ihrer getreueſten Majeſtät zu erhalten. Der Baron
von Moncorvo erklärte sodann: die Bedingungen, welche der Junta von
Oporto im Namen Jhrer getreueſten Majeſtät angeboten aber von ihr nicht
angenommen wurden, was eben so wie die Anſicht der. Bevollmächtigten in
dem „Protokoll“ näher angegeben wird; dann heißt es darin: überzeugt von

der Dringlichkeit der Lage beſschloſſen die Bevollmächtigten der drei Mächte

übereinstimmend, dem Anſuchen des portugiesiſchen Bevollmächtigten zu ent-
ſprechen, und es wurde demzufolge von den Bevollmächtigten der vier Mächte
die Entſcheidung gefaßt, daß die der Königin von Portugal verheißene Bei-
hülfe sofort geleiſtet werden solle, und dieſem Beſchluſſe gemäß machen ſich
die Bevollmächtigten Spaniens, Frankreichs und Großbritanniens verbindlich,

: daß die an der Küſte Portugals gegenwärtig ſtationirten Seeſtreitkräfte ihrer

reſpectiven Regierungen gemeinschaftlich und sofort mit den Seeſtreitkräften
Ihrer getreueſten Maj. an allen Operationen Theil nehmen sollen, die von

den Befehlshabern dieser combinirten Streitkräfte für nothwendig oder dienlich
erachtet werden würden, um den Zweck dieses gemeinſchaftlichen Beſchluſſes
zu erfüllen. Der Bevollmächtigte Spaniens macht ſich ferner verbindlich, daß
ein Truppencorps, über deſſen Stärke die Regierungen Spaniens und Portu- |

gals sich vereinbaren werden, in Portugal eiurücken soll, um mit den Trup-
pen Ihrer getreueſten Majeſtät zu cooperiren, und daß diese Truppen sich
binnen zwei Monaten nach ihrem Einrücken oder früher, wenn der Zweck
der Expedition erfüllt sein wird, aus Portugal wieder zurückziehen ſollen.

î Die Bevollmächtigten der vier Mächte versprechen, daß den in diesem Proto-

fkolle übernommenen Verpflichtungen gemäße Befehle ſofort den See-Ofſizieren

der reſpectiven Regierungen und den die spanischen Truppen an der Gränze _
Spaniens. befehligenden Generalen zugeſchi>kt werden sollen. Gezeichnet : Xa- q

vier de Iſturiß – Jarnae + Palmerſton –~ Moncorvo. ‘'

~ Der dubliner Repealverein hielt vorgeſtern eine Verſammlung, in wel- |
cer folgende Adreſſe des Vereins an das iriſche Volk vorgeſchlagen und ge-

nehmigt wurde:
; Landsleute! Ö

iſt hinweggegangen, das Licht der Nation iſt ausgelöscht. Weinet und weh-
klaget, und laßt euren Kummer ohne Gränzen sein, o Kinder Irlands; denn

der Becher eures Kummers iſt voll und der Umfang eures Leidens ohne Maß.
Der Stolz eurer Herzen iſt darnieder geworfen, der Glanz von Erin it da- | ~—
hingeſchwunden, der Befreier unseres Landes iſt geschieden. Es hat dem All-

mächtigen gefallen, uns durch ein Jahr der Betrübniß auf's äußerſte zu be-
trüben; Peſtilenz und Hungersnoth vernichtet unser Volk. In einem fremden

Lande, weit entfernt von ſeinem eigenen geliebten Geburtslande, liegt er jegtY

da, der Verfechter von Irlands Freiheiten. Oh, wohl mögen wir ihn be-
trauern; denn das ganze Menſchengeſchlecht beklagt seinen Verluſt und den
Jammer über das, was uns geraubt ward, theilt die Welt. Landsleute!

Wie ſollen wir am besten beweiſen, daß wir ihn liebten, ſo lange er lebte, |

und daß wir ihn betrauern, nun da er todt iſt? Durch Verehrung seiner
Grundsätze, durch Gehorsam gegen seine Vorschriften, durch Erſtrebung der



. nämlichen edlen Zwecke auf den friedlichen Pfaden, die er einschlug. Ju ei-

nem Sinne, in dem wahren Sinne iſt O'Connell nicht tout! Männer, wie
er, können nicht ſterben; alles, was ſterblich war, iſt dahingeschicden, aber der
unsterbliche Theil bleibt. Sein Geiſt, Landsleute, bleibt bei euch ; seine ſittli-

chen Lehren ſind für immer unter euch und in der ganzen Welt verbreitet. |

Keine Zeit kann die Belehrungen seiner Weisheit verwiſchen. Wir, die hier

durch ihn zu einem Vereine versammelt wurden, haben den entschiedenen Be-

ſchluß gefaßt, an seinen Grundsätzen feſtzuhalten, so wie seine Lehren, und
nur dieſe allein, zu befolgen. Dies iſt unser feſter und unabänderlicher Ent-

Versteigerung.

[19821]3 Die erſte Schur des Grases von nachbenannten
ſtädtiſchen Wiesen, als: Ha ;
vom Altneckar bei dem Rosengarten,

von den Concaven am Stadt - Canal,.
s der .: ! rem weißen Sand und

| lp ü f
' U;4 zz. s ist:
loosweise auf vem RE ? Uhr hreiſtbietenden öffent- |
lich verſteigert. : : |

Mannheim, am ?8. Mai 1847. L
; Grofh. bt1z;;yreiteraimt.

wird

Chuno. ..,) .



[2003]1 In Lit. P 2 No. 13, der Poſt gegenüber ißt ein | Montag und

Zimmer in den Hof gehend, zu vermiethenz auch kann auf

E n a ._.



benen, nicht benütßten Billets im künftigen Jahre wieder als vollgültig an, was

O'Connell iſt nicht mehr. Der belebende Geiſt von Jrlaud | |



Dawvysr Zl.
filr den Mleder- und Mittel-Rhein.

s e 1 d

Adhtahrten von Mannheim vom 1. Juni an.

; „ Nachmittags »

r mR pu §t RE "t

Von Mainz nach Mannheim G Uhr Morgens 1.0
Wraunheini, von 1. Juni 1847. u

887

ſchluß. Jn der ganzen weiten Welt wird eine weite Lücke gefühlt wer ſoll

sie ausfüllen? Welche Nation, welches Volk hat in ihm nicht einen Wollen.

thäter verloren? Unser Land hat seinen Wegweiser und Führer eingebüßt.
O, möge dies Land noch durch seine Weisheit geleitet werden und ſich unter
ſeine Fahne ſchaaren! Seine Pfade waren die Pfade des Friedens. Er ging
auf dem Wege des Gesetzes und der Ordnung. Erinnert euch, gedenket ſtets
des Wahljpruches seines Vereins, der Moral ſeiner Weisheit und Erfah-
rung: „Der Mann, welcher ein Verbrechen begeht, gibt dem Feinde Kraft."

| Bei seinen langen und treuen Diensten, bei dem edlen Beiſpiele seines Lebens,

bei dem Ruhme ſeines unſterblichen Namens ersuchen, beschwören wir euch,

Landsleute: weicht nicht ab von den Grundsägen, laſſet nicht ab von den Zwele..

ken und werdet nicht untreu den Lehren O'Connell's." ;

Man beschäftigt sich jest in ganz England mit den allgemeinen Wahlen,
die nahe bevorſtehen. Schon hat sich eine große Anzahl zu ihrem Wahltournée
in Bewegung gesetzt. Bis jetzt iſt es schwer zu sagen, welchen Charakter dieser
Kampf annehmen wird. Gewiſſe Journale, wie der „Morning Herald“', die
„Morning-Poſt‘’ und der „Standard“ möchten demſelben einen religiöſen Cha-
rakter geben und die anglikanischen Intereſſen mit Uusſchluß aller anderen bei

der Wahl der Kandidaten zum Grunde legen.

Mehrere Journale zeigten 2v0 ntiu.. die Königin befohlen habe, den
verhafteten Liebhaber einer der Töchter des Infanten Francisco, Herrn Guell
y Renti sogleich in Freiheit zu segen und ihm einen Paß, wohin er wolle, zu

geben. – Das Dekret, wodurch Eſpartero in alle ſeine Würden wieder einge.

ſetzt wird, soll gestern unterzeichnet worden ſein.



* Freiburg, 30. Mai. Wegen nicht vollendeter Baueinrichtung in der

Station Schl ieng en kann der Transportdienſt auf der Bahnſtrecke von Frein

b u rg bis Schliengen „mit den durch den Fahrtenplan bekannt gemachten Personen-
P dcs "13."Junt zwichen Freitr rs ut Muth sh" Ciuttprten
kz? § Herxheim a. B. koſtete der Laib Brod von 8 Pfund vor 14 Tagen .

noch 54 kr. - Der Handelsmann Jakob Weiler in Herxheim läßt nun vm

seinen Mehlvorräthen täglich Brod backen und verkauft ſolches in der ganzen
Umgegend zu 36 kr. für 8 Pfund. ~ Der Konkurrenz wegen ſind viele Bäker
dem Beiſpiele gefolgt und verkaufen, wenn auch nicht eben ſo billig, aber doch

zu herabgesegten Preiſen. i ; . . t

_ Unter dieſer Auſſchrift kündigt Ryeialnu |. hieſigen Blättern seinen Bad-Gä-
fen q9; gjvaß bie Abonnements-Billets 1c. als vollgültig angenommen ' würden , md
,jßbringt zugleich in Erinnerung : vaß es denselben 1c. augenommen werden.“
?! >- "igt t .U< "! por ie! geſchloſſener Badſaiſon ütrig geblie-
Bade-Anftalt auswärts ver Fall iſt; und können die Bllleis für kalte Bäder, je r
ein warmes Bad geltend gemacht werden, und so umgekehrt; dadurch wird v e m Ubon-
nenten, der eiwa die kalten Bäder bei längerer Kur nicht zu vertragen vermag, und dem,
welcher einmal lang genug w ar m gebadet hat und Abwechſelung sucht, der Nuhen ge-
schaffen, ihr Geld doch nicht zu einem verfehlten Zwecke ausgegeben zu haben.



Diese von Herrn R. ausge'prochene Loyalität veryſlichtet zur Erkenntlichkeit, uu mm

kann nicht umhin, laut zu bekennen: vaß er vas Publikum zu sähen weiß, wofür ihm
eit tren tu ts zit wn YVayréetter von prrjen G.. ü

. [2003]1 Nächſten Samstag den 5. Juni wird die Mannheimer
Liedertafel eine Abendunterhaltung zum Beſten
auf dem Mühlauſchlößchen geben.



Billete à 24 kr. ſind zu haben bei den Herren: Muſtkalienhänd.
ler Heckel, Guido Zeiler, Kaufmann Quilling, Kaufmann Geber,
Kaufmann Odenwald, Kraus am Neckarthor und Kaufmann Gſchwindt.

.... Badner Ho. ..
[1993]1 Um dem Wunſche meiner verehrten Bade-Ubonnenten zu ente
sprechen, werden die Abonnements-Billets vom vorigen Jahre auß
diesen Sommer für gültig angenommen, welches ' kt beibehalten

mi "uu. . Hillebranne.

wird.. zu
_ Weobhnungs-Veränderung. ...
[1992] 1 Von heute an wohne ich in Lit. N 3 Ro. 12. in dem Hauſe
des Hrn. Handelsmanns Dangmann. et 1.3 d gc
Mannheim den 31. Mai. 18427.. p Mi U
i. Dr. Weyer, Obergerichts-Advokate.

Hof- und Mationual:.:Theater zu Mannheim.
Mittwoch den 2. Juni: Zum erſten Male: „Der Schauſpieldirektur.'
Komische Opereite in 1 Akte von B. Schneider. Muſik von Mozart.
: Berber. tLallenfteins Lager." Dramatiſches Gemälde in 1 Alte
î von Schiller. f. : auc nus









Shissahrc

z)

or fer Gesellschaft. .

Täglich : V

6,, Uhr Morgens nach Cöln-Düſſeldorf-Arnheim, vs Urkurft ves 1. Eisenbahnzuges von

Mainz, nach Ankunft ves 1. E UU u1.|~2v-Üt6ib «cy.

64. Uhr Morgs. in 34 Stunden nach Notterdam.
ampfvoote nach London.



Uhr Abends.
Nähere Auskunft ertheilt der Agent:
jp U. M e i ch e u y.

der armen Odenväller.
 
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