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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Editor]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 11.1906

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Heft 1
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https://doi.org/10.11588/diglit.26233#0071

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Monatliche

des Verbandes der Kunstfreunde

Mitteilungen

in den Ländern am Rhein. -

Februar 1906.

DER TOD Sr. EXZELLENZ
des Unterstaatssekretärs von Schraut war für
unsern Verband, besonders für die Straßburger
Kommission, ein empfindlicher Verlust, von
Schraut stand der Kunst näher, als allgemein
bekannt war; musikalisch durchaus begabt, auch
als Komponist, war er in der straffen Zucht
eines erfolg- aber auch arbeitsreichen Be-
amtenlebens zwar nur ein leidenschaftlicher
Musikfreund geblieben, aber manches Noten-
manuskript aus seiner Jugend, darunter einige
Opern, mochten ihm selbst eine wehmütige
Erinnerung sein. So war sein Verhältnis zur
Kunst ein innigeres, als es dem Laien sonst
möglich ist; und weil Malerei und Musik gern
Hand in Hand gehen: hatten die Maler in
Straßburg einen unverdrossenen Freund an ihm.
Ihm müssen wir den erfreulichen Anschluß der
reichsländischen Künstlerschaft an unsern Ver-
band verdanken, wodurch die altdeutsche Kultur
der Reichslande mit einigen Fäden dem Reichs-
deutschen wieder verbunden wurde.

Wenn sich Exzellenz Back, Bürgermeister
von Straßburg, entschlossen hat, den Vorsitz
der Straßburger Kommission zu übernehmen,
was bei seiner arbeits- und auch wohl kampf-
reichen Zeit gewiß kein kleines Opfer ist, so
mag ihm das Vertrauen der Straßburger Künstler
entscheidend gewesen sein. Es wäre nicht der
passende Ort, an dieser Stelle darzulegen, aus
welchen Gründen der Vorstand Exzellenz Back
als Vorstandsmitglied außerordentlich lebhaft
begrüßt. Vielleicht ziemt es dem Unterzeich-
neten Schriftführer des Verbandes, zu sagen:
die Bereitwilligkeit, mit der hochstehende
Männer aller Art, Künstler wie Kunstfreunde,
unserer Sache dienen, ist einer der schönsten
Beweise für ihre innere Notwendigkeit.

* *

*

AM 2. FEBRUAR

feierte Wilhelm Steinhausen, dem der Verband
noch besonders als treues Mitglied der Frank-
furter Kommission verpflichtet ist, seinen sech-
zigsten Geburtstag unter mannigfachen Eh-
rungen, die durch die Tagespresse bekannt
geworden sind. Der Vorstand hat nicht ver-
fehlt, auch seine herzlichsten Glückwünsche
zu diesem Tag darzubringen.

FÜR DIE KÖLNER AUSSTELLUNG.

Se. Majestät der Kaiser hat seine Zustim-
mung gegeben, daß für die Kölner Ausstellung
das Reiterporträt des Kaisers von Professor
W. Trübner im Auftrag des Verbandes gemalt
wird. Desgleichen wurden von Sr. Majestät
dem König von Württemberg Herrn Professor
Trübner wiederholt Sitzungen gewährt für ein
Reiterporträt.

* *

*

DAS HAUPTAUSSTELLUNGSGEBÄUDE
für die Ausstellung des Verbandes in Köln ist
soweit gefördert, daß die Eröffnung zum i. Mai
erhofft werden kann. Weil über die Organi-
sation wiederholt Anfragen kommen, sei hier
noch einmal mitgeteilt, daß der Verband ledig-
lich die künstlerische Seite der Ausstellung be-
sorgt; für die Gebäude sowie alles Geschäftliche
ist in Köln ein „Verein zur Förderung der
Ausstellung“ gebildet, der gestützt auf einen
Garantiefonds aus der Kölnischen Bürgerschaft
(rund J/ä Million) und auf den baren Zuschuß
der Stadt (75000 Mark) die finanzielle Durch-
führung übernommen hat. Der Verband ist
lediglich am Garantiefonds mit 10 000 Mark be-
teiligt. Da die Ausstellung in den Parkanlagen
der „Flora“ stattfindet, wurde aus Vertretern
des „Vereins zur Förderung der Ausstellung“
und der Aktiengesellschaft „Flora“ ein Zehner-
ausschuß gewählt, der die gemeinsame Ver-
waltung für das Jahr 1906 besorgt.

* *

*

UNSERE SUBSKRIPTION

auf das Dichtungsbuch von Alfons Paquet hat
lebhafte Beteiligung gefunden. Trotzdem er-
erinnern wir noch einmal dringend die Ver-
geßlichen und Säumigen, weil das Buch nur
in der subskribierten Auflage gedruckt werden
wird, also spätere Bestellungen nicht mehr
beachtet werden können. Der Druck muß bald
beginnen; jedenfalls müssen alle Subskriptionen
bis zum 1. März d. J. eingelaufen sein.

Der Schriftführer des Verbandes
W. Schäfer.
 
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