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https://doi.org/10.11588/diglit.8922#0126
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D I O S C U R I.
ganz ungetrennter Einigkeit gelebet, man daher glaubte , dass auch die Trennung
dieser ihrer Feuer-Zeichen nichts anders als Unheil bedeuten könne. Dergleichen
Feuer-Zeichen, welche ihre natürlichen Ursachen haben , werden heutiges Tages
von vielen Europaeischen Seeleuten St. Ermus- Elmus- oder Helmus-Feuer ge-
nennet.
Die alte Historie ist voller wunderbahren Erscheinungen 4 von Caftor und Pol-
lux, da sie entweder zu einem Siege behülslich gewefen, oder iemand, der Nut-
zen und Theil daran hatte , die Nachricht davon gebracht. In der Schlacht, da
sunfzehentausend Locrienfer hundert und zwanzigtaufend Crotoniaten niedersebel-
ten, wurden zwey Junglinge von gutem Anfehen, auf weifen Pferden, mit ganz
ungewöhnlichen Harnikh und Wafsen, und Purpur-farbenen Wafren-Rocken, an
der Spitze der Locrienfer gefehen , sie waren aber fo gleich nach erhaltenem Siege
verfchwunden. Die Locrienfer glaubten ganz gewifs, dass es Caftor und Pollux
gewefen, indem, als fie die Lacedsemonier vergeblich um Hülfe angefprochen, fie
diefer beyden Bruder Beyftand fich zu erbitten bemuhet gewefen. So erfchienen
fie auch faft in gleicher Ruftung bey dem berühmten Trefsen , da die Romer bey
dem See Rhegillus die Lateiner schlugen. Man errichtete ihnen auch zu Rom
einen prächtigen Tempel und {teilte ihnen zu Ehren gewilfe Feft-Tage an; ja man
fchwohr s auch bey ihren Nahmen, um die Ehrerbiethung, fo man vor fie hatte,
anzuzeigen.
ANMERKUNGEN.
4. Erscheinungen.] Cicero (a) belachet alle folche ver- ja also nun den Menfchen nicht mehr erscheinen konten.
meinte Erscheinungen. Er sühret aus dem Homerus, welcher 5. Man Schwohr auch.] JEcassor oder Mecasior ; desglei-
kurz nach diefen Helden gelebet, an, dass fie unweit Lacedarmon chen JSdepol: das ist nach dem Wort-Verftande: Bey dem Tem*
begraben worden , woraus er denn den Schluß machet, daß fie pel des Caftor; Bey dem Tempel des Pollux.
XXIX. PRO-
D I O S C U R I.
ganz ungetrennter Einigkeit gelebet, man daher glaubte , dass auch die Trennung
dieser ihrer Feuer-Zeichen nichts anders als Unheil bedeuten könne. Dergleichen
Feuer-Zeichen, welche ihre natürlichen Ursachen haben , werden heutiges Tages
von vielen Europaeischen Seeleuten St. Ermus- Elmus- oder Helmus-Feuer ge-
nennet.
Die alte Historie ist voller wunderbahren Erscheinungen 4 von Caftor und Pol-
lux, da sie entweder zu einem Siege behülslich gewefen, oder iemand, der Nut-
zen und Theil daran hatte , die Nachricht davon gebracht. In der Schlacht, da
sunfzehentausend Locrienfer hundert und zwanzigtaufend Crotoniaten niedersebel-
ten, wurden zwey Junglinge von gutem Anfehen, auf weifen Pferden, mit ganz
ungewöhnlichen Harnikh und Wafsen, und Purpur-farbenen Wafren-Rocken, an
der Spitze der Locrienfer gefehen , sie waren aber fo gleich nach erhaltenem Siege
verfchwunden. Die Locrienfer glaubten ganz gewifs, dass es Caftor und Pollux
gewefen, indem, als fie die Lacedsemonier vergeblich um Hülfe angefprochen, fie
diefer beyden Bruder Beyftand fich zu erbitten bemuhet gewefen. So erfchienen
fie auch faft in gleicher Ruftung bey dem berühmten Trefsen , da die Romer bey
dem See Rhegillus die Lateiner schlugen. Man errichtete ihnen auch zu Rom
einen prächtigen Tempel und {teilte ihnen zu Ehren gewilfe Feft-Tage an; ja man
fchwohr s auch bey ihren Nahmen, um die Ehrerbiethung, fo man vor fie hatte,
anzuzeigen.
ANMERKUNGEN.
4. Erscheinungen.] Cicero (a) belachet alle folche ver- ja also nun den Menfchen nicht mehr erscheinen konten.
meinte Erscheinungen. Er sühret aus dem Homerus, welcher 5. Man Schwohr auch.] JEcassor oder Mecasior ; desglei-
kurz nach diefen Helden gelebet, an, dass fie unweit Lacedarmon chen JSdepol: das ist nach dem Wort-Verftande: Bey dem Tem*
begraben worden , woraus er denn den Schluß machet, daß fie pel des Caftor; Bey dem Tempel des Pollux.
XXIX. PRO-