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Northcote, James Spencer; Brownlow, William R.; De Rossi, Giovanni Battista [Hrsg.]; Kraus, Franz Xaver [Bearb.]
Roma sotterranea: die römischen Katakomben ; eine Darstellung der neuesten Forschungen, mit Zugrundelegung des Werkes von J. Spencer Northcote u. W. R. Brownlow — Freiburg i.Br., 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0234

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Symbolische Zeichen und Bilder. 201

Ornamente sind zuerst untereinander zu vergleichen, dann die
über oder neben ihnen beigeschriebenen Inschriften zu Rathe zu
ziehen; endlich sind die hl. Schrift und die Werke der Yäter zu
befragen. Verlassen uns diese Quellen oder scheinen die aus ihnen
geschöpften Aufklärungen unzureichend und unbefriedigend, so
müssen wir unser Urtheil zurückhalten und die Entdeckung an-
derer Monumente abwarten, die vielleicht Licht in das Dunkel
bringen. lieber eine gute Anzahl altchristlicher Symbole sind wir
indess hinlänglich aufgeklärt, um ohne Furcht vor Widerspruch
von ihnen sprechen zu können.

So zeigen der Brief Pauli an die Hebräer 1 und der Päda- Der Anker,
ffogus des Clemens von Alexandrien 2 zur Genüge, dass der An- symbo1 der

. christ-

ker, der in den ältesten Theilen der Katakomben häufiger als iicnen
irgend ein anderes Symbol vorkommt, als Sinnbild der Hoffnung Hoffnung,
so alt ist wie das Christenthum selbst; dass die alten Christen
sich seiner in diesem Sinne bedient haben, wird auch durch die
Thatsache bestätigt, dass er sehr gewöhnlich auf den Grabsteinen
von Personen gefunden wird, deren Name, wie SPES, ELPIS,
ELPIDIYS, ELPISVSA u. a., den Begriff der Hoffnung ausdrückt.
Zuweilen ist, wie auf der beistehenden Abbildung, der Anker
offenbar mit Absicht so geformt, dass er dem Auge des Christen
sofort das Kreuz, den wahren Grund aller christlichen Hoffnung,

Fig. 22. Grabstein aus der Krypta der hl. Lucina.

vorstellte; noch deutlicher ist diese Anspielung, wo statt des An-
kers der Dreizack erscheint.

Es ist überflüssig, ausser den Reden des Herrn selbst irgend

1 Hebr. 6, 19.

2 Clem. Alex. Paedag. III. 106.
 
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