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Northcote, James Spencer; Brownlow, William R.; De Rossi, Giovanni Battista [Hrsg.]; Kraus, Franz Xaver [Bearb.]
Roma sotterranea: die römischen Katakomben ; eine Darstellung der neuesten Forschungen, mit Zugrundelegung des Werkes von J. Spencer Northcote u. W. R. Brownlow — Freiburg i.Br., 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0601

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Erklärung des Plans von S. Callisto.

567

an der Decke gleichen hinsichtlich der Behandlung und des Stiles
denen in «2, nur mit dem Unterschiede, dass hier der gute Hirt
und die Auferweckung des Lazarus dargestellt ist. Beide Cubicula
sind durch das nämliche Luminare, ähnlich wie in Fig. 7, erleuchtet.

Die zwei Kammern «4 und a'° sind jünger als die Arcosolien a*, a&.
in a2 und ff3; ein jedes von ihnen zeigt in einer Ecke einen
kleinen Tisch aus Tufstein, wie der in der Krypta des hl. Corne-
lius (S. 179).

a% ist eine lange, schmale Kammer; in ihrem Hauptarcoso- ae.
lium fanden sich zwei der S. 133 angeführten Graffiti's mit dem a*.
Namen der Sophronia. Diess wie das gegenüberliegende Gemach
zeigt namhaftes modernes Bauwerk, welches im Interesse der
Sicherheit des Hypogeums aufgeführt werden musste.

Die Gallerie h verbindet a mit der Gallerie S, welche die
Verbindung dieses Hypogeums mit Area III. herstellt. Sie zeigt
grosse Loculi auf, von denen einer auf dem Plane als mit einer
Mauer verschlossen erscheint. Gerade gegenüber und vor der b.
Stelle, wo die Gallerie die Grenzen der Area überschreitet und
sich in das Labyrinth XIY. verliert, liegt ein Arcosolium mit
prächtigen Malereien, dessen Lünette leider durch hier angebrachte
Loculi zerstört ist. An der Decke sieht man eine Orans und an
einer der Wände Daniel und Jonas in getrennten Feldern.

De Rossi nennt c eine unterirdische ,Piazza.' Ueber der von c.
ihr nach einem Cubiculum führenden Thüre liest man noch heute
die Namen der Ersten, welche die Katakomben im 15. Jahrhun-
dert besucht haben (vgl. S. 2). Yon jener ,Piazza' aus gelangt
man zu der sehr verfallenen Gallerie </, welche, zuletzt sehr steil, d.
nach dem Ambulacrum o abfällt. Der nach o zu liegende Theil
der Gallerie scheint übrigens spätem Ursprungs zu sein als der
Rest. Sie öffnet sich nur nach Einem Cubiculum, d1, welches
sorgfältig ausgemalt ist. Der untere Theil der Wände ist mit
gitterförmigen rothen Linien decorirt, der obere mit Früchten,
Blumen, Yögeln, kleinen Genien. An der Decke erscheint ein
Oceanuskopf; das Luminare in derselben ist mit dem Brustbild
eines Mannes decorirt, der ein Buch in der Hand hält, unter
welchem in grossen Buchstaben sein Name geschrieben stand.
Das Gesicht scheint ursprünglich auf Tuch gemalt und diess Tuch
dann entfernt worden zu sein, so dass man nur mehr die Spuren
der Gesichtszüge wahrnehmen kann. Das Gemach sollte nur ein
einziges Arcosolium haben, welch' letzteres mit Fresken decorirt
war; über ihm war ein jetzt fast unkenntlich gewordener guter
Hirte gemalt.

Die Gallerien d2, d3 und e sind bisher noch nicht ausge- da3, e.
graben worden.
 
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