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Picart, Bernard
Neueröffneter Musen-Tempel: welcher das allermerkwürdigste, aus den Fabeln der Alten in 60 auserlesenen und schönen Kupfern von Bernard Picart und andern kunstreichen Männern vorstellet ; mit deutlichen Erklärungen und Anmerkungen — Amsterdam u. Leipzig, 1754

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https://doi.org/10.11588/diglit.8922#0117

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HELDEN-THATEN DES HERCULES. 7y
behalten , so schickte sie ihm solches anzuziehen oder rieb das Kleid damit über
und über , welches Hercules bey einer Opferung anlegen solte. Allein das ver-
meinte Liebes-Mittel, welches mit aus dem Blute des Pferde-Menschen oder
CentaurUs bestund , war der slärkste Gift, denn die Pfeile des Hercules,
welche er in das' giftige Blut der Lernischen Schlange getauchet hatte, sseck-
ten das Blut derer, so damit getrosfen worden, an und verwandelten es in Gist.
Dahero hatte der Held diesen lchädlichen Rock kaum angeleget, so empsand er
die allergrausamsten Schmerzen. Die gewaltigen Bemühungen , welche er ge-
brauchte , das Gewand wieder vom Leibe loszuwerden, daran es sich schon
ganz angeschlossen hatte, machten, daß der Gift um so viel geschwinder würken
und in sein Blut eindringen konte. Da war es ihm nun unmöglich, solches län-
ger zu erdulten , daher er sich auf den Holz-Haufen legen , und lebendig ver-
brennen lies. Solches geschahe als er neunundvierzig Jahre alt war und dreyund-*'
sünfzig Jahre vor Eroberung der Stadt Troja.


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KUR-
 
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